Unterschied Kalibrierung und Eichung
In meinen Audits erlebe ich sehr oft, dass die Unternehmen den Unterschied zwischen Kalibrierung und Eichung durcheinander bringen. Eine Stückzahl Waage im Versand unterliegt den gesetzlichen Bestimmungen und muss deshalb geeicht werden. Ein Messschieber in der Produktion unterliegt keiner gesetzlichen Bestimmung und muss deshalb mindestens kalibriert werden (siehe Messtechnische Rückführbarkeit 7.1.5.2 ISO 9001).
Was ist eine Kalibrierung?
Eine Kalibrierung von Prüf- und Messmittel kann im nicht gesetzlichen Bereich durchgeführt werden. “Überall dort wo die messtechnische Rückführbarkeit eine Anforderung darstellt, oder von der Organisation als wesentlichen Beitrag zur Schaffung von Vertrauen in die Gültigkeit der Messergebnisse angesehen wird, muss das Messmittel kalibriert werden”.
Quelle: ISO 9001 Abs. 7.1.5.2
Eine Durchführung der Kalibrierung von Prüf- und Messmittel obliegt überwiegend keiner gesetzlichen Forderung, sondern ist eine Forderung der Norm bzw. der Kunden. Sie können die Prüf- und Messmittel extern durch ein akkreditiertes Labor (17025) oder mit Messnormalen in Eigenregie durchführen. Die erforderlichen Normale sollten eine Güteklasse 0 oder 1 besitzen und sind regelmäßig zu Kalibrieren. Diese Kalibrierung muss durch einen akkreditierten Dienstleister nach 17025 durchgeführt werden. Das Kalibrierintervall beispielsweise von einen Endmaßkasten ist abhängig von der Benutzung und den Einsatz. In der Regel legen Sie hier ein Intervall von 3 bis 5 Jahren fest.
Was ist eine Eichung?
Der Einsatz von Messmittel obliegt dann den gesetzlichen Bereich, wenn Sie beispielsweise mit einer Stückzahl Waage Teile abwiegen. Diese Waage muss geeicht werden. Warum? Weil Sie den Kunden weniger Teile verkaufen könnten als angegeben. Im öffentlichen Leben finden wir den Einsatz von Messmittel an der Tankstelle oder im Supermarkt zum Abwiegen von Obst etc.. Eine Eichung darf nur vom Landeseichamt, also einer behördlichen Stelle, durchgeführt werden.
Gesetzliche Forderungen
Zusammenfassung
Die Eichung ist ein gesetzlich geregelter Prozess, bei dem die Genauigkeit eines Messgeräts in Übereinstimmung mit offiziellen Standards oder gesetzlichen Anforderungen überprüft und bestätigt wird. Die Eichung wird von einer akkreditierten Eichbehörde oder einem zugelassenen Eichlabor durchgeführt. Bei erfolgreicher Eichung erhält das Messgerät eine Eichbescheinigung oder einen Eichschein, der bestätigt, dass das Gerät den gesetzlichen Anforderungen entspricht und innerhalb der festgelegten Toleranzen misst.
Die Kalibrierung ist ein Prozess, bei dem die Abweichung eines Messgeräts im Vergleich zu einem bekannten Referenzstandard ermittelt und gegebenenfalls korrigiert wird. Die Kalibrierung kann in einem Labor oder vor Ort durchgeführt werden und dient dazu, die Genauigkeit eines Messgeräts sicherzustellen und systematische Fehler zu identifizieren. Im Gegensatz zur Eichung sind bei der Kalibrierung keine gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Nach Abschluss der Kalibrierung wird in der Regel ein Kalibrierzertifikat ausgestellt, das die gemessenen Abweichungen und die Korrekturfaktoren dokumentiert.