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ISO 27001 Zertifizierung – Informationssicherheit

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Immer mehr Unternehmen in Deutschland streben eine ISO 27001 Zertifizierung zur Informationssicherheit an. Cyperangriffe und Datenverlust sind gerade in Zeiten von Homeoffice und Corona ein Millardengeschäft der kriminellen Hacker. Gerade kritische Infrastrukturen sind in Deutschland ein beliebtes Ziel und verstärkt Cyperangriffen ausgesetzt. Die ISO 27001-Zertifizierung kann Unternehmen dabei helfen, ihr Risikomanagement für die IT-Sicherheit zu verbessern, was letztendlich zu einer besseren Bonität führen kann. Die Zertifizierung zeigt, dass das Unternehmen ein umfassendes Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) implementiert hat, das auf internationalen Standards basiert, um vertrauliche Informationen und IT-Systeme zu schützen.

Key Facts zur ISO 27001:2022-Zertifizierung

  • Aktualisierte Norm
    Die ISO/IEC 27001:2022 löst die frühere Version von 2013/2017 ab und beinhaltet modernisierte Anforderungen zur Informationssicherheit – etwa zu Cloud Security, Remote Work und Threat Intelligence.
  • Reduzierte Anzahl von Controls
    Im Anhang A wurden die vormals 114 Controls auf 93 reduziert und in vier thematische Kategorien („Organizational“, „People“, „Physical“, „Technological“) zusammengefasst.
  • Dreijährige Übergangsfrist
    Unternehmen, die bereits nach der Vorgängerversion zertifiziert sind, haben bis zum 31. Oktober 2025 Zeit, auf die neue Version umzustellen.
  • Hohe Relevanz für Compliance
    Eine Zertifizierung gemäß ISO 27001 unterstützt bei der Erfüllung weiterer Regulierungen und Standards, beispielsweise DSGVO, KRITIS-Verordnung oder NIS2.
  • Risikobasierter Ansatz
    Zentraler Bestandteil der ISO 27001:2022 ist die Durchführung von Risikobewertungen, um Sicherheitsmaßnahmen gezielt und wirksam einzusetzen.
  • High Level Structure
    Die Norm folgt dem gleichen übergeordneten Aufbau wie andere ISO-Managementsysteme (z. B. ISO 9001), was die Integration in ein umfassendes Unternehmensmanagement erleichtert.
  • Klare Verantwortlichkeiten
    Vom Top-Management bis hin zu einzelnen Abteilungen sind Prozesse, Rollen und Verantwortlichkeiten definiert, um ein effektives ISMS zu gewährleisten.
  • Kontinuierliche Verbesserung
    Dank des PDCA-Zyklus (Plan, Do, Check, Act) wird das Sicherheitsniveau laufend überprüft und an neue Bedrohungen oder Anforderungen angepasst.
  • International anerkannter Standard
    ISO 27001 ist weltweit verbreitet und genießt hohes Vertrauen bei Kunden, Partnern und Behörden.
  • Wettbewerbsvorteil
    Ein zertifiziertes ISMS signalisiert Professionalität und Sicherheit, stärkt das Vertrauen der Stakeholder und kann bei Ausschreibungen oder Audits den entscheidenden Unterschied machen.

Durch die Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen und -kontrollen, die von der ISO 27001 vorgeschrieben werden, können Unternehmen die Risiken von Datenverlusten, Datenbeschädigungen und Datenschutzverletzungen minimieren, was zu einer geringeren Ausfallzeit und geringeren Schäden führen kann. Dadurch wird das Vertrauen von Geschäftspartnern und Investoren in das Unternehmen gestärkt, was wiederum die Finanzbonität des Unternehmens verbessern kann.

Darüber hinaus können einige Finanzinstitute bei der Kreditvergabe oder der Vergabe von Geschäftspartnerschaften die Einhaltung von IT-Sicherheitsstandards wie der ISO 27001 als ein wichtiges Kriterium berücksichtigen, was es für Unternehmen umso wichtiger macht, eine ISO 27001-Zertifizierung zu erlangen.

