🏆 Wie funktioniert das EFQM-Modell?
Das EFQM-Modell (European Foundation for Quality Management) ist ein ganzheitliches Rahmenwerk, das Organisationen hilft, ihre Leistung zu bewerten, zu verbessern und Exzellenz zu erreichen. Es basiert auf den Prinzipien Führung, Strategie, Menschen, Partnerschaften und Prozesse und verbindet diese mit konkreten Ergebnissen in den Bereichen Kunden, Mitarbeiter und Gesellschaft. Die Grundlage bildet der RADAR-Ansatz, der kontinuierliche Verbesserungen durch Struktur, Bewertung und Lernen ermöglicht.
🔄 Der RADAR-Ansatz – Motor der kontinuierlichen Verbesserung
Der RADAR-Ansatz bildet das Herzstück des EFQM-Modells. Er bietet einen strukturierten Rahmen, um systematisch Ergebnisse zu erzielen, Maßnahmen umzusetzen und aus Erfahrungen zu lernen. RADAR steht für:
📊 Results (Ergebnisse)
Definiert die angestrebten Resultate, die mit der strategischen Ausrichtung übereinstimmen. Dazu zählen messbare Leistungsindikatoren in den Bereichen Finanzen, Mitarbeiter, Kunden und Nachhaltigkeit. Diese Ergebnisse dienen als Grundlage, um Fortschritt objektiv zu bewerten.
🧭 Approaches (Vorgehensweisen)
Beschreibt die Strategien, Konzepte und Prozesse, mit denen eine Organisation ihre Ziele erreichen will. Hierbei werden bewährte Methoden, Innovationsfähigkeit und Anpassungsstrategien bewertet, die zur Stabilität und Entwicklung der Organisation beitragen.
⚙️ Deployment (Umsetzung)
Bewertet, wie effektiv die erarbeiteten Strategien in der gesamten Organisation umgesetzt werden. Dabei wird geprüft, ob Führungskräfte, Mitarbeitende und Partner ein gemeinsames Verständnis und eine klare Verantwortung für die Umsetzung besitzen.
🔍 Assessment & Refinement (Bewertung & Verfeinerung)
Dieser Schritt umfasst die kritische Analyse der erzielten Ergebnisse, um Verbesserungsmaßnahmen zu identifizieren. Daraus leitet sich der kontinuierliche Verbesserungsprozess ab, der das EFQM-Modell so wirkungsvoll macht.
⚖️ Integration von Befähiger- und Ergebniskriterien
Das EFQM-Modell unterscheidet zwischen Befähigerkriterien (wie eine Organisation arbeitet) und Ergebniskriterien (was sie erreicht). Die Befähiger sind die Triebkräfte für Leistung – die Ergebnisse spiegeln deren Erfolg wider.
🏗️ Befähigerkriterien
Führung, Strategie, Mitarbeiter, Partnerschaften und Ressourcen sowie Prozesse und Dienstleistungen bestimmen, wie effektiv eine Organisation ihre Ziele verfolgt. Eine starke Führung und klare Strategie schaffen die Basis für nachhaltige Resultate.
📈 Ergebniskriterien
Hier werden die Resultate der Befähiger gemessen – zum Beispiel Kundenzufriedenheit, Mitarbeiterbindung, Umweltleistungen oder wirtschaftliche Ergebnisse. Organisationen nutzen diese Daten, um ihre Wirksamkeit zu überprüfen und gezielt zu verbessern.
🧭 Selbstbewertung und externes Assessment
Die Selbstbewertung ist das Herzstück des EFQM-Modells und wird regelmäßig durchgeführt. Ergänzend können Organisationen ein externes Assessment durch akkreditierte EFQM-Assessoren vornehmen, um eine objektive Leistungsbewertung zu erhalten.
🔍 Selbstbewertung
Organisationen führen strukturierte Bewertungen anhand der neun EFQM-Kriterien durch. Methoden wie Workshops, Fragebögen oder die Spider-Web-Analyse helfen, Stärken und Verbesserungspotenziale zu identifizieren und Maßnahmen zu priorisieren.
📜 Externe Assessments
Unabhängige EFQM-Assessoren bewerten die Organisation und vergeben Zertifikate. Diese steigern Glaubwürdigkeit und helfen, externe Benchmarks zu setzen. Die Ergebnisse fließen direkt in die strategische Weiterentwicklung ein.
🤝 Benchmarking & Erfahrungsaustausch
Ein wesentlicher Bestandteil des EFQM-Modells ist das organisationsübergreifende Lernen. Organisationen vergleichen ihre Prozesse und Ergebnisse mit anderen, um Best Practices zu identifizieren und voneinander zu lernen.
📊 Benchmarking
Durch den Vergleich mit führenden Unternehmen in der Branche erkennen Organisationen Lücken und Innovationspotenziale. Die gewonnenen Erkenntnisse werden gezielt in den Verbesserungsprozess integriert.
💡 Erfahrungsaustausch
Das EFQM-Modell fördert den offenen Austausch von Wissen und Best Practices. Netzwerke, Konferenzen und EFQM-Foren bieten Plattformen, um voneinander zu lernen und Synergien zu nutzen. So wird organisationales Lernen aktiv gefördert.
