Neue Anforderungen ISO Regelwerke
Die neue Anforderung, den Aspekt des Klimawandels und der Klimaanpassung in bestehenden und neuen ISO-Managementsystemnormen zu berücksichtigen, wurde am 22. Februar 2024 durch ein gemeinsames Kommuniqué des International Accreditation Forum (IAF) und der International Organization for Standardization (ISO) veröffentlicht. Diese Anforderungen wurden als Änderungen in die Klauseln 4.1 und 4.2 der Managementsystemnormen aufgenommen. Konkret bedeutet das, dass Organisationen jetzt sicherstellen müssen, dass sie Aspekte und Risiken des Klimawandels bei der Entwicklung, Aufrechterhaltung und Wirksamkeit ihrer Managementsysteme berücksichtigen.
Key Facts: Klimawandel im Fokus der ISO 9001
Diese Integration zielt darauf ab, dass Organisationen den Klimawandel als einen relevanten externen Faktor erkennen und in ihre Risikobewertungsprozesse einbeziehen. Dies betrifft verschiedene ISO-Normen, darunter ISO 9001 für Qualitätsmanagement und ISO 14001 für Umweltmanagement, sowie viele andere. Die Zertifizierungsstellen werden in ihren Audits prüfen, ob und wie Organisationen den Klimawandel in ihre Systeme integriert haben.

QM Handbuch IATF 16949
Unser QM Handbuch IATF 16949 beinhaltet alle notwendigen Vorlagen sowie die Einarbeitung der Sanktionierten Interpretationen (Stand Dez. 2021), FAQs (iatfglobaloversight.org) und die Vorgaben aus dem IATF Band Zertifizierungsvorgaben (5. Ausgabe 2016). Des Weiteren enthält unser Handbuch auch ein Projekthandbuch. Ebenso die Pflichtprozesse und darüber hinaus die Führungs-, wertschöpfenden- und unterstützende Prozesse. Viele Verfahrensanweisungen und Formulare. Ein vollumfängliches Handbuch für die Implementierung der IATF 16949 – Zertifizierungserprobt!
Hauptpunkte
Die Normen wurden um Anforderungen ergänzt, die den Klimawandel und dessen Auswirkungen auf die Fähigkeit der Organisationen, ihre Managementziele zu erreichen, berücksichtigen. Dies betrifft insbesondere die Klauseln 4.1 (Kontext der Organisation) und 4.2 (Belange interessierter Kreise).
Die offizielle Erklärung und die spezifischen Details zu diesen Änderungen können in den Veröffentlichungen des IAF und ISO nachgelesen werden, wie sie im IAF/ISO Joint Communiqué dargestellt sind (IAF).
FAQ – Klimawandel im Fokus der ISO 9001
Obwohl ISO 9001 keine expliziten Umweltanforderungen stellt, fordert sie einen ganzheitlichen Blick auf Risiken und Chancen. Klimawandel kann Produktionsabläufe, Lieferketten oder die Kundennachfrage beeinflussen. Ein robustes Qualitätsmanagement berücksichtigt diese Faktoren und leitet entsprechende Maßnahmen ein.
ISO 9001 definiert bewusst branchenunabhängige Qualitätsanforderungen, die jedes Unternehmen entsprechend seines Kontextes interpretiert. Die Norm bietet genügend Flexibilität, um Umwelt- und Klimaschutzaspekte im Managementsystem zu verankern – insbesondere durch den risikobasierten Ansatz und die Forderung nach kontinuierlicher Verbesserung.
1. Risikomanagement: Klimabedingte Risiken (z. B. steigende Energiepreise, Lieferengpässe bei Rohstoffen) in die Prozesse einbeziehen.
2. Zielsetzung: Klimabezogene Kennzahlen (z. B. CO₂-Emissionen, Energieverbrauch) als QMS-Ziele definieren.
3. Prozessoptimierung: Analysieren, wo sich Material- oder Energieeinsatz reduzieren lässt.
Mitarbeiterschulung: Sensibilisierung für Klimaschutz und Ressourceneffizienz.
Absolut. Mit der High Level Structure (HLS) lassen sich unterschiedliche ISO-Managementsysteme (z. B. Qualität und Umwelt) leichter in ein integriertes System überführen. Das senkt den Dokumentationsaufwand und sorgt für einheitliche Prozesse.
Ja, in vielen Branchen (z. B. Automobil, Energie, Lebensmittel) existieren zusätzliche Richtlinien oder Kundenanforderungen in Bezug auf Nachhaltigkeit und CO₂-Reduktion. ISO 9001 lässt sich jedoch als Basissystem nutzen, um diese Spezialanforderungen strukturiert zu integrieren.
1. Kostensenkung durch effizientere Prozesse und geringeren Energie- oder Materialverbrauch.
2. Image- und Marktchancen durch nachhaltige Positionierung.
3. Risikominimierung bei möglichen Lieferengpässen oder Gesetzesänderungen im Umweltbereich.
4. Einhaltung steigender Kundenanforderungen an „grüne“ Prozesse.
Solange die Grundanforderungen (u. a. Prozesssteuerung, Dokumentation, Risikobetrachtung) erfüllt werden, ist keine gesonderte Zertifizierung nötig. Allerdings empfiehlt es sich, Ziele und Prozessbeschreibungen um klimarelevante Aspekte zu erweitern und dies in internen Audits zu überprüfen.
Das Top-Management ist die treibende Kraft. Es legt die Unternehmensstrategie fest und definiert, welche Klimaziele als Teil der Qualitätspolitik verfolgt werden sollen. Ohne Führung und Ressourcen von oben bleibt die Verankerung von Klimaschutzmaßnahmen im QMS oft wirkungslos.
Wir analysieren, an welchen Stellen das bestehende QMS um klimarelevante Aspekte ergänzt werden kann, definieren Klimaziele und Kennzahlen, schulen Teams und begleiten den kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Dabei achten wir auf eine praxisnahe und ressourcenschonende Vorgehensweise.
ISO 9001 verlangt keine detaillierte Klimaschutzstrategie. Jedoch eröffnet der normative Text Raum für eine erweiterte Risikobetrachtung und Stakeholderanalyse, in der du klimarelevante Themen aufnehmen kannst. Die Konkretion der Maßnahmen bleibt dem Unternehmen überlassen – im Einklang mit seinen individuellen Anforderungen und Zielen.