Ablauf ISO 27001 Zertifizierung

Ablauf ISO 27001 Zertifizierung
Ablauf ISO 27001 Zertifizierung

Der Weg zur ISO 27001:2022-Zertifizierung

  • Bestandsaufnahme
    Zu Beginn erfolgt die Ermittlung des Status quo in Bezug auf Informationssicherheit. Man verschafft sich einen Überblick über bestehende Prozesse, Richtlinien und IT-Infrastrukturen.
  • Gap-Analyse
    Auf Basis der neuen Anforderungen (ISO/IEC 27001:2022) werden bestehende Controls mit den Normvorgaben verglichen, um Lücken zu identifizieren. Hierbei werden insbesondere neue oder zusammengefasste Controls geprüft (z. B. Cloud-Dienste, Threat Intelligence).
  • Maßnahmenplanung und Risikobehandlung
    Basierend auf der Gap-Analyse werden notwendige Schritte festgelegt. Dies umfasst die Implementierung oder Optimierung von Richtlinien, technischen Maßnahmen und Prozessen. Wichtig ist die Dokumentation aller Änderungen, sodass ein Audit die Wirksamkeit prüfen kann.
  • Internes Audit & Managementbewertung
    Vor dem eigentlichen Zertifizierungsaudit wird das ISMS intern geprüft. Dabei soll sichergestellt werden, dass sämtliche Anforderungen erfüllt und dokumentiert sind. Anschließend bewertet das Top-Management den Status des ISMS und genehmigt das weitere Vorgehen.
  • Zertifizierungsaudit (Stage 1 & Stage 2)
    Stage 1: Der Auditor prüft, ob das ISMS grundsätzlich den Normanforderungen entspricht und ob alle relevanten Unterlagen vorliegen.
    Stage 2: In dieser Phase werden die implementierten Maßnahmen vor Ort detailliert untersucht, um die tatsächliche Wirksamkeit des ISMS zu beurteilen.
  • Erteilung des Zertifikats & Überwachungsaudits
    Nach erfolgreichem Audit erhalten Unternehmen ein Zertifikat, das in der Regel drei Jahre gültig ist. Jährliche Überwachungsaudits stellen sicher, dass das ISMS kontinuierlich verbessert und aufrechterhalten wird. Nach drei Jahren erfolgt ein Rezertifizierungsaudit.

Tipps für die Umstellung von ISO 27001:2013 auf 2022

  • Kontrollen anpassen: Prüfe die 93 neuen bzw. zusammengefassten Controls in Anhang A sorgfältig und aktualisiere Deine Risikobeurteilung.
  • Datenflüsse und Cloud-Services: Berücksichtige neue Arbeitsmodelle (z. B. Homeoffice) und Cloud-Anwendungen. Prüfe Sicherheitsvorkehrungen für externe Dienstleister.
  • Threat Intelligence integrieren: Identifiziere relevante Bedrohungen, setze auf eine Früherkennung von Schwachstellen und etablierte Meldewege.
  • Awareness-Schulungen anpassen: Da sich die Technologielandschaft weiterentwickelt, sollten Mitarbeiter regelmäßig sensibilisiert werden – insbesondere bei neuen Themen wie Cloud, BYOD oder Zero-Trust-Ansätzen.

Vorteile einer ISO 27001 Zertifizierung

Eine ISO 27001-Zertifizierung kann viele Vorteile für Unternehmen bieten, die sich auf die Einhaltung vertraglicher und rechtlicher Anforderungen, das Vertrauen von Kunden in ihre Daten, die Minimierung von Haftungsrisiken, die Senkung von Versicherungsprämien, die Minimierung von Datenverlusten und die Vermeidung von Datenschutzverstößen beziehen. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile im Detail:

  • Einhaltung von vertraglichen und rechtlichen Anforderungen:
    Eine ISO 27001-Zertifizierung zeigt, dass das Unternehmen angemessene Maßnahmen zum Schutz von Daten und Informationen implementiert hat und somit die Einhaltung von vertraglichen und rechtlichen Anforderungen gewährleistet ist.
  • Vertrauen der Kunden in ihre Daten:
    Eine ISO 27001-Zertifizierung zeigt, dass das Unternehmen ein starkes Engagement für den Schutz von Kundendaten hat und somit das Vertrauen der Kunden in ihre Daten gestärkt wird.
  • Minimierung von Haftungsrisiken:
    Eine ISO 27001-Zertifizierung kann dazu beitragen, das Risiko von Haftungsansprüchen zu minimieren, die sich aus Datenschutzverletzungen ergeben können.
  • Senkung von Versicherungsprämien:
    Unternehmen, die eine ISO 27001-Zertifizierung haben, können möglicherweise niedrigere Versicherungsprämien erhalten, da das Risiko von Datenverlusten und Datenschutzverletzungen minimiert wird.
  • Minimierung von Datenverlust (Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit):
    Die Implementierung von Informationssicherheitsmaßnahmen gemäß den Anforderungen der ISO 27001 trägt dazu bei, die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Daten zu gewährleisten und somit das Risiko von Datenverlusten zu minimieren.
  • Vermeidung von Datenschutzverstößen (Verlust von personenbezogenen Daten):
    Eine ISO 27001-Zertifizierung hilft dabei, Datenschutzverstöße zu vermeiden, indem angemessene technische und organisatorische Maßnahmen implementiert werden, um personenbezogene Daten zu schützen.

