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Themenreihe ISO 27001 – Die Bedeutung von BCM für die Informationssicherheit ISO 27001

Die Bedeutung von BCM für die Informationssicherheit nach ISO 27001

Einordnung und Zusammenhang zwischen ISMS und BCM

In einer vernetzten Welt ist Informationssicherheit für Organisationen entscheidend. Ein ISMS nach ISO 27001 zielt darauf ab, Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen systematisch zu schützen.

Business Continuity Management ist eine zentrale Komponente, weil es sicherstellt, dass kritische Prozesse auch bei Störungen fortgeführt werden können. BCM ergänzt damit das ISMS, indem es Verfügbarkeit und Wiederanlauf organisatorisch und technisch absichert.

Die Bedeutung von BCM für die Informationssicherheit

Schutz kritischer Geschäftsprozesse

BCM trägt dazu bei, die Verfügbarkeit von Informationen und IT Systemen sicherzustellen, die für kritische Prozesse erforderlich sind. Organisationen müssen auf Ereignisse wie Naturereignisse, Cyberangriffe oder Systemausfälle reagieren können und deren Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb minimieren.

Praxisbezug

Ohne definierte Wiederanlaufstrategien entstehen Verzögerungen, Lieferprobleme und hohe Folgekosten.

Widerstandsfähigkeit und Erholung

BCM erhöht die Resilienz einer Organisation, indem es Pläne und Strategien bereitstellt, um Systeme und Daten nach Vorfällen schnell wiederherzustellen. Die Fähigkeit zur Erholung ist entscheidend, um finanzielle Verluste, Reputationsschäden und negative Auswirkungen auf Kunden und Partner zu vermeiden.

Kerngedanke

Nicht jede Störung ist vermeidbar, aber die Reaktion kann planbar und kontrolliert sein.

Integration von BCM in ein ISMS nach ISO 27001

Risikomanagement und Business Continuity Planung

ISO 27001 folgt einem risikobasierten Ansatz. Organisationen bewerten Auswirkungen von Vorfällen auf Geschäftsprozesse und entwickeln Strategien zur Bewältigung. Business Continuity Pläne sind ein zentraler Bestandteil, weil sie Maßnahmen aus der Risikoanalyse in konkrete Abläufe übersetzen.

Ergebnis

Priorisierte Prozesse, definierte Wiederanlaufziele und klare Verantwortlichkeiten im Krisenfall.

Implementierung von Kontrollen

ISO 27001 liefert im Annex A Kontrollen, die die Umsetzung eines ISMS unterstützen. BCM relevante Kontrollen betreffen Wiederherstellung, Notfallkommunikation und Schutz kritischer Ressourcen. Entscheidend ist, dass Kontrollen aus der Risikobewertung begründet ausgewählt und in der Organisation tatsächlich gelebt werden.

Auditperspektive

Auditoren prüfen Schlüssigkeit zwischen Risiko, Kontrolle, Nachweis und Praxis.

Testen und Überprüfen von Business Continuity Plänen

Tests als Wirksamkeitsnachweis

ISO 27001 verlangt, dass Pläne regelmäßig getestet und aktualisiert werden. Übungen, Simulationen und technische Restore Tests zeigen, ob Wiederanlaufziele erreichbar sind und ob Kommunikationswege unter Zeitdruck funktionieren.

Nutzen

Tests decken Schwachstellen auf, bevor ein echter Vorfall zu Ausfällen und Schäden führt.

Reviews halten BCM aktuell

Veränderungen in Technik, Lieferkette oder Geschäftsmodell beeinflussen Wiederanlaufstrategien. Regelmäßige Reviews stellen sicher, dass Pläne, Kontaktlisten, Abhängigkeiten und Prioritäten auf dem aktuellen Stand bleiben.

Kerngedanke

Ein Plan der nicht gepflegt wird, ist im Ernstfall nur Papier.

Schulung und Bewusstsein als Erfolgsfaktor

Mitarbeitende wissen was im Notfall zu tun ist

Menschliche Fehler sind eine häufige Ursache für Vorfälle und Unterbrechungen. Schulungen und Awareness Maßnahmen sorgen dafür, dass Mitarbeitende Risiken erkennen, Meldewege nutzen und im Krisenfall nach klaren Vorgaben handeln können.

