Inspiriert hat mich der Artikel im Podcast Blog Florian Frankl – Auditoren sind Brandstifter. In diesen Podcast geht es um überzogene Forderungen von Kunden. Es ist schon weit bei den Haaren herbei gezogen, wenn man Kundenaudits über einen Kamm schert. Kunden legen in erster Linie den Fokus im Audit auf eigene Standards, die sie bei den Lieferanten versuchen zu installieren. Nicht wie bei einem Zertifizierungsaudit oder Systemaudit, wo ich gegen die Normforderungen eines Regelwerkes auditiere.
Kundenforderungen vs. Regelwerk
Kundenforderungen sind in erster Linie Standards, die durch den Kunden definiert werden. Meist sind es ergänzende Forderungen zum eingeführten Regelwerk des Lieferanten. Volkswagen fordert beispielsweise, dass nur personenzertifizierte Auditoren Prozessaudits VDA 6.3 durchführen dürfen. Die IATF 16949 spricht dagegen lediglich von Prozessaudits und das im Laufe von jeweils drei Kalenderjahren alle Produktionsprozesse auditiert werden müssen.
Ohne Kundenforderungen kann ich somit meine Produktionsprozesse mit einen definierten Standard auditieren. Sobald Kundenforderungen vorliegen – Kundenforderungen stehen über den Regelwerk – muss ich auch dementsprechend meine Standards anpassen. Im Podcast von Florian Frankl Auditoren sind Brandstifter werden aber alle Auditoren über einen Kamm geschert, egal ob Kunden-, Zertifizierungs- oder Systemauditoren.
Auditoren sind Brandstifter
Auditoren sind Brandstifter ist eine pauschale Meinung, die man nicht unbedingt teilen muss. Es gibt Kunden, die beim Audit versuchen eigene Standards durchzusetzen. In der Regel sind diese aber in kundenspezifischen Forderungen festgeschrieben. Mit der Annahme eines Auftrages geht der Lieferant die Verpflichtung ein, diese Kundenforderungen umzusetzen. Es kann aber auch eine andere Sichtweise zu einen Thema geben. Und das ist im Podcast das eigentliche Thema. Der Kunde sieht einen Sachverhalt anders als der Lieferant.
In diesen Fall ist es Sache der Experten den Kunden davon zu überzeugen, dass seine Forderungen überzogen sind und das es keinen Vorteil für das Produkt mit sich bringt, wenn man dem Kunden nachgibt und die Forderung umsetzt. Ich gebe zu, dass manche Auditoren eine Meinung vertreten und nur schwer davon abweichen. Man muss dagegen halten und den Kunden mit Argumenten davon überzeugen. In der Regel funktioniert das auch.
Fazit
Auditoren als Brandstifter zu bezeichnen ist eine pauschale Aussage, die man nicht zustimmen kann. Hier wurde bewusst übertrieben ohne sich vorher mit den Thema auseinander zusetzen. Der Kunde sieht einen Sachverhalt anders oder bewertet ihn aufgrund seiner technischen Fähigkeit anders. Warum hier alle Auditoren als Brandstifter bezeichnet werden – glatte Themaverfehlung.