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ISO 50001 Energiemanagement

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ISO 50001 Energiemanagement
ISO 50001 Energiemanagement

ISO 50001 Energiemanagement

Die Norm ISO 50001 ist eine weltweit gültige Norm, die sich mit der Einrichtung eines Energiemanagementsystem befasst. Sie wurde im Juni 2011 veröffentlicht und ist im wesentlichen von der gleichnamigen Norm EN 16001 abgeleitet. Nach der Übernahme der Norm in die einzelnen Institute der Mitgliedstaaten der EU soll sie die EN 16001 im Jahr 2012 vollständig ersetzen.

Durch die grosse Ähnlichkeit lässt sich diese Umstellung auch für bereits EN 16001 zertifizierte Unternehmen ohne grossen Aufwand durchführen. Dabei orientiert sich die Norm vom Aufbau an der weit verbreiteten ISO 9001 zur Errichtung eines Qualitätsmanagementsystems. So können in Betriebe vorhandene Strukturen aus der ISO 9001 übernommen werden, was die Implementierung eines Energiemanagementsystems wesentlich vereinfacht.

Risiken bei der Implementierung der ISO 50001

Hier finden Sie einige Risiken, die bei der Implementierung eines Energiemanagementsystems zu beachten sind:

RisikoBeschreibung
Unzureichende Umsetzung Eine unvollständige oder unzureichende Implementierung des Energiemanagementsystems kann dazu führen, dass die angestrebten Energieeinsparungen und Effizienzsteigerungen nicht erreicht werden.
Mangelnde Unterstützung von FührungskräftenWenn das Top-Management oder andere Führungskräfte im Unternehmen das Energiemanagementsystem nicht ausreichend unterstützen, kann dies die erfolgreiche Implementierung und kontinuierliche Verbesserung des Systems beeinträchtigen.
Fehlende RessourcenMangelnde personelle, finanzielle oder technische Ressourcen können die Implementierung und Wartung eines effektiven Energiemanagementsystems behindern.
Widerstand von MitarbeiternWiderstand gegen Veränderungen von Mitarbeitern kann die erfolgreiche Implementierung und kontinuierliche Verbesserung des Energiemanagementsystems erschweren. Es ist wichtig, die Mitarbeiter von Anfang an einzubeziehen und sie für die Bedeutung des Energiemanagements zu sensibilisieren.
Fehlende oder unzureichende SchulungenWenn Mitarbeiter und Führungskräfte nicht ausreichend geschult sind, kann dies die Effektivität des Energiemanagementsystems beeinträchtigen. Es ist wichtig, regelmäßige Schulungen und Fortbildungen zu organisieren, um sicherzustellen, dass das Personal über die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügt.
Unzureichende Überwachung und MessungEine unzureichende Überwachung und Messung der Energieleistung kann dazu führen, dass Verbesserungspotenziale unentdeckt bleiben oder ineffektive Maßnahmen umgesetzt werden. Es ist wichtig, dass Unternehmen ein wirksames System zur Messung und Überwachung ihrer Energieleistung etablieren, um kontinuierliche Verbesserungen zu ermöglichen.
Nichterfüllung gesetzlicher AnforderungenUnternehmen müssen sicherstellen, dass sie alle gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen in Bezug auf Energieeffizienz und Energiemanagement einhalten. Eine unzureichende Kenntnis oder Nichtbeachtung dieser Anforderungen kann zu rechtlichen Problemen, Geldstrafen oder Sanktionen führen.

PDCA ZYKLUS ISO 50001​

Wie auch die Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 und die Umweltmanagementnorm ISO 14001 basieren die Verbesserungsansätze der ISO 50001 auf dem beschriebenen PDCA-Zyklus. In der Norm wird dieser etwas abgewandelt für das Energiemanagement dargestellt und gibt gleichzeitig einen Überblick über den Aufbau der Norm ISO 50001. Die Idee ist hierbei eine ständige Optimierung des Energieverbrauchs in kleinen Schritten, um das Effizienzniveau stetig zu erhöhen.

Der PDCA Zyklus (Demingkreis) beschreibt einen interaktiven vierphasigen Problemlösungsprozess. PDCA steht hierbei für Plan-Do-Check-Act, was im Deutschen auch als Planen-Tun-Überprüfen-Umsetzen oder Planen-Umsetzen-Überprüfen-Handeln übersetzt wird. Der PDA-Zyklus findet ebenfalls Anwendung beim kontinuierlichen Verbesserungsprozess beziehungsweise Kaizen.

