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Unternehmensverantwortung

Nachhaltigkeit SAQ 5.0

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Den Begriff „Unternehmensverantwortung“ oder Corporate Social Responsibility begegnen wir nicht erst mit der Einführung der IATF 16949. Im Abschnitt Führung und Verpflichtung der IATF 16949 fordert die Spezifikation, dass Unternehmen Grundsätze zur Wahrnehmung der Unternehmensverantwortung festlegen und umsetzen. Im Wesentlichen geht es darum, Praktiken und Verhaltensweisen zu bestimmen, um die ökologische und soziale Verantwortung wahrzunehmen.

Verhaltenskodex

Unternehmen müssen alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um rechtmäßiges Handeln ihrer Führungskräfte und Mitarbeiter sicherzustellen, einschliesslich der obersten Leitung. Gerade im Bezug zum geltenden Recht bildet die Unternehmensverantwortung einen verbindlichen Rahmen für die vielfältigen unternehmerischen Aktivitäten. Für alle Mitarbeiter ist es deshalb unerlässlich, die für sie relevanten Rechtspflichten zu kennen und sich mit Überzeugung für deren Einhaltung einzusetzen. Ferner fordert die IATF 16949 eine Antikorruptionspolitik und einen Ethik-Eskalationspolitik (engl. Whistleblowing policy).

Die Unternehmensverantwortung beginnt schon in der Entwicklung und sollte die Grundlage für eine umfassende Produktverantwortung sein. Internationale Aktivitäten unterliegen dem Aussenwirtschafts-, Steuer- und Zollrecht. Überwacht werden muss die Abgabe von Steuern, die Verletzung von Mitwirkungspflichten und die Überwachung von Exportkontrollen.

Antikorruptionspolitik

Antikorruptionspolitik bedeutet in erster Linie, dass gegen Bestechung und Korruption mit aller Entschlossenheit vorgegangen werden muss. Korruption gefährdet weltweit den fairen Wettbewerb, weil nicht die besten Anbieter zum Zuge kommen, sondern Wettbewerber, die mit unlauteren Mittel die Aufträge erhalten. Unternehmen sollten verantwortungsvoll klare Standpunkte zur Bekämpfung von Korruption in der Antikorruptionspolitik verankern. Interessenskonflikte im persönlichen Umfeld von Mitarbeitern sollte vermieden werden und ggf. eine Anlaufstelle im Unternehmen vorhanden sein, an der sich Mitarbeiter jederzeit vertrauensvoll wenden können.

Ethik-Eskalationspolitik

Unter der Ethik-Eskalationspolitik versteht man in erster Linie den fairen Umgang und Respekt untereinander. Es sollte ein Zugang geschaffen werden, wo sich Mitarbeiter bei Verstößen vertrauensvoll an eine dafür beauftragte Stelle oder Person wenden können. Diese kann auch durch eine externe Stelle geschaffen werden. Mitarbeiter dürfen bei der Meldung von Verstößen oder Problemen nicht benachteiligt werden, sondern müssen ermutigt werden diese zeitnah an eine vertrauensvolle Stelle oder Person melden zu können.

Lieferkettengesetz

Der Bundestag hat das Lieferkettengesetz am 11.06.2021 beschlossen. Unternehmen, die mehr als 3000 Mitarbeiter beschäftigten, müssen bis 2023 die Menschenrechte und Umwelt Standards in der gesamten Lieferkette berücksichtigen. Erst 2024 ist das neue Lieferkettengesetz auch für Unternehmen ab 1000 Mitarbeiter Pflicht. Die Automobilindustrie fordert schon seit einigen Jahren, dass die ökologische und soziale Nachhaltigkeit durch die Unternehmensverantwortung wahrzunehmen ist. Ohne die Umsetzung dieser Standards werden durch die Automobilhersteller keine Aufträge vergeben.

SAQ 4.0

Der Standard SAQ 4.0 wurde 2016 in der Automobilindustrie eingeführt. Dieser Standard verlangt von Unternehmen, unabhängig ihrer Größe, dass durch die Unternehmensverantwortung gewisse Leitlinien eingeführt werden müssen, in der gesamten Lieferkette. Das sind z.B. Leitlinien für Verhaltenskodex, Unternehmensethik, Gesundheit und Menschenrechte, Arbeitsschutz, Umwelt und Energie, um nur einige zu nennen. Bisher hat es in der Regel nur Unternehmen betroffen, die als Tier1 Lieferant an die Fahrzeughersteller lieferten. Auch Tier2 bis Tiern Lieferanten in der Automobilindustrie werden diese Praktiken und Verhaltensweisen in absehbarer Zukunft einführen müssen.

Dokumentation und Umsetzung

Leitlinien sind Dokumente, die Verhaltensregeln enthalten und von allen Mitarbeiter, Führungskräften einschließlich der Unternehmensleitung eingehalten werden müssen. Diese Leitlinien sind zu dokumentieren und allen Mitarbeiter zugänglich zu machen. Etwa über Aushänge oder über die eigene Firmenwebsite. Beschwerdestellen, um Mitarbeitern die Gelegenheit zu geben, bei Verstößen oder Problemen sich vertrauensvoll an eine beauftragte Stelle wenden zu können, müssen eingeführt werden. Die Umsetzung ist gerade für kleine und mittlere Unternehmen oft sehr schwierig. Zum einen fehlt es an geeigneten Ressourcen zum anderen muss auch hier das notwendige Know-How aufgebaut werden.

Wir unterstützen gerade solche Unternehmen mit praktikablen Lösungen. Etwa einen anonymen Zugang für die Meldung von Verstößen und Problemen im Umgang mit Mitarbeitern oder Führungskräften. Auch bei der Erstellung der notwendigen Dokumentation der Leitlinien und deren Umsetzung im Betrieblichen Alltag unterstützen wir Sie gerne. Dazu gehört auch die Implementierung in der Lieferkette, genauso wie das Unterweisen der Mitarbeiter. Sprechen Sie uns persönlich an bzw. benutzen Sie unser Kontaktformular für Ihre Anfrage.

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Stefan Stroessenreuther

Stefan Stroessenreuther

Consulting Qualitätsmanagement ISO 9001 | IATF 16949 Personenzertifizierter IATF 16949 und VDA 6.3 Auditor | Dozent IMB Integrations Modell Bayreuth | Mitglied DGQ - Deutsche Gesellschaft für Qualität | Lead Auditor ISO 14001 u. ISO 45001

Berechnung der durchschnittlichen Zertifizierungskosten ISO 9001

Qualitätsmanagement Beratung ISO 9001 - kompetent und flexibel

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