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ISO 27001 Fragenkatalog und ISMS Audits

ISO 27001 Audit – Bedeutung und Best Practices für Unternehmen

Ein ISO 27001 Audit ist ein zentraler Bestandteil jedes Informationssicherheits-Managementsystems (ISMS). Es überprüft, ob die Sicherheitsmaßnahmen, Prozesse und Richtlinien eines Unternehmens den Anforderungen der internationalen Norm entsprechen. Ziel eines Audits ist es, den Reifegrad der Informationssicherheit objektiv zu bewerten, Schwachstellen zu identifizieren und Verbesserungspotenziale aufzuzeigen. Damit stellen Unternehmen sicher, dass vertrauliche Daten geschützt, gesetzliche Vorgaben eingehalten und Geschäftsprozesse widerstandsfähig gegenüber Cyberrisiken bleiben.

Ein internes Audit nach ISO 27001 ist mehr als nur eine Formalität. Es dient der kontinuierlichen Verbesserung des ISMS und ist eng mit dem PDCA-Zyklus (Plan – Do – Check – Act) verknüpft. Regelmäßige Audits helfen, Risiken frühzeitig zu erkennen, Prozesse gezielt zu optimieren und Sicherheitsmaßnahmen an neue Bedrohungslagen anzupassen. Typische Audit-Schwerpunkte sind Zugriffskontrollen, Incident-Management, Backup-Strategien, Risikobewertung und Awareness-Programme.

Während das interne Audit die Wirksamkeit des eigenen Systems prüft, dient das externe Zertifizierungsaudit als offizieller Nachweis der Normkonformität. Auditoren bewerten, ob ein Unternehmen die Anforderungen erfüllt und die Sicherheitsprozesse nachhaltig im Alltag verankert hat. Eine erfolgreiche Auditierung führt zur ISO 27001 Zertifizierung – ein international anerkanntes Qualitätssiegel, das Vertrauen bei Kunden, Geschäftspartnern und Behörden stärkt.

Unternehmen, die ihre Auditprozesse professionell gestalten, profitieren mehrfach: Sie reduzieren Compliance-Risiken, erhöhen die Transparenz und stärken ihre Wettbewerbsposition. Moderne Best Practices wie prozessorientiertes Auditing, risikobasierte Bewertung und der Einsatz digitaler Audit-Tools erhöhen Effizienz und Genauigkeit. Dadurch wird Informationssicherheit nicht nur dokumentiert, sondern tatsächlich gelebt.

Ein erfolgreiches ISO 27001 Audit bietet somit nicht nur rechtliche Sicherheit, sondern ist auch ein strategischer Erfolgsfaktor. Es zeigt, dass Informationssicherheit als fester Bestandteil der Unternehmensführung verstanden wird – ein klares Signal an Kunden, Partner und Aufsichtsbehörden. Regelmäßige Audits tragen entscheidend dazu bei, die Informationssicherheit kontinuierlich zu verbessern und langfristig ein hohes Schutzniveau zu gewährleisten.

ISO 27001 Fragenkatalog und ISMS Audits in der Praxis

Grundsätzlich basieren alle ISMS-Audits auf den Vorgaben der ISO 19011 – dem internationalen Leitfaden für die Auditierung von Managementsystemen. Ein fester ISO 27001 Fragenkatalog ist nicht zwingend erforderlich. Viel wichtiger ist, dass interne Audits prozessorientiert und risikobasiert durchgeführt werden. So entsteht ein praxisnahes, effizientes und nachhaltiges Auditsystem, das echten Mehrwert liefert.

Auditdurchführung – relevante Dokumente

Für eine erfolgreiche Auditdurchführung sollten Auditor*innen immer auf die folgenden Unterlagen zurückgreifen:

  • Prozesslandschaft und Organigramm
  • Erklärung der Anwendbarkeit (SoA) und Risikobehandlungsplan
  • Relevante Prozessdokumente und Auditprogramm
  • Managementbewertung und Informationssicherheitspolitik
  • Leistungsmessung, Sicherheitsvorfälle und Prozesse mit hohem Risiko
  • Leitlinien und sonstige Verfahrensdokumentationen

Diese Dokumente bilden das Rückgrat jedes internen Audits. Sie ermöglichen einen strukturierten Überblick über Verantwortlichkeiten, Risiken und Maßnahmen zur Verbesserung des ISMS.

Fragenkatalog oder Prozess-Audit?