📚 Fazit – Der Weg zur Exzellenz
Das EFQM-Modell ist weit mehr als ein Bewertungssystem – es ist ein Wegweiser für nachhaltige Exzellenz. Es verknüpft Strategie, Prozesse und Ergebnisse zu einem ganzheitlichen System für Qualität und Leistungsfähigkeit. Durch die Integration von Selbstbewertung, RADAR-Logik und Benchmarking entsteht eine Kultur des Lernens und der kontinuierlichen Verbesserung – das Fundament für langfristigen Unternehmenserfolg.
❓ FAQ – Häufige Fragen zum EFQM-Modell
Das EFQM-Modell (European Foundation for Quality Management) ist ein bewährter Ansatz zur Bewertung, Verbesserung und nachhaltigen Entwicklung von Organisationen. Die folgenden Fragen und Antworten bieten einen praxisorientierten Überblick über Struktur, Anwendung und Nutzen des Modells.
🔹 Was ist das EFQM-Modell und wofür wird es eingesetzt?
Das EFQM-Modell ist ein Managementrahmenwerk zur Förderung von Organisations-Exzellenz. Es hilft Unternehmen, ihre Strategie, Prozesse und Ergebnisse zu bewerten und gezielt zu verbessern. Ziel ist es, eine Balance zwischen Kundenorientierung, Mitarbeiterzufriedenheit, Innovation und Wirtschaftlichkeit zu erreichen. Es wird branchenübergreifend eingesetzt – vom Mittelstand bis zu internationalen Konzernen.
🔹 Was sind die neun Kriterien des EFQM-Modells?
- 🏗️ Führung: Wie Führungskräfte Orientierung geben, Werte leben und Kultur prägen.
- 🎯 Strategie: Wie die Organisation ihre Vision in messbare Ziele übersetzt.
- 👥 Mitarbeitende: Wie sie befähigt, beteiligt und entwickelt werden.
- 🤝 Partnerschaften & Ressourcen: Wie externe Beziehungen und interne Ressourcen genutzt werden.
- ⚙️ Prozesse, Produkte & Dienstleistungen: Wie Mehrwert geschaffen wird.
- 📊 Mitarbeiterergebnisse: Zufriedenheit, Motivation und Entwicklung.
- 💬 Kundenergebnisse: Wahrnehmung, Loyalität und Vertrauen der Kunden.
- 🌍 Gesellschaftsergebnisse: Beitrag zu Umwelt, Ethik und sozialer Verantwortung.
- 💡 Schlüsselergebnisse: Wirtschaftliche und operative Kennzahlen zur Gesamtleistung.
🔹 Was unterscheidet das EFQM-Modell von der ISO 9001?
Die ISO 9001 ist eine Norm mit festen Anforderungen an das Qualitätsmanagementsystem (QMS). Sie definiert, was umgesetzt werden muss. Das EFQM-Modell dagegen beschreibt wie eine Organisation Exzellenz erreicht. Es ist flexibler, ganzheitlicher und bewertet die Reife und Wirkung einer Organisation. Viele Unternehmen nutzen beide Systeme parallel – ISO 9001 für die Normkonformität, EFQM für strategische Entwicklung.
🔹 Wie funktioniert der RADAR-Ansatz innerhalb des EFQM-Modells?
Der RADAR-Ansatz ist das Bewertungsinstrument des EFQM-Modells. Er steht für Results, Approaches, Deployment, Assessment und Refinement. Organisationen legen Ergebnisse fest, entwickeln und implementieren Ansätze, bewerten deren Wirksamkeit und leiten Verbesserungen ab. So entsteht ein Regelkreis, der den kontinuierlichen Verbesserungsprozess sicherstellt.
🔹 Wie läuft eine EFQM-Selbstbewertung ab?
- 📋 Schritt 1: Festlegung des Bewertungsteams und Auswahl der Kriterien
- 🔍 Schritt 2: Datenerhebung zu Prozessen, Ergebnissen und Strategien
- 📊 Schritt 3: Bewertung nach RADAR-Logik und Gewichtung der Kriterien
- 🧠 Schritt 4: Ermittlung von Stärken und Verbesserungspotenzialen
- 🚀 Schritt 5: Erstellung eines Aktionsplans zur Umsetzung der Verbesserungsmaßnahmen
Das Ergebnis ist eine objektive Standortbestimmung und ein klarer Maßnahmenplan für den nächsten Entwicklungsschritt.
🔹 Welche Vorteile bietet eine EFQM-Zertifizierung?
Eine EFQM-Zertifizierung fördert die nachhaltige Exzellenz einer Organisation. Sie erhöht Glaubwürdigkeit, Transparenz und Wettbewerbsfähigkeit. Zudem motiviert sie Mitarbeiter und stärkt Kundenvertrauen. Unternehmen mit EFQM-Zertifikat zeigen, dass sie strategisch denken, Verantwortung übernehmen und kontinuierlich verbessern.

