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Unterschied Datenschutz und Informationssicherheit

Unterschied zwischen Datenschutz und Informationssicherheit

Datenschutz und Informationssicherheit werden häufig in einem Atemzug genannt, verfolgen aber unterschiedliche Schutzziele. Datenschutz konzentriert sich auf personenbezogene Daten und damit auf die Rechte der betroffenen Personen. Informationssicherheit schützt alle informationsverarbeitenden Werte einer Organisation, unabhängig davon, ob sie personenbezogen sind oder nicht.

Beide Bereiche greifen ineinander. Wer Informationssicherheit professionell betreibt, schafft wichtige Grundlagen für wirksamen Datenschutz. Umgekehrt kann Datenschutz ohne ein angemessenes Sicherheitsniveau nicht erfüllt werden.

Fokus und Schutzziele

Datenschutz

Datenschutz zielt darauf ab, natürliche Personen vor Missbrauch ihrer personenbezogenen Daten zu schützen. Im Mittelpunkt steht der Schutz der Persönlichkeitsrechte. Es geht um Fragen wie Rechtmäßigkeit, Transparenz, Zweckbindung, Datensparsamkeit und Betroffenenrechte.

Typische Beispiele sind Personalakten, Gesundheitsdaten, Kundenkonten oder Nutzungsprofile. Der Schwerpunkt liegt auf der Frage, ob Daten überhaupt erhoben werden dürfen und wie diese verarbeitet werden.

Informationssicherheit

Informationssicherheit betrachtet alle Informationen einer Organisation, unabhängig davon, ob sie personenbezogen sind oder nicht. Ziel ist es, Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen und Systemen sicherzustellen. Dazu gehören zum Beispiel Konstruktionspläne, Finanzdaten, Quellcode oder Produktionsdaten.

Die zentrale Frage lautet: Wie schützt die Organisation ihre Informationen vor Verlust, Manipulation, unberechtigtem Zugriff oder Ausfall des Systems.

Rechtsgrundlagen und Normen

Datenschutzrechtliche Grundlagen

Datenschutz basiert in Europa vor allem auf der Datenschutz Grundverordnung und dem Bundesdatenschutzgesetz. Sie regeln, unter welchen Voraussetzungen personenbezogene Daten erhoben, gespeichert, übermittelt oder gelöscht werden dürfen.

Die Normen verlangen unter anderem geeignete technische und organisatorische Maßnahmen, um personenbezogene Daten zu schützen, und sie definieren umfangreiche Betroffenenrechte wie Auskunft und Löschung.

Normen zur Informationssicherheit

Informationssicherheit orientiert sich an Standards wie ISO 27001, ISO 27002 oder branchenspezifisch an TISAX im Automotive Umfeld. Diese Normen definieren Anforderungen an ein Informationssicherheits Managementsystem, an Risikoanalysen und an konkrete Schutzmaßnahmen.

Rechtliche Anforderungen, zum Beispiel aus Datenschutzrecht, IT Sicherheitsgesetz oder Vertragsbedingungen von Kunden, werden in das Managementsystem integriert und über geeignete Kontrollen erfüllt.

Welche Daten werden geschützt

Umfang im Datenschutz

Im Datenschutz geht es ausschließlich um personenbezogene Daten. Das sind Informationen, die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person beziehen, zum Beispiel Name, Adresse, Kennnummer, Standortdaten oder Online Kennungen.

Der Schutz personenbezogener Daten umfasst insbesondere besonders sensible Kategorien, etwa Gesundheitsdaten, biometrische Daten oder Informationen zur politischen Meinung.

Umfang in der Informationssicherheit

Informationssicherheit betrachtet alle informationsverarbeitenden Werte, auch als Assets bezeichnet. Neben personenbezogenen Daten sind das zum Beispiel technische Zeichnungen, Stücklisten, Vertragsdokumente, Konfigurationsdaten, Kennzahlen oder Softwarecode.

Schutzziele sind Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit. Dadurch wird sowohl der Betrieb als auch das Geschäftsmodell vor Ausfall, Manipulation und unerlaubter Offenlegung geschützt.

Rollen, Verantwortlichkeiten und Zusammenarbeit

Rolle des Datenschutzbeauftragten

Der Datenschutzbeauftragte überwacht die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Vorgaben, berät die Organisation, schult Mitarbeitende und ist Ansprechperson für Aufsichtsbehörden und betroffene Personen. Seine Aufgabe ist vor allem überprüfend und beratend, nicht operativ durchführend.

