Immer mehr Unternehmen in Deutschland streben eine ISO 27001 Zertifizierung zur Informationssicherheit an. Cyperangriffe und Datenverlust sind gerade in Zeiten von Homeoffice und Corona ein Millardengeschäft der kriminellen Hacker. Gerade kritische Infrastrukturen sind in Deutschland ein beliebtes Ziel und verstärkt Cyperangriffen ausgesetzt. Die ISO 27001-Zertifizierung kann Unternehmen dabei helfen, ihr Risikomanagement für die IT-Sicherheit zu verbessern, was letztendlich zu einer besseren Bonität führen kann. Die Zertifizierung zeigt, dass das Unternehmen ein umfassendes Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) implementiert hat, das auf internationalen Standards basiert, um vertrauliche Informationen und IT-Systeme zu schützen.
Key Facts zur ISO 27001:2022-Zertifizierung
Durch die Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen und -kontrollen, die von der ISO 27001 vorgeschrieben werden, können Unternehmen die Risiken von Datenverlusten, Datenbeschädigungen und Datenschutzverletzungen minimieren, was zu einer geringeren Ausfallzeit und geringeren Schäden führen kann. Dadurch wird das Vertrauen von Geschäftspartnern und Investoren in das Unternehmen gestärkt, was wiederum die Finanzbonität des Unternehmens verbessern kann.
Darüber hinaus können einige Finanzinstitute bei der Kreditvergabe oder der Vergabe von Geschäftspartnerschaften die Einhaltung von IT-Sicherheitsstandards wie der ISO 27001 als ein wichtiges Kriterium berücksichtigen, was es für Unternehmen umso wichtiger macht, eine ISO 27001-Zertifizierung zu erlangen.
Ablauf ISO 27001 Zertifizierung

Der Weg zur ISO 27001:2022-Zertifizierung
Tipps für die Umstellung von ISO 27001:2013 auf 2022
Vorteile einer ISO 27001 Zertifizierung
Eine ISO 27001-Zertifizierung kann viele Vorteile für Unternehmen bieten, die sich auf die Einhaltung vertraglicher und rechtlicher Anforderungen, das Vertrauen von Kunden in ihre Daten, die Minimierung von Haftungsrisiken, die Senkung von Versicherungsprämien, die Minimierung von Datenverlusten und die Vermeidung von Datenschutzverstößen beziehen. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile im Detail:
ISO 27001 Zertifizierung
Der Aufwand ein ISMS Informationssicherheitsmanagementsystem einzuführen und entsprechend durch eine ISO 27001 Zertifizierung durch eine akkreditierte Zertifizierungsstelle zu bestätigen ist ein langer Weg. Aber die Kosten für die Beratung bzw. für die Zertifizierung eines ISMS sind bei weitem billiger als ein Datenverlust durch einen Cyperangriff. Dieser kostet unterumständen Millionen.
Ein Managementsystem nach ISO 27001 kann mit bereits bestehenden Managementsystemen kombiniert werden. Ergänzen Sie vorhandene Dokumentationen um die Anforderungen der ISO 27001. Wir zeigen Ihnen den Weg. Im Prinzip läuft eine Zertifizierung nach ISO 27001 nicht anders ab, als eine Zertifizierung nach ISO 9001 oder einer anderen ISO Zertifizierung.

Risikobasierter Ansatz
Der risikobasierte Ansatz, übrigens auch in der ISO 9001, ist ein Schwerpunkt der ISO 27001. Wo sind die meisten Angriffspunkte in Ihren IT-Systemen? Wo erwarten Sie im Ernstfall die meisten Probleme? Das sind die Risiken, die Sie zu erst behandeln.
Warum ist eine ISO 27001:2022-Zertifizierung wichtig?
Kapitel der ISO 27001:2022
Anhang A
Die Maßnahmenziele (control objektives) und die Maßnahmen (Controls) beschreibt der Anhang A der ISO 27001 in 114 Maßnahmen. Diese sind gemäß dem Risikobehandlungsplan auszuschliessen oder anzuwenden. Zu guterletzt muss die Erklärung der Anwendbarkeit (SoA) durchgeführt werden. Die Erklärung der Anwendbarkeit beschreibt die Risiken und die dazugehörigen Maßnahmen aus Anhang A und welche Maßnahmen letztendlich ausgeschlossen bzw. umgesetzt worden sind.
Kategorie (Anlage A) | Beispiele für Sicherheitskontrollen (Maßnahmen) |
---|---|
A.5 Organisatorische Maßnahmen | – Dokumentierte Sicherheitsrichtlinien |
– Überprüfung und Aktualisierung der Sicherheitsrichtlinien | |
A.6 Personenbezogene Maßnahmen | – Rollen und Verantwortlichkeiten für die Informationssicherheit |
– Sicherheitsüberprüfung und Schulung | |
A.7 Physische Maßnahmen | – Physische Sicherheitsparameter |
– Zutritt und Sicherheitszonen | |
A.8 Technologische Maßnahmen | – Zugangsrechte und privilegierte Zugangsberechtigungen |
– Schutz vor Schadsoftware und Verhinderung von Datenlecks |
Nachweis
Mit einer ISO 27001 Zertifizierung zur Informationssicherheit erbringt das Unternehmen den Nachweis, dass die Anforderungen an ein ISMS eingehalten, umgesetzt und der fortlaufenden Verbesserung unterliegen. Auch die Anforderungen an den Datenschutz (DSGVO) werden dabei berücksichtigt. Wir unterstützen Sie unkonventionell und zeitnah eine Zertifizierung nach ISO 27001 umzusetzen. Sprechen Sie uns an.