Ein starrer ISO 27001 Fragenkatalog kann nützlich sein, um unerfahrenen Auditor*innen eine Orientierung zu geben – doch in der Praxis zeigt sich, dass jedes Audit anders verläuft. Wer zu sehr an einer Checkliste festhält, verliert oft den Blick für die tatsächlichen Risiken und Prozesse.

Der bessere Ansatz: ein prozessorientiertes und risikobasiertes Audit. So lassen sich Schwerpunkte gezielt setzen, etwa auf Sicherheitsvorfälle, kritische Lieferantenprozesse oder die Wirksamkeit technischer Kontrollen (z. B. Patchmanagement, Zugriffskontrolle, Backup-Strategien). Diese Vorgehensweise erhöht die Auditqualität und liefert deutlich aussagekräftigere Ergebnisse.

Praxis-Tipp aus der Auditpraxis

Viele Auditor*innen entwickeln ihren individuellen Fragenkatalog im Laufe der Zeit – durch Lessons Learned aus vorherigen Audits. Dabei entstehen dynamische, praxisnahe Checklisten, die sich flexibel an neue Normanforderungen oder branchenspezifische Risiken anpassen lassen.

So kann ein IT-Audit beispielsweise stärker auf technische Sicherheitsmaßnahmen eingehen, während bei einem HR-Audit die Zugriffsbeschränkungen und Datenschutzprozesse im Fokus stehen. Entscheidend ist: Jedes Audit folgt dem Risiko, nicht der Checkliste.

Effizienz durch risikobasiertes Auditing

Statt sich an einem starren Fragenkatalog zu orientieren, empfiehlt es sich, den Auditfokus anhand der vorliegenden Prozessdokumentationen, Kennzahlen und Sicherheitsvorfälle zu wählen. Ein risikobasierter Ansatz sorgt für mehr Flexibilität, Relevanz und Akzeptanz im Unternehmen.

Die Erfahrung zeigt: Unternehmen, die ihre internen Audits an Risiken und Leistungskennzahlen ausrichten, erzielen eine deutlich höhere Wirksamkeit im ISMS. Gleichzeitig fördern sie eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung, die über reine Compliance hinausgeht.

Warum ein ISO 27001 Audit wichtig ist

Ein ISO 27001 Audit ist eine Momentaufnahme – ein Vergleich zwischen dem aktuellen IST-Zustand und den Anforderungen der Norm. Innerhalb eines dreijährigen Zertifikatszyklus müssen alle Normforderungen mindestens einmal auditiert werden. Das stellt sicher, dass Ihr Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) dauerhaft wirksam und normkonform bleibt.

Der Prozess der internen Audits, die Managementbewertung und die Produktion sind feste Bestandteile jedes Audits. Andere Prozesse – etwa Einkauf oder Vertrieb – müssen innerhalb des dreijährigen Zyklus mindestens einmal überprüft werden. Ein strukturiertes Auditprogramm zeigt auf, welche Normforderungen wann, wie und durch wen auditiert worden sind, und sorgt so für Transparenz und Nachvollziehbarkeit.

Interne Audits nach ISO 27001 sollten nicht nur als Pflicht, sondern als Chance zur Verbesserung verstanden werden. Sie geben wertvolle Einblicke, wie gut Sicherheitsprozesse tatsächlich funktionieren, und zeigen Optimierungspotenziale auf – bevor Risiken zu echten Problemen werden.

Unsere Unterstützung

Wir auditieren Ihr Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) prozessorientiert und risikobasiert – ohne starren Fragenkatalog. Dabei konzentrieren wir uns auf Wirksamkeit und Praxisnähe Ihrer Prozesse. Gerne erstellen wir Ihnen ein individuelles Angebot.

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Schritt 1: Auditprogramm & Planung aufsetzen

Ziel: Jahresplanung (Programm) festlegen, Unabhängigkeit und Kompetenz sicherstellen.
Input: Zertifikatszyklus (3 Jahre), Normanforderungen, Änderungen im ISMS, Audit-Historie.
Vorgehen: Frequenz/Umfang definieren, Auditor*innen zuordnen (unabhängig vom Bereich), grobe Zeitfenster planen, Risiken/Schwerpunkte vormerken.
Ergebnis: Freigegebenes Auditprogramm inkl. Auditkalender und Verantwortlichkeiten.