Wirkung

Schnelle Reaktion reduziert Schäden, verbessert Wiederanlauf und erhöht Vertrauen in die Organisation.

Fazit BCM als wesentlicher Bestandteil der ISO 27001 Informationssicherheit

BCM ist ein wesentlicher Bestandteil der Informationssicherheit und stärkt die Verfügbarkeit kritischer Prozesse und Systeme. Durch Integration in das ISMS entstehen klare Strategien, getestete Pläne und belastbare Nachweise. Das reduziert Ausfälle, vermeidet finanzielle und reputative Schäden und stärkt das Vertrauen von Kunden und Partnern in die Organisation.

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BCM vertiefen im Kontext ISO 27001

BCM und ISO 27001 Annex A 2022 im Detail

Relevanz von Control 5.30 IKT Bereitschaft

Control 5.30 fordert, dass die Organisation eine IKT Bereitschaft aufbaut, um Störungen zu widerstehen und nach Ausfällen wiederherzustellen. Dazu gehören Wiederanlaufstrategien, Redundanzen, Backups sowie klare Verfahren zur Wiederherstellung.

Auditnachweis

Dokumentierte Pläne, durchgeführte Tests, Protokolle und Auswertungen, die zeigen, dass Wiederanlaufziele erreichbar sind.

Zusammenhang zu weiteren Kontrollen

BCM hängt nicht an einer einzigen Kontrolle. Wiederanlauf, Vorfallkommunikation, Notfallrollen und der Schutz kritischer Ressourcen greifen ineinander. Entscheidend ist die Gesamtlogik aus Risiko, Planung, Test und Verbesserung.

Praxiswirkung

Ein Plan ohne Tests ist nicht belastbar. Ein Test ohne Auswertung ist keine Verbesserung.

Typische Fehlinterpretation im Annex A

Häufig wird Control 5.30 als reines IT Thema verstanden. In der Praxis gehört dazu auch die organisatorische Seite, etwa Prioritäten für Geschäftsprozesse, Krisenkommunikation und Entscheidungsfähigkeit unter Zeitdruck.

Konsequenz

Auditoren prüfen, ob Technik und Organisation zusammenpassen.

BCM Governance und Managementverantwortung

Verantwortung liegt bei der Führung

BCM erfordert Managemententscheidungen zu Prioritäten, Ressourcen und Risikoakzeptanz. Ohne klare Führung bleiben Notfallpläne Theorie und Wiederanlaufziele werden nicht eingehalten.

Managementaufgabe

Festlegung kritischer Prozesse, Freigabe von Budgets für Redundanzen, Entscheidung über Mindeststandards und Eskalationslogik.

Rollen und Krisenorganisation

Ein Krisenteam benötigt verbindliche Rollen, Kommunikationswege und Entscheidungsbefugnisse. Zuständigkeiten müssen bekannt sein und regelmäßig geübt werden.

Nachweis

Rollenbeschreibungen, Alarmierungslisten, Kommunikationspläne und Protokolle aus Übungen.

BCM gehört in Reviews und Managementbewertung

BCM ist kein Einmalprojekt. Ergebnisse aus Tests, Vorfällen und Auditfeststellungen müssen in Managementrunden bewertet werden, damit Maßnahmen beschlossen, priorisiert und finanziert werden können.

Wirkung

BCM bleibt aktuell und passt sich an neue Risiken und technische Veränderungen an.

BCM und Business Impact Analysis vertiefen

BIA liefert Prioritäten für den Wiederanlauf

Die BIA bewertet, welche Auswirkungen eine Unterbrechung auf Prozesse, Kunden, Umsatz und Compliance hat. Daraus entstehen Prioritäten, welche Prozesse zuerst wiederhergestellt werden müssen.

Ergebnis

Priorisierte Prozessliste mit Zeit und Ressourcenanforderungen als Grundlage für Pläne und Tests.

