
Darstellung Fertigungsablaufplan
Der Fertigungsablaufplan (Materialfluss) oder Prozessablaufplan beinhaltet alle Prozessschritte für die Herstellung eines Produktes. Der Input für den Fertigungsablaufplan liefert die Prozess FMEA. Weitere Dokumente sind der Control Plan [Synonym: Produktionslenkungsplan, QM Plan] und der Prüfplan. Diese Dokumente bekommen den Input aus den Fertigungsablaufplan bzw. dem Control Plan. Die Herleitung der einzelnen Dokumente ist einer bestimmten Hierarchie unterworfen (siehe Bild).
Der Fertigungsablaufplan besteht aus allen Prozessschritten inklusive Teilehandling (Transport) – Wareneingang von Rohmaterial / Zukaufteilen bis zum Versandaudit am versandfertigen Produkt. Um sicherzustellen, dass nur konforme Produkte zum nächsten Prozessschritt weitergeleitet werden muss abschliessend eine Verifizierung (Prüfung) stattfinden.
Die definierten Prüfungen sind aus der Prozess FMEA abgeleitet und werden im Fertigungsablauf sowie im Control Plan aufgeführt. Das Ergebnis sind die einzelnen Prüfpläne für jeden Prozessschritt. Voraussetzung für den Fertigungsablaufplan ist eine gut strukturierte Prozess FMEA die alle Teilschritte die sie zur Fertigung eines Produktes benötigen beinhaltet und bewertet einschliesslich eventuelle externe Dienstleistungen.
Forderungen VDA
Bei der Auditierung mit einem Fragenkatalog VDA 6.3 Prozess Audit werden die Qualitätsverantwortlichen im Unternehmen mal mehr mal weniger mit den Forderungen konfrontiert. Gerade branchenneutrale Unternehmen die nach der DIN EN ISO 9001 zertifiziert sind haben damit Probleme beim Kundenaudit diese Vorgehensweise gegenüber den Auditoren nachzuweisen.
Im Prinzip müssen für alle Artikel (Produkte) die Dokumente vorhanden sein. Die Forderungen VDA entsprechen der Vorgehensweise der Automobilindustrie. Kleine und mittelständische Unternehmen, zertifiziert nach DIN EN ISO 9001, haben diese Forderungen zumeist nicht implementiert. Die ISO 9001 fordert weder einen Produktionslenkungsplan noch diese spezielle Herleitung der Dokumentation.
Kundenspezifische Forderungen
Viele Qualitätsverantwortliche werden jetzt die „Hände über dem Kopf“ zusammenschlagen und sich Fragen muss ich das für unsere 1.000 Artikel nachziehen? Nein! Nicht jeder ihrer Kunden fordert diese Vorgehensweise von Ihnen sofern sie nicht für die Automobilzulieferindustrie (ISO/TS 16949) produzieren. ISO 9001 zertifizierte Unternehmen sollten im Vorfeld einer Prozess Auditierung nach VDA 6.3 beim Kunden nachfragen welche Forderungen implementiert werden müssen.
Ein nach 9001 zertifiziertes Unternehmen (Branchenneutral) findet meist zu den im Fragenkatalog VDA 6.3 gestellten Fragen keine Antworten. Warum? Aus Sicht des VDA 6.3 werden Prozesse abgefragt die ein 9001 Unternehmen aufgrund der ISO Forderungen einfach nicht in dieser Art und Weise implementiert haben. Kundenspezifische Forderungen ihrer Kunden nehmen Bezug in der QSV (Qualitätssicherungsvereinbarung) oder ähnlichen Dokumenten inwiefern Prozessaudits VDA 6.3 bei Lieferantenaudits angewendet werden.

Fertigungsablaufplan (Materialfluss)
Checkliste Prozessablaufplan
Unterstützung
Falls ihr Unternehmen vor der Herausforderung steht ein VDA Audit zu bestehen und sie die erforderlichen Dokumente nicht oder teilweise implementiert haben, kann ich sie unterstützen. Meine Unterstützung bietet neben der praktischen Umsetzung, Erstellung der erforderlichen Dokumente auch eine Schulung zum VDA 6.3.
Aus meiner Erfahrung heraus, sind kleine Unternehmen oft auch damit überfordert, die Fragen aus dem Fragenkatalog zu verstehen bzw. zu interpretieren. Eine weitere Hürde ist auch, dass im VDA 6.3 auch noch mitgeltende VDA Bände angezogen werden. Zum Beispiel VDA 2, VDA 5 ff. die es ebenfalls zu berücksichtigen gibt.