Ziel der Pareto-Analyse ist es, vorhandene Daten nach deren Häufigkeit sortiert darzustellen und daraus Prioritäten abzuleiten. Dazu werden die Daten ihrer Häufigkeit nach grafisch dargestellt und anhand ihrer Größe geordnet. Das dem Pareto-Diagramm zugrundeliegende Pareto-Prinzip besagt, dass ein Großteil der Auswirkungen eines Problems (ca. 80 %) auf eine kleine Anzahl von Ursachen (ca. 20 %) zurückgeführt werden kann.
Praktische Anwendung
Folgende Vorgehensweise kann zur Erstellung eines Pareto-Diagramms angewendet werden:
Beispiel Pareto Analyse
In diesem Beispiel wird die Pareto-Analyse im Bereich der Endprüfung angewendet. Die potentiellen Fehler sind in acht Fehlerkategorien unterteilt. Die aufgetretenen Fehler sind nach der Häufigkeit des Auftretens sortiert. Anschließend ist die relative Häufigkeit berechnet und kumuliert. Darüber hinaus sind die einmaligen Nacharbeitskosten je Fehlerart sowie die Gesamtkosten für die Nacharbeit je Fehlerart eingetragen. Die Anzahl der Fehler, die relative Häufigkeit und die Summenhäufigkeit sind in Tabelle dargestellt
Fehlerart | Anzahl | rel. Häufigkeit in % | Summenhäufigkeit in % | Nacharbeitskosten in € | Gesamtkosten in € |
---|---|---|---|---|---|
Montagefehler | 21 | 16,94 | 16,94 | 28,50 | 4,83 |
Schlauch defekt | 18 | 14,52 | 31,46 | 7,00 | 1,02 |
Lackfehler | 17 | 13,71 | 45,17 | 49,50 | 6,79 |
Teil fehlt | 15 | 12,10 | 57,27 | 16,50 | 2,00 |
Verschmutzung | 15 | 12,10 | 69,37 | 12,50 | 1,51 |
sonstige Fehler | 15 | 12,10 | 81,47 | 8,50 | 1,03 |
Maßfehler | 12 | 9,68 | 91,15 | 13,00 | 1,26 |
Teil Locker | 11 | 8,87 | 100,00 | 9,50 | 0,84 |
Die ermittelte Summenhäufigkeit sowie die ermittelte relative Häufigkeit werden in einem Pareto-Diagramm dargestellt. Anschließend werden die Fehlerarten nach ihrer Bedeutung in drei Klassen A, B und C eingeteilt. Die Klasse A umfasst ca. 45 % der Fehler, die Klasse B ca. 36 % und die Klasse C ca. 19 %, siehe Abbildung.
Qualitätsrelevante Entscheidungen können anhand der Fehlerhäufigkeit getroffen werden. Um aber auch eine Entscheidung unter ökonomischen Aspekten zu treffen, müssen entsprechende monetäre Faktoren mit einbezogen werden. Im Kontext des Beispiels werden zur Berechnung der Gesamtkosten für Nacharbeit je Fehlerart die einmaligen Nacharbeitskosten je Fehlerart mit der relativen Häufigkeit des jeweiligen Fehlers multipliziert. Die Ergebnisse sind in o.g. Tabelle aufgeführt. Anschließend werden die Gesamtkosten für Nacharbeit je Fehlerart sortiert und in einem Säulendiagramm dargestellt, siehe Abbildung 55. Es zeigt sich ein wesentlich größerer Unterschied bei der monetären Betrachtung im Vergleich zur alleinigen Betrachtung der Häufigkeit der jeweiligen Fehlerarten.