ISO 27001 Zertifizierung

Der Aufwand ein ISMS Informationssicherheitsmanagementsystem einzuführen und entsprechend durch eine ISO 27001 Zertifizierung durch eine akkreditierte Zertifizierungsstelle zu bestätigen ist ein langer Weg. Aber die Kosten für die Beratung bzw. für die Zertifizierung eines ISMS sind bei weitem billiger als ein Datenverlust durch einen Cyperangriff. Dieser kostet unterumständen Millionen.

Ein Managementsystem nach ISO 27001 kann mit bereits bestehenden Managementsystemen kombiniert werden. Ergänzen Sie vorhandene Dokumentationen um die Anforderungen der ISO 27001. Wir zeigen Ihnen den Weg. Im Prinzip läuft eine Zertifizierung nach ISO 27001 nicht anders ab, als eine Zertifizierung nach ISO 9001 oder einer anderen ISO Zertifizierung.

Berater Stefan Stroessenreuther

Risikobasierter Ansatz

Der risikobasierte Ansatz, übrigens auch in der ISO 9001, ist ein Schwerpunkt der ISO 27001. Wo sind die meisten Angriffspunkte in Ihren IT-Systemen? Wo erwarten Sie im Ernstfall die meisten Probleme? Das sind die Risiken, die Sie zu erst behandeln.

Warum ist eine ISO 27001:2022-Zertifizierung wichtig?

  • Vertrauensvorsprung
    Eine Zertifizierung nach der aktuellen Norm zeigt Kunden, Partnern und Interessengruppen, dass das Unternehmen große Sorgfalt beim Schutz von Informationen walten lässt. In Zeiten steigender Cyberkriminalität ist dieser Vertrauensvorschuss ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.
  • Compliance und Rechtssicherheit
    Die Anforderungen an Datenschutz und IT-Sicherheit wachsen stetig (DSGVO, KRITIS-Verordnung, NIS2 usw.). Mit einem zertifizierten ISMS gemäß ISO 27001:2022 erfüllt man wesentliche Anforderungen oder kann sie zumindest leicht adaptieren. Das reduziert das Risiko von Bußgeldern und Reputationsschäden.
  • Kontinuierliche Verbesserung
    Das ISMS ist darauf ausgelegt, Sicherheitsprozesse fortlaufend zu überprüfen und weiterzuentwickeln. So passt sich das Unternehmen an neue Bedrohungen und Technologien an und bleibt langfristig resilient.
  • Kosteneffizienz
    Ein früh erkanntes Sicherheitsrisiko oder eine rechtzeitige Absicherung kann teure Vorfälle verhindern. Die strukturierte Herangehensweise eines ISMS sorgt für ein höheres Sicherheitsniveau, während gleichzeitig Ressourcen zielgerichtet eingesetzt werden.

Kapitel der ISO 27001:2022

  • 4.0 Kontext der Organisation: Welche interessierten Parteien nehmen Einfluss auf das ISMS bzgl. der Vertraulichkeit, der Integrität und der Verfügbarkeit von Informationen.
  • 5.0 Führung: Top-Management und oberste Leitung erstellen die Leitlinien für die Informationssicherheit und stellen die notwendigen Ressourcen bereit
  • 6.0 Planung: Maßnahmen im Umgang mit Risiken für die Informationssicherheit gehen einher mit einer Risikoeinschätzung (-bewertung) und der Risikobehandlung
  • 7.0 Unterstützung: Bereitstellen der notwendigen Ressourcen für die Informationssicherheit, interne und externe Kommunikation und die notwendige Dokumentation des ISMS
  • 8.0 Betrieb: Im Kapitel 8 Betrieb geht es im Wesentlichen um die betriebliche Planung und Steuerung des ISMS sowie der Einschätzung und Behandlung der Risiken
  • 9.0 Bewertung der Leistung: Leistungsmessung bedeutet Verantwortlichkeiten festzulegen, Was wird gemessen; wer ist verantwortlich, Analyse und Bewertung der Ergebnisse – Muss in einer abschliessenden jährlich durchzuführenden Managementbewertung bewertet werden. Nicht zu vergessen sind die Vorgaben und Ergebnisse von internen Audits zur Leistungsverbesserung
  • 10.0 Verbesserung: Ansatz der PDCA Methodik (PLAN, DO, CHECK, ACT)