Schritt 2: Scope & Kriterien definieren

Ziel: Was wird auditiert? Gegen welche Kriterien?
Input: ISMS-Umfang (Scope), ISO 27001:2022, interne Richtlinien/Verfahren (z. B. SoA, IS-Policy).
Vorgehen: Prozesse/Standorte/IT-Services festlegen; Kriterien (Normkapitel, interne Vorgaben, rechtliche Anforderungen) dokumentieren.
Ergebnis: Klarer Auditumfang und Kriterienliste für das einzelne Audit.

Schritt 3: Risiko- & Schwerpunktanalyse

Ziel: Audit-Fokus risikobasiert setzen.
Input: Risikobewertung/-behandlungsplan, Sicherheitsvorfälle, Änderungen (Change), Lieferantenstatus, KPIs.
Vorgehen: Top-Risiken und Prozesse mit hoher Kritikalität priorisieren (z. B. Zugriff, Backup/Restore, Cloud/OT).
Ergebnis: Themen- und Stichprobenplan (Sampling) mit klaren Schwerpunkten.

Schritt 4: Auditplan erstellen & kommunizieren

Ziel: Verbindliche Agenda und Logistik.
Input: Ansprechpartner, Räume/Remote-Zugang, Agenda-Vorschlag.
Vorgehen: Zeiten/Interviewpartner/Prozesse festlegen; Plan rechtzeitig an alle Beteiligten versenden; Remote-/Onsite-Form klären.
Ergebnis: Bestätigter Auditplan mit Agenda, Terminen und Rollen.

Schritt 5: Dokumentenprüfung (Desk Review)

Ziel: Vorbereitung auf Interviews/Prozessbegehung.
Input: SoA, IS-Policy, Prozessbeschreibungen, KPIs/Leistungsmessung, Vorjahres-Audits, CAPA-Status, Verträge/AVV.
Vorgehen: Lücken/Unklarheiten notieren, Nachweise gezielt anfordern (Protokolle, Logs, Reports).
Ergebnis: Prüfliste offener Punkte & Nachweise für die Vor-Ort-/Remote-Prüfung.

Schritt 6: Eröffnungsbesprechung

Ziel: Gemeinsames Verständnis schaffen.
Inhalt: Ziel/Umfang/Kriterien, Methodik (Interviews, Stichproben), Zeitplan, Kommunikationswege, Vertraulichkeit.
Ergebnis: Transparenz, Akzeptanz und Verbindlichkeit für den Auditablauf.

Schritt 7: Prozessaudit durchführen (Interview & Beobachtung)

Ziel: Wirksamkeit und gelebte Praxis prüfen.
Vorgehen: Interviews mit Prozesseigner*innen, Stichproben entlang des Prozesses (Input→Aktivität→Output); Traceability (z. B. von Risiko → Maßnahme → Evidenz → KPI).
Hinweis: Nicht nur „Papier“ prüfen – Nachweise in Systemen/Tools/Logs anschauen, Tätigkeiten beobachten.

Schritt 8: Technische Nachweise und Stichproben

Beispiele: Access-Reviews, MFA-Nachweise, Backup-/Restore-Protokolle, Patch-/Vuln-Reports, SIEM-Alerts, Change-Records, Asset-/Konfig-Listen, Protokolle zu Vorfällen.
Ergebnis: Objektive Evidenz für Konformität oder Abweichungen.

Schritt 9: Feststellungen bewerten & klassifizieren

Ziel: Klare, nachvollziehbare Ergebnisse.
Vorgehen: Konformität/Abweichung/Beobachtung vereinbaren; Abweichungen mit Evidenzen, Risiken und betroffenen Anforderungen belegen; Priorität festlegen.
Ergebnis: Konsistente, risikobasierte Bewertung.

Schritt 10: Abschlussbesprechung

Inhalt: Zusammenfassung der Feststellungen, Stärken/Schwächen, Risiken, priorisierte Empfehlungen, nächste Schritte (CAPA, Fristen, Verantwortliche).
Ergebnis: Gemeinsames Verständnis – keine Überraschungen im Bericht.

Schritt 11: Auditbericht & Maßnahmen (CAPA)

Vorgehen: Bericht zeitnah erstellen (Ziel/Umfang/Kriterien/Team/Ergebnisse/Evidenzen); Abweichungen mit SMART-Maßnahmen hinterlegen (Verantwortliche, Fristen, Priorität).
Ergebnis: Abgestimmter Bericht und verbindlicher Maßnahmenplan.

