Die ISO 45001 ist ein Arbeits- und Gesundheitsschutz Management (kurz: SGA-Norm)mit den Ziel der Steigerung der unternehmerischen Leistung im Arbeits- und Gesundheitsschutz, vormals OHSAS 18001. Die Schwerpunkte der SGA-Norm sind im wesentlichen die Reduzierung von Arbeitsunfällen und Präventionsmaßnahmen zur Steigerung der betrieblichen Arbeitsschutzleistung. Sie wird die OHSAS 18001 (Occupational Health and Saftes) im Herbst 2021 vollständig ablösen.
Das SGA-Managementsystem soll Organisationen dabei unterstützen, das Arbeitsschutzrisiko für alle in ihrem Namen Beschäftigten (einschließlich geistiger und körperlicher Gesundheit) zu minimieren – Arbeitsschutz in ihr Managementsystem und ihre Prozesse zu integrieren – eine Plattform für die kontinuierliche Verbesserung des Arbeitsschutzes bereitzustellen.

Ziele der ISO 45001:2018
Das Arbeits- und Gesundheitsschutz Managementsystem (kurz ASM), nach DIN EN ISO 45001, beinhaltet die Organisation der betrieblichen Arbeitssicherheit, des Arbeitsschutzes und des Gesundheitsschutzes. Ziel eines ASM-Systems ist die Steigerung der unternehmerischen Leistung im Arbeits- und Gesundheitsschutz. Die Mindestanforderungen orientieren sich neben rechtlichen Vorschriften (Gesetze, Verordnungen) auch an weiteren Verpflichtungen (Technische Regeln, Betriebsvereinbarungen). Hierbei müssen sämtliche Prozesse sowie Tätigkeiten hinsichtlich des Gefährdungspotentials analysiert und bewertet werden. Die Einführung und Anwendung eines ASM-Systems kann sowohl für das Unternehmen als auch für die Mitarbeiter von großem Nutzen sein. Nachfolgende Aufzählung zeigt beispielhafte Potentiale:
Was ist ISO 45001:2018
ISO 45001 ist der neue internationale Standard, der Organisationen einen Rahmen zur Verbesserung der Arbeitssicherheit, zur Verringerung von Arbeitsplatzrisiken und zur Schaffung besserer, sicherer Arbeitsbedingungen bietet. Er wurde im März 2018 veröffentlicht und ersetzt BS OHSAS 18001, den international angewandten Britischen Standard für Arbeitsschutzmanagementsysteme. Der neue Standard ist risikobasiert und verwendet den bekannten Plan-Do-Check-Act-Ansatz sowie die übergeordnete Struktur, die in allen neuen Managementsystemen gemeinsam ist.
Speziell im Bereich der Fertigung liegt die Bereitstellung von effizienten und sicheren Arbeitsplätzen im Verantwortungsbereich des Fertigungsmanagements in Zusammenarbeit mit dem Facility Management. In diesem Kontext ist es für die Einhaltung der Arbeitsschutzrichtlinien und mitunter auch für die Arbeitssicherheit verantwortlich. Bestehen im Unternehmen spezielle Abteilungen für Arbeitssicherheit, so ist der Produktionsleiter trotzdem wichtiger Ansprechpartner vor Ort, der die realen Bedingungen im Blick behält.
Bedeutung der ISO 45001:2018
Deutsche Fassung ISO 45001:2018
Update Dezember 2024: Ergänzung Kapitel 4.2 – Die Organisation muss bestimmen, ob Klimawandel ein relevantes Thema ist.
Seit Mai 2018 gibt es das ISO Regelwerk auch in einer deutschen Fassung. Bezogen werden kann das Regelwerk über den Beuth Verlag. Die BS OHSAS 18001 wird bis 2021 durch das neue Regelwerk abgelöst. Der britische Standard war keine internationale Norm. Alle Zertifizierungen nach der 18001 sind noch bis März 2021 gültig. Wir unterstützen Sie bei der Umstellung auf die ISO 45001. Unter SGA versteht die neue Norm die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Die SGA Forderungen sind die Kernforderungen des neuen ISO Standards für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.