Anhang A

Die Maßnahmenziele (control objektives) und die Maßnahmen (Controls) beschreibt der Anhang A der ISO 27001 in 114 Maßnahmen. Diese sind gemäß dem Risikobehandlungsplan auszuschliessen oder anzuwenden. Zu guterletzt muss die Erklärung der Anwendbarkeit (SoA) durchgeführt werden. Die Erklärung der Anwendbarkeit beschreibt die Risiken und die dazugehörigen Maßnahmen aus Anhang A und welche Maßnahmen letztendlich ausgeschlossen bzw. umgesetzt worden sind.

Kategorie (Anlage A)Beispiele für Sicherheitskontrollen (Maßnahmen)
A.5 Organisatorische Maßnahmen– Dokumentierte Sicherheitsrichtlinien
– Überprüfung und Aktualisierung der Sicherheitsrichtlinien
A.6 Personenbezogene Maßnahmen– Rollen und Verantwortlichkeiten für die Informationssicherheit
– Sicherheitsüberprüfung und Schulung
A.7 Physische Maßnahmen– Physische Sicherheitsparameter
– Zutritt und Sicherheitszonen
A.8 Technologische Maßnahmen– Zugangsrechte und privilegierte Zugangsberechtigungen
– Schutz vor Schadsoftware und Verhinderung von Datenlecks

Nachweis

Mit einer ISO 27001 Zertifizierung zur Informationssicherheit erbringt das Unternehmen den Nachweis, dass die Anforderungen an ein ISMS eingehalten, umgesetzt und der fortlaufenden Verbesserung unterliegen. Auch die Anforderungen an den Datenschutz (DSGVO) werden dabei berücksichtigt. Wir unterstützen Sie unkonventionell und zeitnah eine Zertifizierung nach ISO 27001 umzusetzen. Sprechen Sie uns an.

Kosten ISO 27001 Zertifizierung

Die Kosten der ISO 27001 Zertifizierung berechnet sich nach der Mitarbeiteranzahl die im Anwendungsbereich (Scope) des ISMS arbeiten. Die durchschnittlichen Kosten für eine Zertifizierung betragen ca. 8.000 EUR. Hinzu kommen die Beratungskosten für die Unterstützung bei der Implementierung der Anforderungen. Rechnen Sie hier grob mit ca. 40 – 60 Manntage, also ca. 50.000 EUR. Diese Kosten sind abhängig von der Eigenleistung des Unternehmens.

Die ISO/IEC 27001:2022 unterstreicht die Bedeutung eines strukturierten und risikobasierten Ansatzes für Informationssicherheit in modernen Organisationen. Die Aktualisierung der Controls und die stärkere Fokussierung auf aktuelle Bedrohungen (z. B. Cloud Security, Remote Work, Threat Intelligence) machen den Standard noch praxisnäher und zukunftssicherer.

Zusammenfassung

Für Unternehmen, die bereits ein ISMS nach ISO/IEC 27001:2013 implementiert haben, bietet die Transition zur neuen Version die Chance, bestehende Prozesse zu optimieren und weiter an die aktuellen Anforderungen anzupassen. Dank der dreijährigen Übergangsfrist besteht genügend Zeit, alle notwendigen Änderungen einzuplanen und umzusetzen.

Wer sich erstmals zertifizieren lässt, kann die neue ISO-Version direkt von Grund auf einführen – und profitiert sofort von den modernen Anforderungen und Best Practices. In jedem Fall ist die Zertifizierung nach ISO 27001 ein starkes Signal für Kunden, Partner und Behörden, dass ein Unternehmen Informationssicherheit nicht dem Zufall überlässt, sondern strukturiert und professionell managt.

FAQS – ISO 27001 Zertifizierung

1. Was ist ISO/IEC 27001:2022?

Die ISO/IEC 27001:2022 ist der international gültige Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISMS). Sie definiert Anforderungen, wie Unternehmen und Organisationen ihre IT-Landschaft, Prozesse und Daten effektiv schützen sollen. Die Version von 2022 löst die Vorgängerversion (2013 inkl. Amendment 2017) ab und berücksichtigt vor allem aktuelle Bedrohungsszenarien und Technologien.

