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Schwerpunkte der ISO 45001

Die ISO 45001 ist eine ISO-Norm, die sich auf Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement in Unternehmen und Organisationen konzentriert. Die Schwerpunkte der ISO 45001 zielen darauf ab, Unternehmen bei der Implementierung eins Arbeitsschutzmanagementsystems zu unterstützen, die die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter fördern und Arbeitsunfälle und berufsbedingte Erkrankungen reduzieren. In diesem Beitrag möchten wir uns auf fünf Kernbereiche konzentrieren, die als Schwerpunkte der ISO 45001 gelten.

  1. Arbeitsschutzpolitik: Einer der Schwerpunkte der ISO 45001 ist die Entwicklung und Implementierung einer Arbeitsschutzpolitik. Diese Politik sollte die Verpflichtung der Organisation zum Schutz der Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter widerspiegeln und die Einhaltung aller relevanten Gesetze und Vorschriften gewährleisten. Die Arbeitsschutzpolitik bildet die Grundlage für alle weiteren Maßnahmen im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes innerhalb der Organisation.
  2. Gefährdungsbeurteilung und Risikomanagement: Zu den Schwerpunkten der ISO 45001 gehört auch die Identifikation und Bewertung von Gefährdungen am Arbeitsplatz sowie die Einführung von Maßnahmen zur Risikominderung. Unternehmen müssen mögliche Gefahren und Risiken in ihrem Arbeitsumfeld ermitteln und bewerten, um geeignete Präventionsmaßnahmen zu ergreifen, die die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter gewährleisten.
  3. Organisationsstruktur und Verantwortlichkeiten: Einer der wichtigsten Schwerpunkte der ISO 45001 ist die Etablierung einer klaren Organisationsstruktur mit definierten Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Dies beinhaltet die Benennung von Führungskräften und Beauftragten, die für die Umsetzung und Überwachung der Arbeitsschutzmaßnahmen verantwortlich sind.
  4. Schulung und Kommunikation: Die ISO 45001 legt großen Wert auf die Schulung und Kommunikation im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Zu den Schwerpunkten der ISO 45001 gehört die regelmäßige Schulung der Mitarbeiter in sicherheitsrelevanten Themen sowie die Förderung eines offenen Dialogs und Informationsaustauschs zwischen Mitarbeitern und Management.
  5. Überwachung, Prüfung und kontinuierliche Verbesserung: Der letzte der Schwerpunkte der ISO 45001 ist die kontinuierliche Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystems und der Sicherheitsleistung der Organisation. Unternehmen sollten regelmäßig ihre Prozesse und Verfahren überprüfen, um Optimierungsmöglichkeiten zu identifizieren und ein höheres Sicherheitsniveau am Arbeitsplatz zu erreichen.

Insgesamt stellen die Schwerpunkte der ISO 45001 sicher, dass Unternehmen und Organisationen ihre Verantwortung für den Schutz der Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter ernst nehmen und kontinuierlich danach streben, Arbeitsunfälle und berufsbedingte Erkrankungen zu reduzieren.

Top-Management-Verantwortung

Einer der zentralen Schwerpunkte ISO 45001 ist die aktive Einbindung der obersten Führungsebene. Das Top-Management trägt die Hauptverantwortung dafür, eine Kultur der Sicherheit zu fördern und im gesamten Unternehmen zu etablieren. Diese Verpflichtung schafft die Grundlage dafür, dass Arbeits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen nicht nur formal umgesetzt werden, sondern auch nachhaltig in den betrieblichen Alltag einfließen. Indem Führungskräfte regelmäßig kommunizieren, welche Priorität Sicherheit und Gesundheitsschutz haben, setzen sie ein klares Signal an die gesamte Belegschaft.

Einbindung der Beschäftigten

Ein weiterer wichtiger Aspekt innerhalb der Schwerpunkte ISO 45001 ist die konsequente Beteiligung der Mitarbeitenden. Eine gelebte Sicherheitskultur kann nur funktionieren, wenn alle Beschäftigten in Entscheidungs- und Verbesserungsprozesse eingebunden werden. Durch regelmäßige Schulungen, Workshops und offene Kommunikationskanäle erhalten Mitarbeitende die Möglichkeit, ihre Erfahrungen sowie Verbesserungsvorschläge einzubringen. Auf diese Weise entstehen wertvolle Erkenntnisse, um Gefahrenpotenziale frühzeitig zu erkennen und nachhaltig zu reduzieren.

