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Was ist die TTDSG?

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Die TTDSG, kurz für “Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetz”, ist ein deutsches Bundesgesetz, das 2021 in Kraft getreten ist und die Datenschutzvorschriften im Bereich der Telekommunikation und Telemedien regelt. Dieses Gesetz soll den Schutz der Privatsphäre und der persönlichen Daten von Nutzern gewährleisten, die Telekommunikations- und Telemediendienste nutzen. Es ist in erster Linie als Ergänzung und Konkretisierung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union (EU) zu verstehen und soll deren Anwendung auf den besonderen Bereich der Telekommunikation und Telemedien erleichtern.

DSGVO Datenschutzgrundverordnung Verbände e.V.
DSGVO Datenschutzgrundverordnung Verbände e.V.

Die TTDSG vereint die bisherigen Regelungen des Telemediengesetzes (TMG) und des Telekommunikationsgesetzes (TKG) in einem einzigen Gesetzestext und schafft somit eine einheitliche Regelung für diesen Bereich. Insofern ist das TTDSG eine Reaktion auf die technologische Entwicklung und die zunehmende Verschmelzung von Telekommunikations- und Telemediendiensten, die eine Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen erforderlich gemacht haben.

Zu den zentralen Bestandteilen der TTDSG gehören unter anderem:

  • Anwendungsbereich: Das Gesetz gilt für alle Anbieter von Telekommunikations- und Telemediendiensten, die in Deutschland tätig sind. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um deutsche oder ausländische Anbieter handelt. Entscheidend ist, dass die angebotenen Dienste in Deutschland genutzt werden können.
  • Datenschutzbeauftragte: Das TTDSG schreibt vor, dass Anbieter von Telekommunikations- und Telemediendiensten einen Datenschutzbeauftragten bestellen müssen, sofern sie mindestens 20 Personen ständig mit der automatisierten Verarbeitung personenbezogener Daten beschäftigen. Der Datenschutzbeauftragte soll sicherstellen, dass die datenschutzrechtlichen Vorgaben des Gesetzes eingehalten werden.
  • Informationspflichten: Anbieter von Telekommunikations- und Telemediendiensten sind verpflichtet, ihre Nutzer über die Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten zu informieren. Dazu gehört die Angabe von Kontaktdaten des Datenschutzbeauftragten sowie Informationen über Art, Umfang, Zweck und Dauer der Datenverarbeitung.
  • Einwilligung der Nutzer: Die Verarbeitung personenbezogener Daten ist grundsätzlich nur zulässig, wenn der Nutzer zuvor seine Einwilligung erteilt hat. Das TTDSG enthält jedoch auch bestimmte Ausnahmen von dieser Regel, etwa wenn die Datenverarbeitung zur Erfüllung eines Vertrags oder zur Wahrung berechtigter Interessen des Anbieters erforderlich ist.
  • Datensicherheit: Anbieter von Telekommunikations- und Telemediendiensten müssen geeignete technische und organisatorische Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit der personenbezogenen Daten ihrer Nutzer zu gewährleisten. Dazu zählen beispielsweise Verschlüsselungstechnologien, regelmäßige Sicherheitsupdates und die Sicherung von Daten gegen unbefugten Zugriff.
  • Cookies und Tracking-Technologien: Das TTDSG enthält spezielle Regelungen zum Einsatz von Cookies und anderen Tracking-Technologien. Grundsätzlich ist der Einsatz solcher Technologien nur mit der ausdrücklichen Einwilligung der Nutzer erlaubt. Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen, etwa für technisch notwendige Cookies, die für die Funktion einer Website unerlässlich sind.
  • Werbung und Direktmarketing: Das TTDSG legt fest, dass die Verarbeitung personenbezogener Daten für Zwecke der Werbung und des Direktmarketings grundsätzlich nur mit der Einwilligung der betroffenen Person zulässig ist. Es gibt jedoch bestimmte Ausnahmen, wie zum Beispiel bei der Verwendung von anonymisierten oder pseudonymisierten Daten.
  • Auskunftsrecht und Löschung von Daten: Nutzer haben das Recht, von den Anbietern von Telekommunikations- und Telemediendiensten Auskunft über die zu ihrer Person gespeicherten Daten zu erhalten. Zudem können sie die Berichtigung, Löschung oder Einschränkung der Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten verlangen, sofern die gesetzlichen Voraussetzungen dafür erfüllt sind.
  • Meldepflicht bei Datenschutzverletzungen: Anbieter von Telekommunikations- und Telemediendiensten sind verpflichtet, Datenschutzverletzungen, die zu einem Risiko für die persönlichen Rechte und Freiheiten der betroffenen Personen führen, unverzüglich der zuständigen Datenschutzbehörde zu melden. In bestimmten Fällen müssen auch die betroffenen Personen selbst informiert werden.
  • Sanktionen und Bußgelder: Bei Verstößen gegen die Vorschriften des TTDSG können Anbieter von Telekommunikations- und Telemediendiensten mit empfindlichen Bußgeldern belegt werden. Die Höhe der Bußgelder richtet sich nach der Schwere des Verstoßes und kann bis zu 20 Millionen Euro oder 4% des weltweiten Jahresumsatzes betragen.

Das TTDSG stellt insgesamt eine wichtige Weiterentwicklung des Datenschutzrechts in Deutschland dar und trägt dazu bei, die Privatsphäre von Nutzern von Telekommunikations- und Telemediendiensten besser zu schützen. Gleichzeitig müssen sich Anbieter von solchen Diensten auf strengere Anforderungen einstellen und dafür Sorge tragen, dass sie die datenschutzrechtlichen Vorgaben des Gesetzes einhalten.

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Stefan Stroessenreuther

Stefan Stroessenreuther

Consulting Qualitätsmanagement ISO 9001 | IATF 16949 Personenzertifizierter IATF 16949 und VDA 6.3 Auditor | Dozent IMB Integrations Modell Bayreuth | Mitglied DGQ - Deutsche Gesellschaft für Qualität | Lead Auditor ISO 14001 u. ISO 45001

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