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Bewertung Nachhaltigkeit Lieferanten

Bewertung Nachhaltigkeit Lieferanten

Bewertung der Nachhaltigkeit von Lieferanten

Nachhaltigkeit wird immer stärker zum zentralen Entscheidungskriterium in der Lieferantenbewertung. Unternehmen achten nicht nur auf Qualität und Preis, sondern auch auf Umweltverhalten, soziale Verantwortung und verantwortungsvolle Unternehmensführung. Die folgenden Punkte geben eine strukturierte Übersicht über Bereiche, die bei der Bewertung der Nachhaltigkeit von Lieferanten berücksichtigt werden sollten.

Punkt 1: Ziel der nachhaltigen Lieferantenbewertung

Eine nachhaltige Lieferantenbewertung hilft Unternehmen dabei, ökologische, soziale und ethische Risiken in der Lieferkette frühzeitig zu erkennen. Ziel ist es, zuverlässige Partner zu identifizieren, die verantwortungsbewusst handeln. Dies stärkt Vertrauen, minimiert Risiken und schafft stabile Beziehungen.

Punkt 2: Bewertungsmatrix richtig anwenden

Zur strukturierten Bewertung wird häufig eine Matrix genutzt. Dafür legt das Unternehmen Gewichtungen fest, zum Beispiel Umwelt 30 Prozent, soziale Verantwortung 30 Prozent, Unternehmensführung 20 Prozent, nachhaltige Beschaffung 20 Prozent. Der Lieferant wird pro Kriterium bewertet und die Ergebnisse werden gewichtet. So entsteht eine objektive Gesamteinschätzung.

Punkt 3: Nachhaltigkeitsfragebogen nutzen

Ein Fragebogen dient dazu, detaillierte Informationen zu sammeln. Lieferanten beantworten dabei Fragen zu Umweltmanagement, Arbeitsrechten, sozialen Standards, ethischer Unternehmensführung und zum Umgang mit Ressourcen. Die Antworten geben Aufschluss über die Reife und Ernsthaftigkeit des Nachhaltigkeitsmanagements.

Punkt 4: Unternehmensprofil erfassen

Vor der Bewertung sollte das Unternehmen den Lieferanten verstehen. Dazu gehören Name, Adresse, Anzahl der Mitarbeitenden, Standorte, Geschäftsbereiche und Kontaktpersonen. Diese Basisdaten helfen, Größe und Struktur des Lieferanten richtig einzuordnen und die Antworten des Fragebogens besser zu interpretieren.

Punkt 5: Umweltmanagement bewerten

Ein Lieferant sollte in der Lage sein, Umweltwirkungen systematisch zu überwachen und zu reduzieren. Dazu zählen Maßnahmen zur Erfassung und Reduzierung von Emissionen, Strategien zur Abfallvermeidung, Konzepte zur Wiederverwertung und ein effizienter Umgang mit Wasser und Energie. Ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 ist ein starker Indikator für strukturiertes Umweltverhalten.

Punkt 6: Soziale Verantwortung analysieren

Nachhaltigkeit umfasst auch faire Arbeitsbedingungen. Wichtige Aspekte sind Arbeitsrechte, faire Löhne, Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit, Gleichbehandlung und der Ausschluss von Kinderarbeit. Ein verantwortungsbewusstes Unternehmen dokumentiert und kommuniziert diese Grundsätze klar und überprüfbar.

Punkt 7: Unternehmensführung und Integrität prüfen

Ein Unternehmen sollte über einen Verhaltenskodex verfügen, der ethische Standards beschreibt. Dazu gehören klare Regeln gegen Bestechung, gegen Korruption, für Transparenz und für den Umgang mit Interessenkonflikten. Unternehmen, die Wert auf Integrität legen, übertragen diese Anforderungen auch auf ihre eigenen Lieferanten.

Punkt 8: Nachhaltige Beschaffung untersuchen

Nachhaltiges Verhalten zeigt sich auch in der Beschaffung von Rohstoffen und Materialien. Kriterien sind die Auswahl nachhaltiger Materialien, der Umgang mit kritischen Rohstoffen, Vermeidung unnötiger Verpackung und die Optimierung von Transportwegen, um Emissionen zu reduzieren.

Punkt 9: Kontinuierliche Verbesserung bewerten

Ein Lieferant, der Nachhaltigkeit ernst nimmt, entwickelt sich ständig weiter. Dazu gehören Schulungen, regelmäßige Bewertungen, Einbindung der Mitarbeitenden, Zusammenarbeit mit Stakeholdern und Offenheit gegenüber neuen Nachhaltigkeitskonzepten. Ein solches Verhalten zeigt echte Reife im Nachhaltigkeitsmanagement.