Risikobasiertes Vorgehen

Die Schwerpunkte ISO 45001 beinhalten zudem einen klar definierten risikobasierten Ansatz. Organisationen werden angehalten, potenzielle Gefährdungen systematisch zu identifizieren, zu bewerten und passende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Dieses Vorgehen stellt sicher, dass Unternehmen nicht nur auf bereits bestehende Risiken reagieren, sondern auch präventiv handeln. Regelmäßige Analysen und eine fortlaufende Überprüfung der getroffenen Maßnahmen sorgen dafür, dass Arbeitsschutzstandards kontinuierlich verbessert und an sich verändernde Bedingungen angepasst werden können.

Einhaltung rechtlicher Anforderungen

Ein weiterer Kernpunkt der Schwerpunkte ISO 45001 ist die lückenlose Erfassung und Einhaltung aller relevanten Rechtsvorschriften. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie sowohl nationale als auch internationale Gesetze und Normen im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz erfüllen. Dies schafft nicht nur Rechtssicherheit, sondern stärkt auch das Vertrauen von Mitarbeitenden, Kunden und Geschäftspartnern. Durch den regelmäßigen Abgleich mit aktuellen gesetzlichen Regelungen und Normen bleiben Unternehmen auf dem neuesten Stand und reduzieren das Risiko von Verstößen.

Effektive Dokumentation und Kommunikation

Abgerundet werden die Schwerpunkte ISO 45001 durch eine strukturierte Dokumentation und klare Kommunikationswege. Transparente Abläufe, definierte Zuständigkeiten und ein offenes Berichtswesen ermöglichen es, Schwachstellen schnell zu erkennen und gezielt anzugehen. Regelmäßige Audits sowie Managementbewertungen unterstützen dabei, den kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu steuern und zu überwachen. So entsteht eine solide Grundlage für ein effektives Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement.

Gefährdungsbeurteilung und Risikomanagement

Die Gefährdungsbeurteilung und das Risikomanagement sind entscheidende Elemente für ein wirksames Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement. Um eine effektive Gefährdungsbeurteilung und Risikomanagement durchzuführen, sollten Unternehmen die folgenden Kriterien berücksichtigen:

  1. Identifikation von Gefährdungen: Der erste Schritt besteht darin, potenzielle Gefährdungen am Arbeitsplatz zu erkennen. Hierzu gehören physische, chemische, biologische, ergonomische und psychosoziale Gefährdungen. Unternehmen sollten alle Arbeitsbereiche, Prozesse und Tätigkeiten analysieren, um mögliche Gefahrenquellen zu identifizieren.
  2. Bewertung der Risiken: Nachdem die Gefährdungen identifiziert wurden, sollten Unternehmen die Risiken bewerten, die von diesen Gefährdungen ausgehen. Die Risikobewertung berücksichtigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Schadensereignis eintritt, und die Schwere der möglichen Folgen für die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter.
  3. Priorisierung der Risiken: Unternehmen sollten die identifizierten Risiken priorisieren, um festzustellen, welche Maßnahmen zuerst ergriffen werden sollten. Die Priorisierung sollte auf Faktoren wie der Schwere der möglichen Auswirkungen, der Wahrscheinlichkeit des Eintretens und der Anzahl der betroffenen Mitarbeiter basieren.
  4. Entwicklung von Präventionsmaßnahmen: Basierend auf der Risikobewertung und -priorisierung sollten Unternehmen geeignete Maßnahmen zur Risikominderung oder -eliminierung entwickeln. Dies kann die Anpassung von Arbeitsabläufen, die Bereitstellung persönlicher Schutzausrüstung (PSA), die Verbesserung von Arbeitsumgebungen oder die Einführung neuer Technologien beinhalten.
  5. Implementierung und Überwachung: Die entwickelten Präventionsmaßnahmen sollten umgesetzt und regelmäßig überwacht werden, um ihre Wirksamkeit zu gewährleisten. Unternehmen sollten sicherstellen, dass Mitarbeiter über die Maßnahmen informiert und geschult sind und dass die Umsetzung der Maßnahmen kontinuierlich überprüft wird.
  6. Dokumentation: Die Gefährdungsbeurteilung und das Risikomanagement sollten umfassend dokumentiert werden. Dies beinhaltet die Aufzeichnung der identifizierten Gefährdungen, der durchgeführten Risikobewertungen, der ergriffenen Maßnahmen und der Ergebnisse der Überwachung.
  7. Überprüfung und Aktualisierung: Unternehmen sollten die Gefährdungsbeurteilung und das Risikomanagement regelmäßig überprüfen und aktualisieren, um sicherzustellen, dass sie weiterhin relevant und wirksam sind. Änderungen in Arbeitsabläufen, neuen Technologien oder gesetzlichen Anforderungen können die Notwendigkeit einer Neubewertung der Risiken und Anpassung der Präventionsmaßnahmen begründen.