Er achtet darauf, dass Verarbeitungsverzeichnisse geführt werden, Datenschutz Folgenabschätzungen erfolgen und technische sowie organisatorische Maßnahmen aus Sicht des Datenschutzes angemessen sind.

Rolle des Informationssicherheitsbeauftragten

Der Informationssicherheitsbeauftragte oder Verantwortliche für Informationssicherheit koordiniert den Aufbau und Betrieb des Informationssicherheits Managementsystems, betreut Risikoanalysen, steuert Maßnahmen und bereitet Managementbewertungen vor.

Er arbeitet eng mit IT, Fachbereichen und gegebenenfalls dem Datenschutzbeauftragten zusammen. Ziel ist ein abgestimmtes Sicherheitsniveau, das sowohl in technisch organisatorischer Hinsicht als auch im Hinblick auf rechtliche Vorgaben passt.

Praxisbeispiele für die Abgrenzung

Beispiel 1: Kundenadresse in einem CRM System

Datenschutz betrachtet hier die Rechtmäßigkeit der Speicherung, die Einwilligung, die Informationspflichten und Löschfristen. Informationssicherheit beschäftigt sich damit, wie die Daten vor unbefugtem Zugriff, Verlust oder Manipulation geschützt werden.

Beide Perspektiven sind notwendig. Es wäre nicht ausreichend, nur technische Sicherheit zu betrachten, wenn die Erhebung rechtlich unzulässig ist, und umgekehrt.

Beispiel 2: Konstruktionsdaten eines neuen Produkts

Konstruktionsdaten enthalten oft keine personenbezogenen Informationen und fallen daher nicht in den Fokus des Datenschutzes. Für die Informationssicherheit sind sie jedoch hochkritisch, da ihre Offenlegung oder Manipulation erheblichen wirtschaftlichen Schaden verursachen kann.

Hier ist ein starkes Informationssicherheitsniveau erforderlich, ergänzt um vertragliche Regelungen, etwa bei Zusammenarbeit mit Lieferanten oder Entwicklungspartnern.

Beispiel 3: Protokolle eines Zugriffssystems

Zutritts oder Zugriffsprotokolle können personenbezogene Daten enthalten, etwa Benutzerkennung und Zeitpunkt. Datenschutz fragt, wie lange diese Daten aufbewahrt werden dürfen, wofür sie genutzt werden und wie Betroffene informiert werden.

Informationssicherheit nutzt die Protokolle, um unberechtigte Zugriffe zu erkennen, Vorfälle zu untersuchen und die Sicherheit zu erhöhen. Beide Perspektiven müssen so austariert werden, dass Überwachung und Schutz im angemessenen Verhältnis stehen.

Zusammenwirken von Datenschutz und Informationssicherheit

Kein wirksamer Datenschutz ohne Informationssicherheit

Datenschutzrecht verlangt ausdrücklich angemessene technische und organisatorische Maßnahmen. Ohne Informationssicherheit lassen sich diese Anforderungen nicht erfüllen. Fehlt es an Zugriffsschutz, Verschlüsselung oder Verfügbarkeit, sind personenbeziehbare Daten nicht ausreichend geschützt.

Deshalb sollten Datenschutzbeauftragter und Informationssicherheits beauftragter eng zusammenarbeiten und Projekte gemeinsam planen.

Fazit und Empfehlung

Datenschutz und Informationssicherheit haben unterschiedliche Aufgaben, ergänzen sich aber. Datenschutz schützt Menschen, Informationssicherheit schützt Informationen und Systeme. Gemeinsam bilden sie die Basis für Vertrauen bei Kunden, Mitarbeitenden und Partnern.

Unternehmen, die beide Bereiche strukturiert verzahnen, profitieren von klaren Zuständigkeiten, weniger Risiken und besserer Nachvollziehbarkeit in Prüfungen und Audits.

Datenschutz und Informationssicherheit kurz erklärt

Was ist Datenschutz

Datenschutz schützt personenbezogene Daten vor unbefugter Erhebung Verarbeitung Weitergabe und vor jeder Form von Missbrauch. Im Mittelpunkt steht immer der einzelne Mensch dessen Privatsphäre und persönliche Freiheit gewahrt werden soll.

