Konformitätsbewertung
Im nicht gesetzlich geregelten Bereich kann jede beliebige Person oder Einrichtung ein Zertifikat ausstellen und in diesem beispielsweise bescheinigen, dass ein Unternehmen ein Qualitätsmanagementsystem in Übereinstimmung mit der ISO 9001 eingeführt hat. Ein solches Zertifikat hat jedoch keinen Wert, da es nicht von einer akkreditierten Zertifizierungsstelle (wird durch eine regelmäßige Konformitätsbewertung u. der DIN EN ISO/IEC 17011 festgelegt) ausgestellt worden ist. Erkennbar ist eine akkreditierte Zertifizierung an einem auf das Zertifikat gedruckten Zeichen der Akkreditierungsstelle sowie einem Akkreditierungsvermerk. Wichtig ist auch, dass die Zertifizierungsstelle die Zulassung (Branchenschlüssel (Scope)) für die Branche in der sie tätig sind, zugelassen ist. Der Branchenschlüssel wird mit sogenannten EAC Schlüsselnummern angegeben.
Zertifizierungsstellen
Die Zertifizierungsstellen unterliegen einer ständigen Konformitätsbewertung. D.h., Die Zertifizierungsstellen belegen durch eine Konformitätsbewertung, dass sie die fachliche Kompetenz unter vergleichbaren Niveau erbringen. Durch die Akkreditierung der unterschiedlichen Zert.-gesellschaften wird im Grunde eine Vergleichbarkeit durch die Konformitätsbewertung gewährleistet. Die DIN EN ISO/IEC 17011 legt die Anforderungen für die Konformitätsbewertung fest.
Auswahl Branchenschlüssel
Vereinfachte Zertifizierungsverfahren
Es gibt meines Wissens derzeit nur eine Firma die durch mit unter “Vereinfachte Zertifizierungsverfahren” Zertifikate auf Basis der ISO 9001 und sogar IATF 16949 ausstellen. Der Mehrwert einer solcher Zertifizierung einer nicht akkredierten Zertifizierungssellschaft muss jede Organisation für sich selbst entscheiden. Organisationen in der automotiven Zulieferkette werden mit einem solchen Zertifikat keine Chance haben.
Das soll aber nicht bedeuten, dass Zertifikate von akkredierten Zertifizierungsstellen dadurch gleichbleibend mehr an “Qualität” versprechen. Im Grunde muss jede Organisation für sich selbst entscheiden, in wie weit das QM-System zur Kundenzufriedenheit, zur Verbesserung der Prozesse etc. beitragen soll oder muss. Das Zertifikat alleine, ist noch kein Maßstab für die Reife und Qualität eines QM-Systems.
Ablauf einer Zertifizierung
Nach der Implementierung eines Qualitätsmanagementssystems werden durch die Organisation interne Audits durchgeführt um zu prüfen, dass die Anforderungen der angewendeten Norm vollumfänglich umgesetzt worden sind. Für eine Zertifizierung nach IATF 16949 müssen Kennzahlen über 12 Monate vorliegen. Danach wird eine akkredierte Zertifizierungsstelle ausgesucht und ein rechtsgültiger Vertrag abgeschlossen. Die Zert.-gesellschaft kann auf Anfrage des Klienenten ein Voraudit durchführen – das Audit ist kein Bestandteil der Erstzertifizierung (Stufe 1 und Stufe 2); IATF 16949: “.. muss während eines einzigen Besuchs an einem Produktionsstandort des Klienten durchgeführt werden. Mehrere Vorort Audits gelten als Managementsystemberatung.”
In einem Stufe-1-Audit (Bereitschaftsbewertung) wird die komplette Managementsystem Dokumentation gegen die Anforderungen der Norm geprüft. Werden keine Abweichungen festgestellt und/oder beseitigt kann das Zertifizierungsaudit Stufe-2-Audit Vorort durchgeführt werden. Das Stufe-2-Audit ist eine prozessbasierte Bewertung der Implementierung des Managementsystems einer Organisation, einschliesslich ihrer Wirksamkeit. Nach erfolgreicher Zertifizierung bekommt die Organisation ein Zertifikat. Das Zertifikat unterliegt einem 3-jährigen Zertifikationszyklus.