Punkt 10: Ergebnisse für Entscheidungen nutzen

Die Bewertung sollte aktiv genutzt werden, um Lieferanten zu kategorisieren, Entwicklungsmaßnahmen festzulegen oder kritische Lieferanten zu ersetzen. Nachhaltigkeit wird erst dann wirksam, wenn sie Entscheidungen beeinflusst und nicht nur dokumentiert wird.

Ergänzung Punkt 2: Bewertungsmatrix richtig anwenden

Die Bewertungsmatrix ist ein wirkungsvolles Instrument, um Nachhaltigkeit bei Lieferanten strukturiert, objektiv und nachvollziehbar zu bewerten. Sie ermöglicht es, verschiedene Kriterien wie Umwelt, soziale Verantwortung oder Unternehmensführung miteinander zu vergleichen und ein klares Gesamtbild zu erhalten. So entsteht Transparenz in Bereichen, die häufig schwer messbar erscheinen.
Die Gewichtung der Kriterien sollte sich konsequent an den strategischen Nachhaltigkeitszielen des Unternehmens orientieren. Wenn zum Beispiel Energieintensität oder Emissionen besonders kritisch sind, kann der Umweltbereich stärker gewichtet werden. In arbeitsintensiven Lieferketten kann der soziale Bereich wichtiger sein. So spiegelt die Matrix die realen Prioritäten wider.
Durch die Trennung von Bewertung und Gewichtung lassen sich Stärken und Schwächen der Lieferanten klar erkennen. Ein Lieferant kann in einem Bereich exzellent abschneiden, aber in einem anderen große Defizite aufweisen. Genau diese Differenzierung zeigt, wo Entwicklungsbedarf besteht und wo ein Lieferant besonders zuverlässige Leistungen erbringt.
Die Matrix ist kein statisches Werkzeug, sondern sollte regelmäßig hinterfragt und angepasst werden. Veränderungen in der Gesetzgebung, neue Marktanforderungen oder Erfahrungen aus Audits sollten genutzt werden, um die Kriterien und Gewichtungen weiterzuentwickeln. So bleibt die Bewertung aktuell, relevant und wirksam.
Eine gut strukturierte Bewertungsmatrix unterstützt Unternehmen dabei, Nachhaltigkeit messbar und vergleichbar zu machen. Sie erleichtert Entscheidungen, identifiziert Risiken und zeigt gleichzeitig Potenziale für langfristige und verantwortungsvolle Lieferantenpartnerschaften auf.
KriteriumGewichtungLieferant 1Lieferant XBemerkungen
Umweltmanagement (z. B. ISO 14001) 20%
Energie- und Ressourceneffizienz 15%
Abfall- und Emissionsreduktion 15%
Nachhaltige Materialien und Verpackung 10%
Soziale Verantwortung (z. B. SA8000) 15%
Arbeitsbedingungen und Menschenrechte 10%
Gemeinwohl und lokale Entwicklung 5%
Transparenz und Berichterstattung 10%
Gesamtbewertung100%
Berater Stefan Stroessenreuther

Unsere Hilfe

Wir unterstützen Unternehmen zeitnah bei der Implementierung der notwendigen Dokumentation für das SAQ 5.0 | Ecovadis | RSCI inkl. Schulung der Mitarbeiter in den 5 Hauptthemen: Unternehmensethik, Verhaltenskodex, Arbeitsbedingungen und Menschenrechte, Umwelt & Energie und Gesundheit- und Arbeitsschutz.

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Einleitung: Warum nachhaltige Lieferantenbewertung wichtig ist

Immer mehr Kunden achten auf Umwelt, soziale Verantwortung und faire Lieferketten. Unternehmen müssen daher nicht nur ihre eigene Nachhaltigkeit im Blick haben, sondern auch die ihrer Lieferanten. Eine strukturierte Bewertung der Nachhaltigkeit von Lieferanten hilft, Risiken zu reduzieren, Chancen zu erkennen und die gesamte Lieferkette langfristig stabiler und verantwortungsbewusster zu gestalten.

Die im Artikel beschriebenen Punkte und die Bewertungsmatrix unterstützen Sie dabei, Nachhaltigkeit systematisch in den Beschaffungsprozess zu integrieren und Entscheidungen transparent zu machen.

Grafische Darstellung der Bewertungslogik

Die folgende Darstellung zeigt den logischen Ablauf bei der Bewertung der Nachhaltigkeit von Lieferanten. Sie kann als Orientierung für interne Prozesse, Schulungen und Audits genutzt werden.

Schritt 1: Kriterien und Kategorien festlegen

Zuerst werden die relevanten Kategorien definiert, zum Beispiel Umwelt, soziale Verantwortung, Unternehmensführung und nachhaltige Beschaffung. Diese Kategorien werden an den eigenen Nachhaltigkeitszielen und an Anforderungen von Kunden oder Normen ausgerichtet.