Arbeitsschutzpolitik

Die ISO 45001 fordert von Organisationen die Entwicklung und Implementierung einer Arbeitsschutzpolitik, die ihre Verpflichtung zum Schutz der Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter zum Ausdruck bringt. Diese Politik sollte die Verpflichtung der Führungsebene zum Arbeits- und Gesundheitsschutz betonen, indem sie Ressourcen bereitstellt, Maßnahmen unterstützt und eine Kultur schafft, die die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter fördert.

Zudem sollte die Arbeitsschutzpolitik die Verpflichtung der Organisation zur Einhaltung aller anwendbaren Gesetze, Vorschriften und sonstigen Anforderungen im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes hervorheben. Dabei ist die Bedeutung der Prävention von Arbeitsunfällen, berufsbedingten Krankheiten und Gesundheitsbeeinträchtigungen ein zentraler Aspekt. Dies kann durch die Identifikation und Bewertung von Gefährdungen sowie die Implementierung geeigneter Präventionsmaßnahmen erreicht werden.

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeitsschutzpolitik ist die Verpflichtung zur kontinuierlichen Verbesserung der Arbeitsschutzleistung und des Arbeitsschutzmanagementsystems. Dabei sollten Unternehmen regelmäßig ihre Prozesse und Verfahren überprüfen, um mögliche Optimierungspotenziale zu identifizieren und umzusetzen.

Die Arbeitsschutzpolitik sollte auch die Einbindung und Konsultation der Mitarbeiter bei Entscheidungen und Maßnahmen im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes fördern. Dies kann durch offene Kommunikation, Schulungen und die Schaffung von Beteiligungsmöglichkeiten für Mitarbeiter erreicht werden.

Insgesamt sollte die Arbeitsschutzpolitik als zentrales Element der ISO 45001 die Verantwortung der Organisation für den Schutz der Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter klar zum Ausdruck bringen und als Grundlage für alle weiteren Maßnahmen im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes innerhalb der Organisation dienen.

Fazit

Zusammenfassend sind die Schwerpunkte ISO 45001 ein unverzichtbarer Leitfaden für Organisationen, die das Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz auf professionelle Weise angehen möchten. Ob Top-Management-Verantwortung, Beteiligung der Beschäftigten, risikobasiertes Vorgehen oder fortlaufende Optimierung – all diese Schwerpunkte ISO 45001 bilden das Fundament für eine erfolgreiche Sicherheitskultur. Wenn sie konsequent in die betriebliche Praxis integriert werden, profitieren sowohl die Beschäftigten von einem sicheren Arbeitsumfeld als auch das Unternehmen selbst durch gesteigerte Effizienz und Reputation.

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Stefan Stroessenreuther

Stefan Stroessenreuther

Consulting Qualitätsmanagement ISO 9001 | Personenzertifizierter IATF 16949 und VDA 6.3 Auditor | Information Security Officer ISO/IEC 27001 | Dozent IMB Integrations Modell Bayreuth | Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Qualität | Lead Auditor ISO 14001 | Lead Auditor ISO 45001 | Lead Auditor ISO 9001

Berechnung der durchschnittlichen Zertifizierungskosten ISO 9001

Qualitätsmanagement Beratung ISO 9001 - kompetent und flexibel

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