Um sich vor Cyberbedrohungen zu schützen, ist ein regelmäßiger Penetrationstest unerlässlich, um die Widerstandsfähigkeit der IT-Systeme von Unternehmen dauerhaft zu gewährleisten. Doch wie hoch sind die tatsächlichen Kosten für einen Penetrationstest und stehen diese im Verhältnis zu den potenziellen Schäden durch einen Cyberangriff?
Was ist ein Penetrationstest?
Ein Penetrationstest, oft auch kurz Pentest genannt, ist ein simulierter Angriff auf die IT-Infrastruktur eines Unternehmens, um vorhandene Schwachstellen zu identifizieren, bevor Hacker dies tun können. Diese Tests werden üblicherweise durch spezialisierte IT-Dienstleister durchgeführt, die über das notwendige Fachwissen und die geeigneten Tools verfügen. Dabei ist es wichtig, dem Dienstleister kontrollierten und sicheren Zugriff auf die IT-Systeme zu gewähren, um realistische Angriffsszenarien durchzuführen und gleichzeitig potenzielle Schäden durch den Test zu vermeiden.
Penetrationstest in der ISO 27001
Die ISO 27001 legt legt Anforderungen für die Implementierung, Überwachung, Überprüfung und Verbesserung eines ISMS fest. Pentests sind in ISO 27001 nicht explizit genannt. Im Anhang A unter A8.8 „Handhabung von technischen Schwachstellen“ steht im Wortlaut
„Es müssen Informationen über technische Schwachstellen verwendeter Informationssysteme eingeholt, die Gefährdung der Organisation durchderartige Schwachstellen bewertet und angemessene Maßnahmen ergriffen werden.“
In diesem Zusammenhang sollen Organisationen regelmäßig technische Sicherheitsüberprüfungen durchführen, um sicherzustellen, dass ihre Systeme und Anwendungen frei von bekannten Schwachstellen sind. Die Umsetzungsrichtlinie ISO 27002 empfiehlt ausdrücklich Penetrationstests und Schwachstellen-Scans als geeignete Maßnahmen, um diese Anforderungen zu erfüllen. Somit unterstützt der Penetrationstest Unternehmen nicht nur technisch, sondern auch rechtlich bei der Einhaltung wichtiger Compliance-Standards.

Massnahmenmanagement
Wir unterstützen bei der Begleitung bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Schließung der identifizierten Sicherheitslücken und Aufbau eines nachhaltigen Schwachstellenmanagements.
Vorbereitung und Durchführung eines Penetrationstests
Unternehmen sollten bei der Vorbereitung und Durchführung eines Penetrationstest folgende Punkte beachten:
Unterschiedliche Arten von Penetrationstests
Es gibt unterschiedliche Arten von Penetrationstests, die jeweils unterschiedliche Vorgehensweisen und Zielsetzungen verfolgen:
Typische Schwachstellen, die ein Penetrationstest identifiziert
Typische Schwachstellen, die ein Penetrationstest regelmäßig identifiziert, sind unter anderem:
Was sind die Risiken beim Penest?
Obwohl Penetrationstests wertvolle Informationen zur Verbesserung der IT-Sicherheit liefern, gibt es auch einige Gefahren und Risiken, die bei der Durchführung dieser Tests berücksichtigt werden müssen:
Um die mit Penetrationstests verbundenen Risiken zu minimieren, sollten Unternehmen klar definierte Testumfänge und -ziele festlegen, qualifizierte und vertrauenswürdige IT-Dienstleister auswählen, Datenschutz und Vertraulichkeit gewährleisten, und Testergebnisse sorgfältig analysieren und bewerten. Eine gute Planung und Kommunikation zwischen den Testern und dem Unternehmen sind entscheidend, um die negativen Auswirkungen eines Penetrationstests zu vermeiden und die IT-Sicherheit effektiv zu verbessern.
Technologische Trends beim Penetrationstest
Aktuelle technologische Entwicklungen verändern die Durchführung von Penetrationstests grundlegend. Automatisierte Penetrationstests ermöglichen regelmäßige, umfassende Tests, die ohne großen manuellen Aufwand durchgeführt werden können. KI-gestützte Penetrationstests nutzen künstliche Intelligenz, um komplexe Angriffsmuster schneller und genauer zu erkennen, als dies bei traditionellen Methoden möglich wäre. Kontinuierliches Schwachstellen-Scanning sorgt für eine permanente Überwachung der IT-Systeme, um Schwachstellen frühzeitig und kontinuierlich zu identifizieren und damit das Sicherheitsniveau dauerhaft zu erhöhen.
Kosten von einem Penetrationstest
Die Kosten eines Penetrationstests variieren je nach Unternehmensgröße, Komplexität der IT-Landschaft und Tiefe der durchgeführten Analyse. Durchschnittlich liegen die Kosten für einen umfassenden Penetrationstest zwischen 5.000 und 25.000 Euro pro Testlauf. Diese Investition erscheint gering, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass laut einer Studie von Accenture ein Cyberangriff Unternehmen durchschnittlich bis zu 13 Millionen US-Dollar pro Vorfall kosten kann.
Fazit
Ein regelmäßiger Penetrationstest bietet Unternehmen einen entscheidenden Vorsprung gegenüber potenziellen Angreifern. Nur durch eine kontinuierliche Überprüfung und das systematische Management identifizierter Schwachstellen können Unternehmen dauerhaft ein hohes Sicherheitsniveau aufrechterhalten und das Risiko kostspieliger Cyberangriffe erheblich reduzieren.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Penetrationstest
Ein Penetrationstest ist ein simulierter Hackerangriff, der gezielt nach Sicherheitslücken sucht, um Schwachstellen frühzeitig zu identifizieren und zu schließen.
Empfohlen wird mindestens eine zweijährige Durchführung oder nach jeder wesentlichen Änderung an der IT-Infrastruktur.
Die Kosten variieren zwischen 5.000 und 25.000 Euro pro Testlauf, abhängig von Unternehmensgröße, Komplexität und Umfang.
Blackbox: Ohne Vorwissen des IT-Dienstleisters
Whitebox: Mit vollständigen Systeminformationen (Passwörter, Netzpläne, etc.)
Greybox: Mit eingeschränkten Systeminformationen.
Beispiele sind unsichere Passwörter, offene Netzwerkports, veraltete Software, Sicherheitslücken in Webanwendungen oder falsch konfigurierte Systeme.
Wenn sorgfältig geplant und durch erfahrene Dienstleister durchgeführt, ist das Risiko minimal. Ein Notfallplan sollte dennoch stets bereitstehen.
Sie helfen Unternehmen, regulatorische Anforderungen wie ISO 27001, DSGVO oder TISAX zu erfüllen und unterstützen eine rechtssichere IT-Umgebung.
Automatisierte Tests, KI-gestützte Analysen und kontinuierliches Schwachstellen-Scanning sind die aktuellen Entwicklungen, um Schwachstellen schneller zu erkennen und effizient zu schließen.