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Trends im Qualitätsmanagement

Trends im Qualitätsmanagement
Trends im Qualitätsmanagement

Qualitätsmanagement (QM) ist längst nicht mehr nur eine Frage standardisierter Prozesse, sondern ein entscheidender Wettbewerbsfaktor in einer immer komplexeren und schnelllebigeren Unternehmenswelt. Dabei haben sich die Anforderungen an Methoden und Werkzeuge in den letzten Jahren massiv gewandelt. Unternehmen, die ihr Qualitätsmanagement zukunftssicher aufstellen möchten, sollten daher die aktuellen Trends kennen und aktiv umsetzen.

Datenschutz und QM System gemäß DSGVO | SMCT-MANAGEMENT
Datenschutz und QM System DSGVO | SMCT-MANAGEMENT
  • (1) Digitalisierung und Automatisierung
    Einer der bedeutendsten Trends ist die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung von QM-Prozessen. Mithilfe moderner Softwarelösungen und Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning lassen sich Daten in Echtzeit erfassen, analysieren und zur Steuerung von Prozessen nutzen. Dieser digitale Ansatz vereinfacht nicht nur das Fehlermanagement, sondern ermöglicht auch eine präzise Prozessoptimierung. Unternehmen können beispielsweise Predictive-Maintenance-Konzepte umsetzen, um Störungen und Qualitätsabweichungen frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.
  • (2) Agiles Qualitätsmanagement
    Durch den rasanten Marktwandel und kurze Produktlebenszyklen setzen viele Unternehmen auf agile Methoden. In Anlehnung an das agile Projektmanagement (zum Beispiel nach Scrum oder Kanban) wird das Qualitätsmanagement flexibler gestaltet. Statt starrer Qualitätsrichtlinien, die das gesamte Projekt bestimmen, können in kürzeren Entwicklungszyklen kontinuierlich Verbesserungen eingepflegt werden. So wird das Qualitätsmanagement zu einem dynamischen Prozess, der sich schneller an veränderte Anforderungen anpasst.
  • (3) Risikobasierter Ansatz und proaktive Fehlervorbeugung
    Spätestens seit der Revision von ISO 9001:2015 hat das risikobasierte Denken im Qualitätsmanagement an Bedeutung gewonnen. Risiken und Chancen werden systematisch erfasst und bewertet, um sowohl interne als auch externe Einflussfaktoren zu berücksichtigen. Der Fokus liegt zunehmend auf proaktiver Fehlervorbeugung: Anstatt Probleme erst nach ihrem Auftreten zu beheben, werden sie im Vorfeld identifiziert und behoben. Dieses Vorgehen schafft nicht nur Vertrauen bei Kunden und Stakeholdern, sondern senkt auch langfristig Kosten durch eine bessere Ressourcenplanung.
  • (4) Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (CSR)
    Qualitätsmanagement umfasst heute auch ökologische und soziale Aspekte. Immer mehr Organisationen verstehen nachhaltiges Handeln als Teil ihrer Qualitätsstrategie. Das gilt sowohl für die Lieferkette, in der Umweltstandards und faire Arbeitsbedingungen gewährleistet werden müssen, als auch für den gesamten Produktlebenszyklus. Nachhaltiges Qualitätsmanagement schafft Vertrauen, stärkt das Unternehmensimage und wirkt sich positiv auf Kundenbindung und Mitarbeiterzufriedenheit aus.
  • (5) Datenbasierte Entscheidungen und Transparenz
    Dank umfangreicher Datenquellen aus Produktion, Logistik und Vertrieb können Unternehmen fundierte, faktenbasierte Entscheidungen treffen. Diese Daten werden in Echtzeit ausgewertet und in transparenten Dashboards aufbereitet, sodass Führungskräfte, Qualitätsmanager und Mitarbeitende gleichermaßen Einblicke in Prozesse und Kennzahlen erhalten. So lassen sich Optimierungspotenziale schneller identifizieren und Umsetzungsmaßnahmen sofort einleiten.

Vernetzung im QMS

Auch die fortwährende Vernetzung stellt Unternehmen vor neuartige Herausforderungen. Sie ist nicht nur in der Lage, die Leistung eines Unternehmens zu erhöhen, sondern auch die Ansprüche an die Unternehmen zu verändern und zu steigern. Im Konsumgütermarkt führen insbesondere die sozialen Medien zu neuen Ansprüchen. Wird ein neues Produkt auf den Markt gebracht, existieren sofort neben Videos zur Nutzung und Belastbarkeit auch Bewertungen und Kommentare von Käufern sowie Rezensionen professioneller Produkttester. Dies hat zur Folge, dass Fehler frühzeitig erkannt werden und – bedingt durch die große Reichweite – einen unmittelbaren Einfluss auf den Markterfolg haben.

Es ist Aufgabe des QM, geeignete Werkzeuge zu implementieren, damit die Daten aus sozialen Netzwerken zur Verbesserung der Produktqualität untersucht und genutzt werden können. Darüber hinaus besteht bei Unternehmen zunehmend die Herausforderung darin, überall auf der Welt die gleiche Qualität sicherzustellen, unabhängig von kulturellen Barrieren. Trends aus dem Bereich der Weiterentwicklung der Normen, speziell von der ISO 9000:2005 hin zur ISO 9000:2015 sind klar die gesteigerten Freiheitsgrade für die Unternehmen und die Einbindung der Führung der Unternehmen.

In der Vergangenheit war es eher so, dass die Unternehmen den Vorschriften der Norm entsprechen wollten. Hierfür wurde ein Qualitätsmanagementbeauftragter (QMB) bestimmt, der mehr oder weniger eigenständig die Prozesse des Unternehmens normkonform dokumentiert hat. Heutzutage kann das Unternehmen (normkonform) selbst festlegen welche Inhalte bzw. Prozesse aus Sicht des Qualitätsmanagements dokumentiert werden sollen.

Support Qualitätsmanagement | SMCT MANAGEMENT
Support Qualitätsmanagement | SMCT MANAGEMENT

Dokumentation im Unternehmen

Die Norm animiert die Unternehmen dazu die relevanten Prozesse des Unternehmens auf einem sinnvollen Abstraktionslevel zu dokumentieren, diese regelmäßig zu prüfen, zu verbessern und diese Prozesse zu leben und damit der Norm implizit gerecht zu werden. Damit obliegt es jetzt mehr den Unternehmen ihre Organisation eigenständig zu prüfen und die relevanten Prozesse effektiv und effizient zu gestalten. Für die Umsetzung des Qualitätsmanagements ist die Geschäftsführung, das Management, verantwortlich.

Fazit

Die Trends im Qualitätsmanagement sind geprägt von technologischem Fortschritt, Flexibilität und nachhaltigem Handeln. Digitale Werkzeuge, agiles Arbeiten und ein ganzheitliches, risikobasiertes Denken sind dabei die Eckpfeiler einer modernen QM-Strategie. Wer diese Entwicklungen rechtzeitig erkennt und integriert, steigert nicht nur die Produkt- und Servicequalität, sondern schafft auch die Basis für langfristigen Unternehmenserfolg.

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Stefan Stroessenreuther

Stefan Stroessenreuther

Consulting Qualitätsmanagement ISO 9001 | Personenzertifizierter IATF 16949 und VDA 6.3 Auditor | Information Security Officer ISO/IEC 27001 | Dozent IMB Integrations Modell Bayreuth | Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Qualität | Lead Auditor ISO 14001 | Lead Auditor ISO 45001 | Lead Auditor ISO 9001

Berechnung der durchschnittlichen Zertifizierungskosten ISO 9001

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