Schritt 12: Nachverfolgung & Wirksamkeitsprüfung

Vorgehen: CAPA-Umsetzung tracken (z. B. im ISMS-Tool/Board), Wirksamkeit prüfen (KPIs, Tests, Stichproben); ggf. Nachaudit.
Ergebnis: Nachvollziehbarer KVP – Feststellungen nachhaltig geschlossen.

Schritt 13: Input für Managementbewertung

Inhalt: Trends (Abweichungen, Risiken, Vorfälle), Zielerreichung, Chancen/Bedrohungen, Ressourcenthemen, Verbesserungsbedarf.
Ergebnis: Entscheider haben belastbare Fakten für Priorisierung und Ressourcenplanung.

Schritt 14: Lessons Learned & Checklisten pflegen

Vorgehen: Erkenntnisse ins Audit-Wissen überführen (Fragenpool, Stichprobenideen), Checklisten schlank halten, risikobasiert aktualisieren; Auditor*innen schulen.
Ergebnis: Lernendes Audit-System – weniger Formalismus, mehr Wirksamkeit.

Häufige Audit-Fehler und wie man sie vermeidet

Selbst erfahrene Auditor*innen können in der Praxis in typische Stolperfallen tappen. Wer die häufigsten Fehler im ISO 27001 Audit kennt, kann sie gezielt vermeiden und die Qualität der Audits deutlich steigern.

1. Überfokus auf Dokumentation statt Wirksamkeit

Ein häufiger Fehler ist, dass sich Auditor*innen zu sehr auf das „Vorhandensein“ von Dokumenten konzentrieren – etwa Richtlinien, Verfahren oder Checklisten. Entscheidend ist jedoch nicht, dass eine Richtlinie existiert, sondern ob sie tatsächlich umgesetzt und gelebt wird.

Praxis-Tipp: Führen Sie gezielte Interviews mit Mitarbeitenden, um festzustellen, ob diese die Inhalte der Richtlinien kennen und verstehen. So prüfen Sie Wirksamkeit statt Papier.

2. Fehlende Risikoorientierung

Ein Audit ohne Risikofokus bleibt oberflächlich. Die ISO 27001 fordert ausdrücklich, dass Audits risikobasiert durchgeführt werden. Wer diesen Grundsatz ignoriert, läuft Gefahr, kritische Sicherheitslücken zu übersehen.

Praxis-Tipp: Verwenden Sie die Ergebnisse der Risikobewertung und des Risikobehandlungsplans als roten Faden für Ihr Audit. Konzentrieren Sie sich auf Prozesse mit hohem Risiko oder bekannten Schwachstellen.

3. Zu geringe Einbindung des Managements

Informationssicherheit ist Chefsache – doch in der Praxis wird das Management oft nur am Rande in den Auditprozess einbezogen. Das führt zu fehlendem Commitment und Ressourcenmangel bei der Umsetzung von Maßnahmen.

Praxis-Tipp: Führen Sie regelmäßige Managementreviews und Briefings durch. Erklären Sie den Mehrwert von Informationssicherheit anhand konkreter Kennzahlen (z. B. reduzierte Ausfallzeiten, weniger Sicherheitsvorfälle).

4. Keine Nachverfolgung von Maßnahmen

Der Auditprozess endet nicht mit dem Auditbericht. Eine der häufigsten Schwächen in Unternehmen ist die fehlende Wirksamkeitskontrolle der abgeleiteten Maßnahmen. Ohne Follow-up werden viele Findings nie vollständig geschlossen.

Praxis-Tipp: Führen Sie nach jedem Audit eine strukturierte Nachverfolgung durch – beispielsweise mit einem Maßnahmen-Tracking-System oder einem zentralen Dashboard. So bleibt das ISMS transparent und überprüfbar.

5. Fehlende Schulung der Auditor*innen

Ohne aktuelle Schulungen zu Normanforderungen und Auditmethodik kann ein Audit leicht an Qualität verlieren. Gerade bei der ISO 27001:2022 sind viele neue Themen (z. B. Bedrohungsmanagement, Lieferketten-Risiken, Cloud-Sicherheit) hinzugekommen.

Praxis-Tipp: Aktualisieren Sie regelmäßig das Wissen Ihres Audit-Teams. Nutzen Sie E-Learning-Module, Fachliteratur oder Praxis-Workshops, um die Kompetenz Ihrer Auditor*innen auf aktuellem Stand zu halten.