Grundlage sind verbindliche rechtliche Vorgaben wie die Datenschutz Grundverordnung und das Bundesdatenschutzgesetz. Unternehmen müssen nachweisbar Regeln Prozesse und Dokumentation einführen um diese gesetzlichen Anforderungen dauerhaft einzuhalten.

Ziel des Datenschutzes ist der Schutz der Rechte der betroffenen Personen zum Beispiel Auskunft Berichtigung Löschung Einschränkung der Verarbeitung und Widerspruch. Verstösse können zu erheblichen Geldbußen zu Schadenersatzforderungen und zu einem dauerhaften Vertrauensverlust bei Kunden und Mitarbeitenden führen.

Was ist Informationssicherheit

Informationssicherheit schützt alle Informationen eines Unternehmens unabhängig davon ob sie personenbezogen geschäftlich technisch oder organisatorisch sind. Dabei werden sowohl digitale Informationen als auch Papierunterlagen und mündliche Informationen betrachtet.

Im Zentrum stehen die Schutzziele Vertraulichkeit Integrität und Verfügbarkeit von Informationen. Klassische Massnahmen sind Zugangskontrolle Rollen und Rechte Sicherheitsrichtlinien Datensicherung Notfallvorsorge und eine geordnete Verwaltung von Systemen und Anwendungen.

Informationssicherheit stützt sich auf ein strukturiertes Managementsystem zum Beispiel nach ISO 27001 mit klaren Zuständigkeiten regelmässigen Risikenanalysen und laufender Verbesserung. Ziel ist es sowohl bewusste Angriffe als auch versehentliche Fehler zu verhindern zu erkennen und kontrolliert zu behandeln.

Wichtigster Unterschied in einem Satz

Datenschutz konzentriert sich auf den rechtlich vorgegebenen Schutz personenbezogener Daten während Informationssicherheit alle Informationen eines Unternehmens anhand der klassischen Schutzziele Vertraulichkeit Integrität und Verfügbarkeit absichert.

Aufgaben und Grundlagen von Datenschutz und Informationssicherheit

Aufgaben des Datenschutzbeauftragten

Der Datenschutzbeauftragte überwacht die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zum Schutz personenbezogener Daten und berät die Unternehmensleitung zu allen Fragen des Datenschutzes.

Er prüft Verarbeitungsverfahren führt Schulungen durch sensibilisiert Mitarbeitende und wirkt bei der Erstellung von Richtlinien und Verfahrensverzeichnissen mit.

Er ist Ansprechperson für Aufsichtsbehörden und für betroffene Personen zum Beispiel bei Auskunftsersuchen Beschwerden oder Datenpannen.

Aufgaben des Informationssicherheitsbeauftragten

Der Informationssicherheitsbeauftragte koordiniert das Sicherheitsniveau für alle Informationen des Unternehmens und entwickelt ein Sicherheitskonzept mit technischen und organisatorischen Massnahmen.

Er führt Risikenanalysen durch definiert Schutzziele überwacht die Umsetzung von Sicherheitsmassnahmen und stimmt sich regelmässig mit IT Leitung Fachbereichen und Geschäftsführung ab.

Er begleitet Audits und Prüfungen zum Beispiel nach ISO 27001 und stellt sicher dass Sicherheitsvorfälle erkannt bewertet dokumentiert und ausgewertet werden.

Welche gesetzlichen Grundlagen gelten wo

Der Datenschutz stützt sich vor allem auf die Datenschutz Grundverordnung und das Bundesdatenschutzgesetz. Sie regeln welche personenbezogenen Daten verarbeitet werden dürfen und welche Rechte betroffene Personen haben.

Die Informationssicherheit orientiert sich in der Praxis an Normen wie ISO 27001 und ISO 27002 an branchenspezifischen Standards und an Vorgaben von Kunden und Aufsichtsbehörden zum Beispiel in regulierten Branchen.

Beide Bereiche wirken zusammen Datenschutzrecht legt die Mindestanforderungen für personenbezogene Daten fest Informationssicherheit liefert den Rahmen und die Massnahmen um diese Vorgaben technisch und organisatorisch umzusetzen.

