Warum ein Notfallkonzept unverzichtbar ist
Der Schutz sensibler Daten und die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs sind eng miteinander verknüpft. Genau hier setzt das Business Continuity Management (BCM) an: Es sorgt dafür, dass Unternehmen auch in Krisensituationen – etwa bei IT-Ausfällen, Naturkatastrophen oder Cyberangriffen – handlungsfähig bleiben. Die Norm ISO 27001:2022 sieht dafür im Annex A verschiedene Maßnahmen vor, die den Fokus verstärkt auf Business Continuity Management legen.
Key Facts – Business Continuity Management
Ein Kernbestandteil der ISO 27001 ist das ISMS (Informationssicherheits-Managementsystem). Während sich dieses System darauf konzentriert, sämtliche Sicherheitsaspekte zu erfassen und zu steuern, widmet sich das Business Continuity Management insbesondere den Prozessen zur Aufrechterhaltung kritischer Geschäftsabläufe. Der aktualisierte Annex A der ISO 27001:2022 umfasst 93 Controls, die in den Bereichen organisatorisch, menschenbezogen, physisch und technologisch angeordnet sind. Für das BCM sind vor allem die organisatorischen Kontrollen von zentraler Bedeutung, darunter:
IT-Systeme bilden das Rückgrat vieler Geschäftsprozesse und ein ausgereiftes Business Continuity Management ist unverzichtbar geworden. Die ISO 27001:2022 liefert mit den aktualisierten Maßnahmen im Annex A einen strukturierten Leitfaden, um Störungen bestmöglich abzufedern und kritische Prozesse aufrechtzuerhalten. Wer BCM professionell umsetzt, sichert sich nicht nur gegen kostspielige Ausfälle ab, sondern gewinnt auch das Vertrauen von Kunden und Geschäftspartnern. Schließlich ist die Fähigkeit, auf Krisen schnell und souverän zu reagieren, ein wichtiger Wettbewerbsvorteil.
Einfaches Beispiel BCM:
Business Continuity Management | |||||
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Störfall | Auswirkung | Maßnahme | Verantwortlicher | Kontakt | |
Serverausfall | Hohes Risiko – Produktionsstillstand | Server neu starten, Redundanz, IT-Dienstleister kontaktieren | IT-Leitung | it-support@example.com | |
Cyberangriff | Finanzieller Schaden und Imageverlust | Netzwerk isolieren, Incident Response Team einberufen | ISB, Reaktionsteam | security@example.com | |
Stromausfall | Unterbrechung aller Prozesse | Notstrom aktivieren, Vorgänge priorisieren | Facility Manager | facility@example.com | |
Datenverlust | Aufwendige Wiederherstellung | Backup einspielen, forensische Analyse durchführen | Backup-Verantwortlicher | backup@example.com |
FAQ – Business Continuity Management
ISO 27001:2022 stellt sicher, dass BCM als integrierter Teil des Informationssicherheits-Managementsystems verstanden wird. Die Norm liefert im Annex A konkrete Maßnahmen, um kritische Geschäftsprozesse zu identifizieren und gegen Ausfälle zu schützen.
Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen die Vorbereitung der IT-Systeme auf Störungen (ICT Readiness), regelmäßige Notfallübungen, klare Zuständigkeiten im Krisenfall und die Einrichtung von Wiederanlaufplänen (Recovery Plans).
Eine Risikoanalyse ermittelt, welche Geschäftsprozesse besonders kritisch und ausfallgefährdet sind. Darauf basierend lässt sich die Reihenfolge und Intensität der BCM-Maßnahmen gezielt festlegen, um Ressourcen effizient einzusetzen.
Die Empfehlung lautet, mindestens einmal pro Jahr umfangreiche Tests durchzuführen. Darüber hinaus sollten Simulationen immer dann erfolgen, wenn sich die Unternehmensstruktur, die IT-Architektur oder relevante Bedrohungsszenarien ändern.
a. Notfallplan: Enthält generelle Handlungsanweisungen, wer im Krisenfall informiert werden muss und welche Maßnahmen sofort eingeleitet werden.
b. Wiederanlaufplan: Fokus auf die technische und organisatorische Wiederherstellung einzelner Systeme oder Prozesse. Er beschreibt detailliert, wie und in welcher Reihenfolge betroffene Ressourcen online gehen sollen.
Nein, BCM ist für alle Unternehmensgrößen relevant. Auch kleine und mittlere Betriebe können durch Ausfälle erheblichen Schaden erleiden. Der Umfang der Maßnahmen wird allerdings an die Unternehmensgröße und Komplexität angepasst.
Ein funktionsfähiges BCM verhindert lange Betriebsunterbrechungen, beugt hohen finanziellen Schäden vor und schafft Vertrauen bei Geschäftspartnern und Kunden. Außerdem erfüllen Unternehmen so auch einen Teil regulatorischer Anforderungen (z. B. nach DSGVO oder branchenspezifischen Vorgaben).