2. Welche wesentlichen Änderungen gibt es gegenüber der alten Version?

Die auffälligste Änderung ist die Reduktion der Controls von 114 auf 93. Außerdem wurden neue Controls (z. B. zu Cloud Security und Threat Intelligence) aufgenommen und es gibt jetzt vier Kategorien für die Zuordnung der Controls. Insgesamt wurde der Standard an aktuelle Technologien und Arbeitsmodelle (Remote Work, Cloud, Outsourcing) angepasst.

3. Wie lange kann ich mein Zertifikat nach ISO/IEC 27001:2013 noch nutzen?

Es gibt eine dreijährige Übergangsfrist, die voraussichtlich bis zum 31. Oktober 2025 läuft. Spätestens bis dahin müssen bestehende Zertifikate auf die neue Version ISO/IEC 27001:2022 umgestellt werden.

4. Welche Unternehmen sollten sich zertifizieren lassen?

Grundsätzlich jede Organisation, die sensible Daten schützt oder hohe Anforderungen an ihre Informationssicherheit hat. Das betrifft nicht nur Großunternehmen, sondern auch kleinere und mittlere Betriebe, Behörden, Krankenhäuser, Finanzdienstleister und IT-Dienstleister.

5. Wie aufwendig ist eine Zertifizierung nach ISO 27001:2022?

Der Aufwand hängt stark von der Ausgangssituation ab. Wer bereits ein gut strukturiertes ISMS nach älteren Versionen hat, wird weniger Anpassungen vornehmen müssen. Neulinge sollten eine Gap-Analyse durchführen, um vorhandene Schwachstellen zu ermitteln und diese systematisch zu beheben. Zudem sind regelmäßige Audits (intern und extern) einzuplanen.

6. Warum ist die ISO 27001:2022 für Unternehmen ein Vorteil?

Eine Zertifizierung erhöht das Vertrauen bei Kunden, Partnern und Aufsichtsbehörden und zeigt, dass Informationssicherheit strukturiert und professionell gemanagt wird. Außerdem können Unternehmen damit gesetzliche und regulatorische Anforderungen (etwa aus DSGVO oder NIS2) oft einfacher erfüllen.

7. Was passiert bei einem Audit?

Ein externer Auditor überprüft, ob das ISMS gemäß ISO 27001 aufgebaut ist und gelebt wird. Dabei werden Dokumente gesichtet, Interviews geführt und Prozesse in der Praxis angeschaut. Nach erfolgreichem Audit wird das Zertifikat erteilt, das in der Regel drei Jahre gültig ist – mit jährlichen Überwachungsaudits.

8. Können auch mehrere Managementsysteme integriert werden?

Ja. Die ISO 27001 folgt der High Level Structure (HLS), genauso wie andere ISO-Normen (z. B. ISO 9001, ISO 14001). Dadurch lassen sich mehrere Managementsysteme synergetisch im Unternehmen implementieren und betreiben.

9. Muss ich alle Controls aus Anhang A vollständig umsetzen?

Der Standard verfolgt einen risikobasierten Ansatz. Das heißt, jedes Unternehmen führt eine Risikobewertung durch und wählt die Controls aus Anhang A entsprechend der identifizierten Risiken aus. Allerdings müssen nicht relevante Controls im Statement of Applicability (SoA) plausibel begründet werden, wenn sie nicht angewendet werden.

10. Was kostet eine ISO 27001:2022-Zertifizierung?

Die Kosten sind abhängig von Unternehmensgröße, Branche, Komplexität und dem gewählten Zertifizierer. Neben den Zertifizierungskosten (Audittage) entstehen Aufwendungen für interne Ressourcen, externe Beratung und eventuell neue technische Lösungen. Eine gute Planung und Vorbereitung kann die Kosten jedoch erheblich reduzieren.

Anfrage zur Informationssicherheit ISO 27001

Schlagwörter:
Stefan Stroessenreuther

Stefan Stroessenreuther

Consulting Qualitätsmanagement ISO 9001 | IATF 16949 Personenzertifizierter IATF 16949 und VDA 6.3 Auditor | Dozent IMB Integrations Modell Bayreuth | Mitglied DGQ - Deutsche Gesellschaft für Qualität | Lead Auditor ISO 14001 u. ISO 45001

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