Warum Datenschutz ohne Informationssicherheit nicht funktionieren kann

Datenschutz verlangt dass personenbezogene Daten sicher verarbeitet werden. Ohne ausreichende Informationssicherheit können Daten jederzeit verloren verändert oder von Unbefugten eingesehen werden.

Fehlen Sicherheitsmassnahmen drohen Datenpannen Meldepflichten gegenüber Aufsichtsbehörden hohe Geldbußen und ein deutlicher Vertrauensverlust bei Kunden Mitarbeitenden und Partnern.

Ein wirksamer Datenschutz braucht daher immer ein tragfähiges Sicherheitskonzept mit klaren Verantwortlichkeiten Prozessen und technischen Lösungen nur so lassen sich rechtliche Vorgaben und praktische Sicherheit im Alltag miteinander verbinden.

FAQ zum Unterschied zwischen Datenschutz und Informationssicherheit

1

Was ist der wichtigste Unterschied zwischen Datenschutz und Informationssicherheit

Datenschutz bezieht sich auf den Schutz personenbezogener Daten und auf die Rechte der betroffenen Personen. Informationssicherheit schützt alle Informationen im Unternehmen also auch Betriebsgeheimnisse technische Daten Verträge und Steuerungsdaten von Anlagen.

Vereinfacht gesagt legt Datenschutz fest welche personenbezogenen Daten verarbeitet werden dürfen Informationssicherheit legt fest wie Informationen wirksam geschützt werden.

2

Gilt Datenschutz auch wenn keine IT Systeme betroffen sind

Ja Datenschutz gilt für alle personenbezogenen Daten unabhängig von der Form. Das betrifft digitale Daten in Systemen ebenso wie Papierakten Notizzettel und Gesprächsnotizen sofern sie sich auf eine identifizierte oder identifizierbare Person beziehen.

Informationssicherheit greift zusätzlich auch bei rein technischen oder betriebswirtschaftlichen Informationen die keinen Bezug zu Personen haben aber für das Unternehmen wichtig sind.

3

Wie arbeiten Datenschutzbeauftragter und Informationssicherheitsbeauftragter zusammen

Der Datenschutzbeauftragte achtet darauf dass gesetzliche Vorgaben eingehalten werden zum Beispiel Rechte der betroffenen Personen Verarbeitungsverzeichnis und Rechtsgrundlagen. Der Informationssicherheitsbeauftragte sorgt für angemessene technische und organisatorische Massnahmen damit Daten und Systeme geschützt sind.

In der Praxis sollten beide Funktionen regelmässig Informationen austauschen gemeinsame Risiken bewerten und abgestimmte Richtlinien und Schulungen im Unternehmen einführen.

4

Kann es Informationssicherheit ohne Datenschutz geben

Ein Unternehmen kann theoretisch technische Schutzmassnahmen für Daten und Systeme einführen ohne die rechtlichen Vorgaben des Datenschutzes vollständig zu berücksichtigen. In der Praxis ist das nicht sinnvoll da rechtliche Risiken bestehen und der Schutz nur teilweise wirksam ist.

Ein reifes Managementsystem verbindet beides die rechtliche Sicht des Datenschutzes und die technische organisatorische Sicht der Informationssicherheit.

5

Welche gesetzlichen Grundlagen und Normen sind besonders wichtig

Für den Datenschutz sind vor allem Datenschutz Grundverordnung und Bundesdatenschutzgesetz zentral. Je nach Branche kommen weitere Vorschriften dazu zum Beispiel im Gesundheitswesen im Finanzbereich oder im Bereich Telekommunikation.

Informationssicherheit orientiert sich häufig an Normen wie ISO 27001 und ISO 27002 an branchenspezifischen Vorgaben und an Anforderungen von Kunden und Aufsichtsbehörden etwa zu Risikoanalyse Meldewesen und Notfallvorsorge.

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Stefan Stroessenreuther

Stefan Stroessenreuther

Consulting Qualitätsmanagement ISO 9001 | Personenzertifizierter IATF 16949 und VDA 6.3 Auditor | Information Security Officer ISO/IEC 27001 | Dozent IMB Integrations Modell Bayreuth | Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Qualität | Lead Auditor ISO 14001 | Lead Auditor ISO 45001 | Lead Auditor ISO 9001

Berechnung der durchschnittlichen Zertifizierungskosten ISO 9001

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