Fazit: Qualität schlägt Quantität

Ein gutes ISO 27001 Audit erkennt nicht nur Abweichungen, sondern liefert konkrete Impulse für die Verbesserung des ISMS. Qualität, Risikoorientierung und Nachverfolgung sind die drei entscheidenden Faktoren. Wer sie ernst nimmt, macht aus Audits keine Pflichtveranstaltung, sondern ein Werkzeug zur Unternehmensentwicklung.

Erweiterte Insights & Best Practices für ISO 27001 Audits

Diese praxisnahen Inhalte unterscheiden sich bewusst von „Standard-ISO-Texten“. Sie basieren auf Audit-Erfahrungen, kombinieren ISO 27001 mit modernen Arbeitsweisen (KI, Kennzahlen, Kultur) und helfen Ihnen, interne Audits effizienter und wirksamer zu gestalten.

1) Praxisnahe Audit-Insights

In vielen Audits treten Abweichungen an denselben Stellen auf: unklare Rollen, fehlende Wirksamkeitsnachweise (z. B. für Schulungen, Rezertifizierungen) und lückenhafte Risikobewertungen. Der stärkste Hebel ist, „Wirksamkeit statt Papierlage“ zu prüfen: Kennen Mitarbeitende die Regeln? Werden Zugriffe wirklich entzogen? Existieren Restore-Tests? Audits als Verbesserungswerkzeug statt Formalakt denken.

2) Interne vs. externe Audits – klug kombinieren

Interne Audits fördern Kultur & Lernkurve, externe Audits bringen Neutralität & Benchmark. Best Practice: interne Audits themenorientiert (z. B. Access, Cloud, Incident) und prozessorientiert, anschließend extern validieren lassen. So entsteht ein doppeltes Sicherheitsnetz mit hoher Akzeptanz.

3) Audit-KI & Automatisierung sinnvoll nutzen

KI-unterstützte Auswertungen (z. B. SIEM-/SOAR-Reports, Log-Anomalien, Patch-Drift) erkennen Muster und priorisieren Befunde. KI ersetzt keine Auditoren – sie macht sie effizienter. Ergebnis: schnellere Stichproben, bessere Risikofokussierung, höhere Datenqualität bei Evidenzen.

4) Kennzahlen & Audit-Performance messbar machen

  • CAPA-Durchlaufzeit: Zeit von Abweichung bis Wirksamkeitsprüfung
  • Abweichungen pro Zyklus: Trend & Schweregrade
  • Schulungsquote & Awareness-Score: Phishing-Tests, E-Learning-Abschluss
  • Access-Review-Quote: fristgerechte Berechtigungsüberprüfungen
  • Backup-Tests: Restore-Erfolgsquote und Frequenz

KPIs erhöhen die Objektivität – ideal für Managementreview & Priorisierung.

5) „Human Factor“ aktiv adressieren

Audits gelingen, wenn sie Vertrauen schaffen. Auditor*innen, die zuhören, kontextbezogen fragen und Unterstützung anbieten (statt „nur prüfen“), fördern gelebte Sicherheit. Tipp: kurze Lessons-Learned-Formate nach jedem Auditbereich (15 min) einplanen.

6) Realistische Audit-Timeline (KMU-Beispiel, 3–4 Wochen)

  • Woche 1: Planung, Scope/Kriterien, Dokumentenanforderung, Vorab-Desk-Review
  • Woche 2: Interviews & Stichproben (Access, Backup, Patch, Incident, Lieferanten)
  • Woche 3: Bewertung, Abschlussgespräch, Berichtsentwurf
  • Woche 4: Maßnahmenplan (CAPA), Freigabe, Kommunikation

7) Synergien mit ISO 9001 / ISO 14001 / TISAX® / ISO 27701 nutzen

Durch High-Level-Structure lassen sich Auditpläne, Interviews und Stichproben bündeln. Shared Controls (Dokumentenlenkung, Kompetenz, Auditprogramm, Managementreview) nur einmal prüfen – Ergebnisse in alle Systeme zurückspiegeln. Spart Zeit & Kosten.

8) Expertenstimme

„Die besten Audits sind die, aus denen Teams schlauer rausgehen als sie reingegangen sind – nicht, weil alles perfekt war, sondern weil jeder weiß, was wir ab morgen besser machen.“

9) Typische Audit-Fallstricke

  • Checklisten ohne Risiko- und Prozessbezug
  • Keine Wirksamkeitsnachweise (z. B. Restore-Tests, Access-Reviews)
  • Maßnahmen ohne Deadline/Verantwortung (CAPA-„Wolken“)
  • Zu große Stichproben, zu wenig Tiefe
  • Keine Lessons Learned & fehlende Aktualisierung des Auditwissens

10) Nächster Schritt: Audit zum Mehrwert machen

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FAQ – Internes Audit ISO 27001 & Fragenkatalog

Hier finden Sie Antworten auf häufige Fragen rund um die Durchführung, Vorbereitung und Bewertung interner Audits nach ISO 27001 – praxisnah und risikobasiert erklärt.