Schritt 2: Gewichtung festlegen

Im nächsten Schritt erhält jede Kategorie eine Gewichtung, die ihre Bedeutung für das Unternehmen widerspiegelt. So können Umweltaspekte in einer energieintensiven Branche stärker gewichtet sein, während soziale Aspekte in arbeitsintensiven Lieferketten mehr Gewicht bekommen.

Schritt 3: Lieferanten bewerten

Anschließend werden die Lieferanten pro Kategorie bewertet, beispielsweise auf einer Skala von eins bis fünf. Die Bewertung basiert auf Fragebögen, Auditergebnissen, Zertifikaten oder eigenen Erfahrungen.

Schritt 4: Gewichtete Punkte berechnen

Die Einzelbewertungen werden mit den festgelegten Gewichtungen multipliziert. Dadurch ergeben sich gewichtete Punkte, die zeigen, welche Kategorien den größten Einfluss auf die Gesamtbewertung haben.

Schritt 5: Gesamtbewertung und Entscheidung

Die gewichteten Punkte werden je Lieferant addiert. Das Ergebnis wird zur Einstufung, zum Vergleich und zur Entscheidungsfindung verwendet: zum Beispiel zur Freigabe, zur Priorisierung in Projekten oder zur Planung von Entwicklungsmaßnahmen.

FAQ – Nachhaltige Bewertung von Lieferanten

Warum sollte ich Nachhaltigkeit in die Lieferantenbewertung aufnehmen

Nachhaltigkeit beeinflusst rechtliche Risiken, Image, Kundenbeziehungen und die Stabilität der Lieferkette. Durch die Bewertung der Nachhaltigkeit können Sie kritische Lieferanten frühzeitig erkennen, gezielt verbessern und Ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele glaubwürdig verfolgen.

Welche Informationsquellen eignen sich zur Bewertung der Lieferanten

Zu den wichtigsten Quellen gehören ausgefüllte Fragebögen, Zertifikate wie ISO 14001, Auditberichte, Nachhaltigkeitsberichte der Lieferanten und eigene Erfahrungen aus Reklamationen oder Projekten. Je mehr Quellen Sie kombinieren, desto belastbarer ist das Ergebnis.

Wie oft sollte die Nachhaltigkeit meiner Lieferanten bewertet werden

Das hängt vom Risiko und von der Bedeutung des Lieferanten ab. Kritische Lieferanten sollten mindestens einmal jährlich bewertet werden, andere in größeren Abständen oder anlassbezogen, zum Beispiel bei Vorfällen, Änderungen im Unternehmen oder neuen gesetzlichen Vorgaben.

Wie gehe ich mit schlecht bewerteten Lieferanten um

Schlecht bewertete Lieferanten sollten nicht sofort ausgeschlossen, sondern zunächst weiter analysiert werden. Häufig können gezielte Entwicklungsmaßnahmen vereinbart werden, zum Beispiel Verbesserungspläne, Schulungen oder zusätzliche Audits. Erst wenn keine Entwicklung erkennbar ist, kann ein Wechsel sinnvoll sein.

Wie kann ich Nachhaltigkeit in Verträgen und Vereinbarungen verankern

Sie können Nachhaltigkeitsanforderungen in Ihren Lieferbedingungen, in Spezifikationen und in Verhaltenskodizes festhalten. Dazu gehören klare Erwartungen zu Umwelt, sozialen Standards, Compliance und Berichtspflichten. Wichtig ist, dass diese Anforderungen regelmäßig überprüft und bei Bedarf aktualisiert werden.

Lieferantenentwicklung mit Fokus auf Nachhaltigkeit starten

Sie möchten Ihre Lieferantenstrategie an Nachhaltigkeit ausrichten und eine strukturierte Bewertungs und Entwicklungslogik einführen. Gemeinsam können wir Kriterien, Bewertungsmatrix, Fragebögen und Auswertungen so gestalten, dass sie zu Ihrer Branche, zu Ihren Kunden und zu Ihren Zielen passen.

Beratung zur Lieferantenentwicklung anfragen
Oder schreiben Sie direkt an: info@smct-management.de
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Stefan Stroessenreuther

Stefan Stroessenreuther

Consulting Qualitätsmanagement ISO 9001 | Personenzertifizierter IATF 16949 und VDA 6.3 Auditor | Information Security Officer ISO/IEC 27001 | Dozent IMB Integrations Modell Bayreuth | Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Qualität | Lead Auditor ISO 14001 | Lead Auditor ISO 45001 | Lead Auditor ISO 9001

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