Anforderungen der ISO 45001:2018
Kernelemente der ISO 45001:2018
Hauptunterschiede zu OHSAS 18001
High Level Structure (HLS)
Der Aufbau der neuen ISO 45001:2018 entspricht der High Level Structure (HLS), wie wir sie bereits von der ISO 9001:2015 kennen. Die HLS erleichtert der Organisation die Implementierung verschiedener Regelwerke in ein integriertes Managementsystem IMS. Der Aufwand wird durch die einheitliche Struktur erheblich verringert.

Aufbau ISO 45001:2018
** Der Aufbau entspricht der High Level Structure HLS
Zielsetzung
Der Standard kann unabhängig von der Unternehmensgröße eingesetzt werden. Das primäre Ziel der neuen Norm ist, die SGA-Risiken am Arbeitsplatz zu reduzieren. Der Schutz der Mitarbeiter und Personen die im Verantwortungsbereich des Unternehmens tätig sind. Beispielsweise Sub-Unternehmer oder andere Interessengruppen.
Die Norm steht im Zeichen des Managements von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Durch die High Level Structure lasses sich die ISO/IEC 9001:2015 (Qualitätsmanagement), ISO/IEC 14001:2018 (Umweltmanagement) und die ISO/IEC 45001:2018 in einen integrierten Managementsystem leichter zusammenfassen. Das erleichtert die Arbeit die neue ISO Norm in bestehende Systeme zu integrieren.
Nutzen für Unternehmen
Die Implementierung eines SGA-Managementsystems führt zu einer nachhaltig verbesserten Sicherheits– und Gesundheitskultur. Dies bringt zahlreiche Vorteile mit sich, darunter eine Verringerung von Arbeitsunfällen und Fehlzeiten, eine höhere Produktivität und eine stärkere Wettbewerbsfähigkeit. Außerdem schützt die Zertifizierung Unternehmen vor rechtlichen Konsequenzen, indem sie sicherstellt, dass alle relevanten gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden.
Zusammenfassend bietet ISO 45001:2018 einen ganzheitlichen Rahmen, um das Arbeitsumfeld sicherer zu gestalten und die Gesundheit der Mitarbeiter zu bewahren. Organisationen, die diesen Standard einführen, profitieren nicht nur von einer geringeren Unfallquote, sondern auch von einer motivierten Belegschaft und einem besseren Ruf am Markt. Langfristig trägt ein wirkungsvolles Arbeitsschutzmanagement dazu bei, dass Unternehmen nachhaltig wachsen und ihre Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und Gesellschaft wahrnehmen.
PDFs zur ISO 45001:2018
FAQ zu ISO 45001 Arbeitsschutzmanagement
Das SGA Managementsystem ist der weltweit anerkannte Standard für Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsysteme. Er unterstützt Organisationen dabei, ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen, indem Risiken identifiziert, bewertet und kontrolliert werden.
Reduktion von Unfällen und Krankheiten: Durch systematisches Risikomanagement sinkt die Wahrscheinlichkeit von Arbeitsunfällen und berufsbedingten Erkrankungen.
Einhaltung gesetzlicher Vorgaben: Der Standard unterstützt bei der Erfüllung relevanter Gesetze und Vorschriften.
Wettbewerbsvorteil und Image: Ein zertifiziertes Arbeitsschutzmanagementsystem (AMS) stärkt das Vertrauen von Kunden, Mitarbeitern und Geschäftspartnern.
Mitarbeiterzufriedenheit: Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen tragen zu einer höheren Zufriedenheit und Motivation bei.