1. Was ist das Ziel eines internen Audits nach ISO 27001?

Das Ziel eines internen Audits ist die objektive Beurteilung, ob das Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) die Anforderungen der ISO 27001 erfüllt, wirksam umgesetzt und kontinuierlich verbessert wird. Es dient als Grundlage für die Managementbewertung und für externe Zertifizierungsaudits.

2. Ist ein ISO 27001-Fragenkatalog Pflicht?

Nein, die ISO 27001 schreibt keinen festen Fragenkatalog vor. Vielmehr empfiehlt die ISO 19011 eine prozessorientierte und risikobasierte Vorgehensweise. Ein Fragenkatalog kann als Orientierungshilfe dienen, ersetzt aber kein fachlich fundiertes, flexibles Auditkonzept.

3. Wie oft sollte ein internes Audit durchgeführt werden?

Mindestens einmal jährlich. Alle Prozesse und Normforderungen müssen innerhalb eines dreijährigen Zertifikatszyklus überprüft werden. Kritische Bereiche wie Risikomanagement, Managementbewertung und Incident Management sind jedes Jahr Bestandteil des Audits.

4. Welche Dokumente werden im internen Audit geprüft?

Zu den zentralen Dokumenten gehören u. a. die Prozesslandschaft, das Risikomanagement, die Erklärung der Anwendbarkeit, Auditprogramme, Managementbewertungen, Sicherheitsrichtlinien und Leistungskennzahlen (KPIs).

5. Welche Kompetenzen braucht ein interner Auditor?

Interne Auditoren müssen die ISO 27001 und ISO 19011 verstehen, Risiken bewerten können und mit dem ISMS vertraut sein. Idealerweise sind sie unabhängig vom auditierten Bereich und regelmäßig geschult.

6. Was sind häufige Fehler bei internen Audits?

Zu den typischen Fehlern zählen zu starre Fragenkataloge, fehlende Risikobewertungen, oberflächliche Interviews oder unklare Nachweise. Ein prozessorientierter Ansatz sorgt für mehr Relevanz und Wirksamkeit.

7. Wie dokumentiert man Auditfeststellungen korrekt?

Jede Feststellung sollte nachvollziehbar einem Nachweis (Evidenz) zugeordnet werden – mit Beschreibung, Risiko-Einstufung, Referenz auf ISO-Anforderung und empfohlenen Korrekturmaßnahmen (CAPA).

8. Wie läuft die Managementbewertung im Anschluss ab?

Die Ergebnisse des internen Audits fließen in die Managementbewertung ein. Hier werden Wirksamkeit, Risiken, Abweichungen und Verbesserungsvorschläge analysiert. Das Management legt anschließend Prioritäten und Maßnahmen fest.

9. Wie bereitet man sich auf ein externes Audit vor?

Führen Sie interne Audits und Managementbewertungen gründlich durch, beseitigen Sie festgestellte Abweichungen, aktualisieren Sie die Erklärung der Anwendbarkeit (SoA) und stellen Sie alle Nachweise digital bereit.

10. Wie unterstützt SMCT MANAGEMENT bei internen Audits?

Wir führen praxisorientierte, risikobasierte ISMS-Audits gemäß ISO 19011 durch – ohne starre Checklisten. Dabei helfen wir, Auditprogramme zu entwickeln, CAPA-Maßnahmen zu definieren und Ihr ISMS auf Zertifizierungsreife zu bringen. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Erstgespräch →

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Stefan Stroessenreuther

Stefan Stroessenreuther

Consulting Qualitätsmanagement ISO 9001 | Personenzertifizierter IATF 16949 und VDA 6.3 Auditor | Information Security Officer ISO/IEC 27001 | Dozent IMB Integrations Modell Bayreuth | Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Qualität | Lead Auditor ISO 14001 | Lead Auditor ISO 45001 | Lead Auditor ISO 9001

Berechnung der durchschnittlichen Zertifizierungskosten ISO 9001

Qualitätsmanagement Beratung ISO 9001 - kompetent und flexibel