PDCA Plan-Do-Check-Act | SMCT-MANAGEMENT
PDCA Plan-Do-Check-Act | SMCT-MANAGEMENT

Top Management​

Bevor die Optimierungsschritte begonnen werden können, schreibt die Norm eine Festlegung der Energiepolitik vom Topmanagement vor. Dieses Topmanagement ist hierbei in der Norm definiert als „Person oder Personengruppe, die eine Organisation auf der obersten Ebene leitet und lenkt.

Die Energiepolitik soll die Rahmenbedingungen, Anwendungsbereiche und Grenzen des Energiemanagementsystems festlegen und wird durch das Topmanagement überprüft und aktualisiert. Liegen diese Rahmenbedingungen fest, kann mit der Planung begonnen werden. Hierfür muss die Organisation ihren Energieeinsatz erstmalig ermitteln und bewerten. Diese Bewertungen sollen in vorgegebenen Zeitabständen aktualisiert und daraus Ziele zur Effizienzsteigerung oder zum Energiesparen abgeleitet werden.

Maßnahmen einführen​

Um Maßnahmen schlussendlich einzuführen und umzusetzen, verpflichtet sich das Topmanagement das erforderliche Personal mit den entsprechenden Fähigkeiten sowie technische und finanzielle Mittel bereitzustellen. Zusätzlich muss ein Managementvertreter benannt werden, der umfassende Befugnisse zur reibungslosen Einführung des Energiemanagementsystems besitzt und über hinreichende Qualifikation bezüglich der Themen Energie und Verbesserung der Energieeffizienz verfügt. Die Kommunikation und Lenkung von Dokumenten entspricht weitgehend der ISO 9001.

Sind diese Rahmenbedingungen festgelegt und die nötigen Mittel bereitgestellt, wird mit der eigentlichen Optimierung des Energieverbrauchs begonnen. Für die notwendigen zyklischen Energiemessungen ist zuerst ein genauer Plan aufzustellen, der beinhaltet was, wie und wie oft gemessen wird.

Der Energieverbrauch muss dann regelmäßig überprüft und mit dem prognostizierten Wert verglichen werden. Bei einer Abweichung müssen Korrektur und Vorbeugungsmaßnahmen eingeleitet werden. Die Korrekturschritte werden so lange wiederholt, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist.

Managementbewertung​

Um eine reibungslose Funktion des Energiemanagementsystems und die Einhaltung der Norm zu gewährleisten, erfolgt in regelmäßigen Abständen ein Managementreview durch das Topmanagement, welches sicherstellen muss, dass es weiterhin geeignet und wirksam ist. Ist dies nicht der Fall, müssen gegebenenfalls auch die Rahmenbedingungen angepasst werden. Die Schritte von der Energieplanung bis zum Managementreview werden im Sinne der kontinuierlichen Verbesserung zyklisch von neuem durchlaufen.

Berater Stefan Stroessenreuther

Wir bieten:

Unterstützung bei der Einführung und Implementierung der ISO 9001, ISO 14001, ISO 45001, ISO 50001 und ISO 27001. Akkreditierte Zertifizierungen nach ISO 17021-1 über unseren Partner für die o.g. Regelwerke. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Angebot.

Vorteile der ISO 50001

Die Implementierung eines ISO 50001-zertifizierten Energiemanagementsystems bietet eine Reihe von Vorteilen:

  • Verbesserte Energieeffizienz:
    Durch die systematische Identifizierung, Analyse und Optimierung von Energieverbrauch und -verwendung können Unternehmen ihre Energieeffizienz verbessern und Energiekosten reduzieren.
  • Kosteneinsparungen:
    Eine höhere Energieeffizienz führt zu geringerem Energieverbrauch und somit zu Kosteneinsparungen bei Energiekosten. Diese Einsparungen können sich langfristig erheblich auf die Finanzen eines Unternehmens auswirken.
  • Reduzierung von Treibhausgasemissionen:
    Durch die Reduzierung des Energieverbrauchs können Unternehmen ihre Treibhausgasemissionen und damit ihren CO2-Fußabdruck verringern, was zu einem positiven Einfluss auf die Umwelt führt.
  • Erfüllung gesetzlicher Anforderungen:
    Die ISO 50001 hilft Unternehmen, gesetzliche und regulatorische Anforderungen in Bezug auf Energieeffizienz und Energiemanagement zu erfüllen, was zu einer Verringerung des Risikos von Strafen oder Sanktionen führt.
  • Verbessertes Unternehmensimage:
    Die Zertifizierung nach ISO 50001 kann das Image eines Unternehmens als verantwortungsbewusstes und nachhaltiges Unternehmen verbessern, was sowohl für Kunden als auch für Investoren attraktiv ist.
  • Wettbewerbsvorteil:
    Unternehmen, die ISO 50001-zertifiziert sind, können einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Unternehmen haben, die möglicherweise nicht die gleichen Energieeffizienzmaßnahmen umsetzen.
  • Förderung von Innovation und Technologie:
    Die Implementierung eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001 fördert die Entwicklung und Nutzung energieeffizienter Technologien und Prozesse.
  • Mitarbeiterengagement:
    Die Einbindung von Mitarbeitern in den Energiemanagementprozess kann das Bewusstsein für Energieeffizienz im gesamten Unternehmen erhöhen und zu einer stärkeren Beteiligung der Mitarbeiter an der kontinuierlichen Verbesserung der Energieleistung führen.
  • Systematische Struktur:
    Die ISO 50001 bietet eine systematische Struktur und einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess (Plan-Do-Check-Act) für das Energiemanagement, der die Organisation dazu verpflichtet, ihre Energieziele kontinuierlich zu überprüfen und anzupassen.
  • Integration in andere Managementsysteme:
    Die ISO 50001 kann leicht in andere Managementsysteme (z. B. ISO 9001 für Qualitätsmanagement oder ISO 14001 für Umweltmanagement) integriert werden, was zu einer effizienteren und kohärenteren Umsetzung verschiedener Managementsysteme führt.