Der Standard für Arbeits- und Gesundheitsschutz (SGA) löste die bisherige Norm OHSAS 18001 ab und zeichnet sich insbesondere durch die High-Level-Struktur aus, die sie mit anderen ISO-Standards (z. B. ISO 9001 und ISO 14001) teilt. Zusätzlich legt die SGA-Norm einen stärkeren Fokus auf die Verantwortung der Führung, die Beteiligung von Mitarbeitern und den Kontext der Organisation.
Grundsätzlich kann jede Organisation – unabhängig von Größe oder Branche – von der SGA-Norm profitieren. Insbesondere Unternehmen mit erhöhtem Gefährdungspotenzial (z. B. in Produktion, Bau oder Logistik) sowie solche, die großen Wert auf eine umfassende Sicherheitskultur legen, sollten eine Implementierung in Betracht ziehen.
Identifikation und Bewertung von Risiken und Chancen im Arbeits- und Gesundheitsschutz
Festlegung einer Arbeitsschutzpolitik und konkreter Ziele
Verantwortung und Führung durch das Top-Management
Beteiligung der Mitarbeiter und Förderung ihres Bewusstseins für Arbeitssicherheit
Dokumentation und Überwachung der Prozessabläufe
Kontinuierliche Verbesserung durch regelmäßige Audits und Reviews
Die Einführung folgt typischerweise dem PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act):
Plan: Analyse des aktuellen Stands, Festlegung von Zielen und Maßnahmen.
Do: Umsetzung der Maßnahmen, Aufbau eines strukturierten Arbeitsschutzmanagementsystems.
Check: Prüfung der Wirksamkeit durch interne Audits, Kennzahlen und Berichte.
Act: Ableitung von Verbesserungsschritten auf Basis der Ergebnisse.
Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa der Unternehmensgröße, der Branche, der bestehenden Sicherheitskultur und vorhandenen Managementsystemen. Eine gründliche Vorbereitung, die Einbindung aller Mitarbeiter und gegebenenfalls externe Beratung können den Prozess jedoch effizienter gestalten.
Eine Zertifizierung ist freiwillig, bietet allerdings klare Vorteile: Unternehmen können ihre Konformität mit SGA-Norm belegen, verbessern ihr Image und schaffen Vertrauen bei Kunden, Partnern und Behörden. Ohne Zertifikat kann die Norm dennoch als Leitfaden für ein internes Arbeitsschutzmanagement dienen.
Nach der Erstzertifizierung folgen jährliche Überwachungsaudits durch eine Zertifizierungsstelle. Nach drei Jahren steht eine Rezertifizierung an, bei der das gesamte System erneut bewertet wird. Regelmäßige interne Audits sowie die Managementbewertung finden üblicherweise jährlich oder nach Bedarf statt.
Die Beteiligung aller Beschäftigten ist essenziell. Mitarbeiter sollen Gefährdungen aktiv melden und bei der Erstellung von Sicherheitsanweisungen oder -leitfäden einbezogen werden. Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen stärken das Bewusstsein für Arbeitssicherheit und machen die Norm im Arbeitsalltag lebendig.
Ja, durch die gemeinsame High-Level-Struktur kann die SGA-Norm leicht in bestehende Managementsysteme integriert werden – etwa mit ISO 9001 (Qualitätsmanagement) oder ISO 14001 (Umweltmanagement). Das führt zu Synergieeffekten, weniger administrativem Aufwand und einer effizienteren Nutzung von Ressourcen.
Die Kosten für die Einführung und Zertifizierung variieren je nach Unternehmensgröße, Komplexität der Prozesse sowie dem bestehenden Sicherheitsniveau. Typische Kostenfaktoren sind Schulungen, interne Ressourcen, eventuell externe Berater und die Gebühren für die Zertifizierungsstelle.
Offizielle ISO-Webseite: Informationen zur Norm und zu den Zertifizierungsvoraussetzungen
Zertifizierungsstellen und Fachverbände: Beratung und Begleitung bei der Einführung
Fachliteratur und Schulungen: Workshops, Seminare und Webinare vermitteln praxisnahe Kenntnisse