Kosten ISO 27001 Zertifizierung
Die Kosten der ISO 27001 Zertifizierung berechnet sich nach der Mitarbeiteranzahl die im Anwendungsbereich (Scope) des ISMS arbeiten. Die durchschnittlichen Kosten für eine Zertifizierung betragen ca. 8.000 EUR. Hinzu kommen die Beratungskosten für die Unterstützung bei der Implementierung der Anforderungen. Rechnen Sie hier grob mit ca. 40 – 60 Manntage, also ca. 50.000 EUR. Diese Kosten sind abhängig von der Eigenleistung des Unternehmens.
Die ISO/IEC 27001:2022 unterstreicht die Bedeutung eines strukturierten und risikobasierten Ansatzes für Informationssicherheit in modernen Organisationen. Die Aktualisierung der Controls und die stärkere Fokussierung auf aktuelle Bedrohungen (z. B. Cloud Security, Remote Work, Threat Intelligence) machen den Standard noch praxisnäher und zukunftssicherer.
Zusammenfassung
Für Unternehmen, die bereits ein ISMS nach ISO/IEC 27001:2013 implementiert haben, bietet die Transition zur neuen Version die Chance, bestehende Prozesse zu optimieren und weiter an die aktuellen Anforderungen anzupassen. Dank der dreijährigen Übergangsfrist besteht genügend Zeit, alle notwendigen Änderungen einzuplanen und umzusetzen.
Wer sich erstmals zertifizieren lässt, kann die neue ISO-Version direkt von Grund auf einführen – und profitiert sofort von den modernen Anforderungen und Best Practices. In jedem Fall ist die Zertifizierung nach ISO 27001 ein starkes Signal für Kunden, Partner und Behörden, dass ein Unternehmen Informationssicherheit nicht dem Zufall überlässt, sondern strukturiert und professionell managt.
FAQS – ISO 27001 Zertifizierung
Die ISO/IEC 27001:2022 ist der international gültige Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISMS). Sie definiert Anforderungen, wie Unternehmen und Organisationen ihre IT-Landschaft, Prozesse und Daten effektiv schützen sollen. Die Version von 2022 löst die Vorgängerversion (2013 inkl. Amendment 2017) ab und berücksichtigt vor allem aktuelle Bedrohungsszenarien und Technologien.
Die auffälligste Änderung ist die Reduktion der Controls von 114 auf 93. Außerdem wurden neue Controls (z. B. zu Cloud Security und Threat Intelligence) aufgenommen und es gibt jetzt vier Kategorien für die Zuordnung der Controls. Insgesamt wurde der Standard an aktuelle Technologien und Arbeitsmodelle (Remote Work, Cloud, Outsourcing) angepasst.
Es gibt eine dreijährige Übergangsfrist, die voraussichtlich bis zum 31. Oktober 2025 läuft. Spätestens bis dahin müssen bestehende Zertifikate auf die neue Version ISO/IEC 27001:2022 umgestellt werden.
Grundsätzlich jede Organisation, die sensible Daten schützt oder hohe Anforderungen an ihre Informationssicherheit hat. Das betrifft nicht nur Großunternehmen, sondern auch kleinere und mittlere Betriebe, Behörden, Krankenhäuser, Finanzdienstleister und IT-Dienstleister.
Der Aufwand hängt stark von der Ausgangssituation ab. Wer bereits ein gut strukturiertes ISMS nach älteren Versionen hat, wird weniger Anpassungen vornehmen müssen. Neulinge sollten eine Gap-Analyse durchführen, um vorhandene Schwachstellen zu ermitteln und diese systematisch zu beheben. Zudem sind regelmäßige Audits (intern und extern) einzuplanen.
Eine Zertifizierung erhöht das Vertrauen bei Kunden, Partnern und Aufsichtsbehörden und zeigt, dass Informationssicherheit strukturiert und professionell gemanagt wird. Außerdem können Unternehmen damit gesetzliche und regulatorische Anforderungen (etwa aus DSGVO oder NIS2) oft einfacher erfüllen.
Ein externer Auditor überprüft, ob das ISMS gemäß ISO 27001 aufgebaut ist und gelebt wird. Dabei werden Dokumente gesichtet, Interviews geführt und Prozesse in der Praxis angeschaut. Nach erfolgreichem Audit wird das Zertifikat erteilt, das in der Regel drei Jahre gültig ist – mit jährlichen Überwachungsaudits.
Ja. Die ISO 27001 folgt der High Level Structure (HLS), genauso wie andere ISO-Normen (z. B. ISO 9001, ISO 14001). Dadurch lassen sich mehrere Managementsysteme synergetisch im Unternehmen implementieren und betreiben.
Der Standard verfolgt einen risikobasierten Ansatz. Das heißt, jedes Unternehmen führt eine Risikobewertung durch und wählt die Controls aus Anhang A entsprechend der identifizierten Risiken aus. Allerdings müssen nicht relevante Controls im Statement of Applicability (SoA) plausibel begründet werden, wenn sie nicht angewendet werden.
Die Kosten sind abhängig von Unternehmensgröße, Branche, Komplexität und dem gewählten Zertifizierer. Neben den Zertifizierungskosten (Audittage) entstehen Aufwendungen für interne Ressourcen, externe Beratung und eventuell neue technische Lösungen. Eine gute Planung und Vorbereitung kann die Kosten jedoch erheblich reduzieren.