Welche gesetzlichen Anforderungen sind zu beachten

Die Norm selbst enthält keine spezifischen gesetzlichen Anforderungen, sondern bietet einen Rahmen für die Implementierung eines Energiemanagementsystems. Die gesetzlichen Anforderungen, die im Zusammenhang mit der ISO 50001 zu beachten sind, variieren je nach Land und Region, in der das Unternehmen tätig ist.

In Deutschland gibt es einige gesetzliche Anforderungen und Regelungen, die im Zusammenhang mit der ISO 50001 zu beachten sind. Diese Regelungen betreffen Energieeffizienz, Energiemanagement und die Erfüllung von Umweltauflagen. Einige relevante Gesetze und Verordnungen in Deutschland sind:

  1. Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G):
    Das EDL-G setzt die EU-Energieeffizienzrichtlinie in nationales Recht um und verpflichtet Unternehmen, regelmäßige Energieaudits durchzuführen oder ein zertifiziertes Energiemanagementsystem wie die ISO 50001 zu implementieren.
  1. Energieeinsparverordnung (EnEV):
    Die EnEV legt energetische Anforderungen an Neubauten und Bestandsgebäude fest und regelt die energetische Bewertung von Gebäuden. Die Umsetzung eines Energiemanagementsystems wie ISO 50001 kann dazu beitragen, diese Anforderungen zu erfüllen.
  1. Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG):
    Das EEG regelt die Förderung von Strom aus erneuerbaren Energien. Unternehmen, die ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 implementieren, können unter bestimmten Bedingungen von reduzierten EEG-Umlagen profitieren.
  1. Energie- und Stromsteuergesetz (EnergieStG und StromStG):
    Diese Gesetze regeln die Besteuerung von Energieprodukten und Strom. Unternehmen, die ein zertifiziertes Energiemanagementsystem nach ISO 50001 betreiben, können Steuerentlastungen in Form von Teilentlastungen bei der Energie- und Stromsteuer beantragen.
  1. Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG):
    Das BImSchG regelt die Zulassung und den Betrieb von Anlagen, die Luftschadstoffe, Lärm oder Erschütterungen verursachen können. Die Einhaltung von Emissionsgrenzwerten und die Implementierung eines Energiemanagementsystems wie ISO 50001 können dazu beitragen, die Anforderungen dieses Gesetzes zu erfüllen.

Beachten Sie, dass dies keine vollständige Liste aller gesetzlichen Anforderungen in Deutschland ist. Abhängig von der Branche, der Größe des Unternehmens und anderen Faktoren können weitere Regelungen und Auflagen relevant sein. Es ist wichtig, dass Unternehmen mit den für sie geltenden gesetzlichen Anforderungen vertraut sind und diese in ihre Energiemanagementstrategie integrieren, um die Einhaltung sicherzustellen.

Schlagwörter:
Stefan Stroessenreuther

Stefan Stroessenreuther

Consulting Qualitätsmanagement ISO 9001 | IATF 16949 Personenzertifizierter IATF 16949 und VDA 6.3 Auditor | Dozent IMB Integrations Modell Bayreuth | Mitglied DGQ - Deutsche Gesellschaft für Qualität | Lead Auditor ISO 14001 u. ISO 45001

Berechnung der durchschnittlichen Zertifizierungskosten ISO 9001

Qualitätsmanagement Beratung ISO 9001 - kompetent und flexibel

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