RTO und RPO werden aus der BIA abgeleitet

Wiederherstellungszeit und tolerierter Datenverlust müssen aus den Prozessauswirkungen abgeleitet werden. Zielwerte müssen realistisch sein und zu Technik, Personal und Dienstleistern passen.

Typischer Fehler

Zielwerte werden definiert, ohne dass Restore Tests, Redundanz und Betriebsabläufe sie tatsächlich erfüllen können.

BIA macht BCM wirtschaftlich

Ohne BIA besteht die Gefahr, in alle Richtungen zu investieren. Mit BIA werden Ressourcen gezielt dort eingesetzt, wo Ausfälle den größten Schaden verursachen.

Nutzen

Höhere Wirksamkeit bei gleichzeitig kontrollierbaren Aufwänden.

Unterschied BCM und Business Impact Analysis

BCM ist das System

BCM umfasst Strategie, Rollen, Pläne, Tests und Verbesserungen. Es ist der Gesamtansatz, der sicherstellt, dass die Organisation in Krisen handlungsfähig bleibt.

Praktischer Output

Notfall und Wiederanlaufpläne, Übungsprogramme, Kommunikations und Eskalationslogik.

BIA ist die Analyse innerhalb des Systems

Die BIA ist ein Analysebaustein, der Auswirkungen von Unterbrechungen bewertet und Prioritäten für BCM liefert. BIA beantwortet die Frage, welche Prozesse kritisch sind und welche Zeitziele für Wiederanlauf realistisch notwendig sind.

Praktischer Output

Prioritäten, RTO, RPO und Ressourcenanforderungen als Grundlage für die BCM Umsetzung.

Häufige Fragen zur Themenreihe ISO 27001

Wie greifen ISO 27001 und Datenschutz (DSGVO) ineinander?
ISO 27001 liefert den Managementrahmen für Informationssicherheit, die DSGVO setzt rechtliche Anforderungen an personenbezogene Daten. Zusammen sichern sie Vertraulichkeit, Integrität, Verfügbarkeit – mit Rollen, Risiken, Maßnahmen und Nachweisen.
Zum Beitrag
Warum ist Business Continuity Management (BCM) für ISO 27001 wichtig?
BCM stützt die Verfügbarkeit: Notfallpläne, Wiederanlaufzeiten, Testen. Es verknüpft sich mit Risikobewertung und verbessert Auditnachweise.
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Wie schafft Führung eine Sicherheitskultur?
Durch sichtbares Commitment, Ressourcen, klare Rollen und regelmäßige Kommunikation. Schulungen & Vorbildfunktion machen ISMS-Anforderungen wirksam.
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Welche branchenspezifischen Anpassungen sind nötig?
Anpassung von Scope, Risikokriterien und Maßnahmenprofilen an regulatorische Anforderungen, Schutzbedarf und Bedrohungslage der Branche.
Zum Beitrag
Welche Ziele verfolgt die Informationssicherheit?
Vertraulichkeit, Integrität, Verfügbarkeit (CIA) – umgesetzt in messbaren Zielen, KPIs und Kontrollen, die regelmäßig überwacht werden.
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Wie sensibilisiere und schule ich Mitarbeitende wirksam?
Rollenbezogene Trainings, kurze regelmäßige Einheiten, Phishing-Simulationen, klare Richtlinien – plus Wirksamkeitskontrolle und Dokumentation.
Zum Beitrag
Wie definiere ich den Anwendungsbereich (Scope)?
Standorte, Prozesse, Informationswerte, Schnittstellen klar abgrenzen und begründen. Scope treibt Asset-, Risiko- und Maßnahmenplanung.
Zum Beitrag
Gibt es ein Cybersicherheits-Quiz zur Awareness?
Ja – Quizformate festigen Wissen, decken Lücken auf und liefern Nachweise zur Wirksamkeit der Awareness-Maßnahmen.
Zum Beitrag
Was ist Active Directory (AD) im ISMS-Kontext?
Zentrales Verzeichnis für Identitäten & Berechtigungen. Sauberes RBAC, MFA und Rezertifizierungen sind zentrale ISO-27001-Kontrollen.
Zum Beitrag
Was sind typische Haupthindernisse bei ISO 27001?
Häufig: fehlendes Management-Commitment, unklare Rollen, schwache Asset-/Risikoübersicht, geringe Awareness. Gegenmittel: klare Steuerung & schlanke Artefakte.
Zum Beitrag
Gibt es ein kompaktes Handbuch zur Informationssicherheit?
Ja – ein Handbuch bündelt Grundlagen, Prozesse, Rollen und Kontrollen als Einstieg & Nachschlagewerk, mit Verweisen auf Richtlinien/Arbeitsanweisungen.
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FAQ – Bedeutung von BCM für die Informationssicherheit nach ISO 27001

1 Was versteht man unter Business Continuity Management (BCM)?

BCM beschreibt die systematische Planung und Umsetzung von Maßnahmen, um kritische Geschäftsprozesse auch im Krisenfall aufrechtzuerhalten. Es ergänzt die Informationssicherheit durch den Fokus auf Verfügbarkeit.

2 Warum ist BCM ein zentraler Bestandteil der ISO 27001?

ISO 27001 fordert, dass Organisationen die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen sicherstellen. BCM liefert die methodische Basis, um die Verfügbarkeit auch in Krisen zu gewährleisten.

3 Welche Risiken deckt BCM im Kontext der Informationssicherheit ab?

BCM schützt vor IT-Ausfällen, Cyberangriffen, Naturkatastrophen, Lieferkettenproblemen oder Personalausfällen – alles Faktoren, die Informationssicherheit und Geschäftsbetrieb gefährden können.

4 Was sind typische Elemente eines BCM-Systems?

Dazu gehören Risiko- und Business-Impact-Analysen (BIA), Notfall- und Wiederanlaufpläne, Krisenstäbe, Kommunikationsstrategien sowie regelmäßige Tests und Übungen.

5 Wie verzahnen sich BCM und ISMS?

Das ISMS definiert Sicherheitsmaßnahmen, BCM ergänzt diese mit organisatorischen und technischen Notfallplänen. Zusammen entsteht ein vollständiges Sicherheits- und Resilienzkonzept.

6 Wie wird BCM im ISO-27001-Audit geprüft?

Auditor:innen erwarten Nachweise zu Business-Impact-Analysen, Wiederanlaufzeiten (RTO/RPO), getesteten Notfallplänen und dokumentierten Lessons Learned.

7 Welche Vorteile bringt BCM für Unternehmen?

Weniger Ausfallzeiten, schnellere Wiederherstellung nach Störungen, höheres Vertrauen von Kunden/Partnern und ein Wettbewerbsvorteil in kritischen Branchen.

8 Wie oft sollten Notfallpläne getestet werden?

Mindestens einmal jährlich – idealerweise auch anlassbezogen, z. B. nach Systemumstellungen oder Personalwechsel. Tests können als Simulation, Planspiel oder realer Probelauf erfolgen.

9 Welche Normen und Standards ergänzen ISO 27001 im Bereich BCM?

Relevante Ergänzungen sind ISO 22301 (Business Continuity Management Systems), ISO 22313 (Guidelines) sowie branchenspezifische Standards z. B. BSI-Standard 200-4.

10 Wie unterstützt SMCT MANAGEMENT beim Aufbau von BCM?

Wir begleiten Unternehmen von der Risiko- und Business-Impact-Analyse über die Entwicklung von Notfallplänen bis hin zu Übungen, Audits und Integration ins ISMS – praxisnah und branchengerecht.

Schlagwörter:
Stefan Stroessenreuther

Stefan Stroessenreuther

Consulting Qualitätsmanagement ISO 9001 | Personenzertifizierter IATF 16949 und VDA 6.3 Auditor | Information Security Officer ISO/IEC 27001 | Dozent IMB Integrations Modell Bayreuth | Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Qualität | Lead Auditor ISO 14001 | Lead Auditor ISO 45001 | Lead Auditor ISO 9001

Berechnung der durchschnittlichen Zertifizierungskosten ISO 9001

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