Auditarten – kompakt erklärt
Audits sind das Kerninstrument zur Prüfung von Wirksamkeit, Konformität und Verbesserung eines Managementsystems. ISO 19011 liefert die Grundregeln (Prinzipien, Programm, Kompetenz), ISO 9001 fordert interne Audits, die Automobilwelt (IATF 16949) ergänzt Prozessaudits, Produktaudits & ereignisorientierte Prüfungen. Die folgenden Kacheln zeigen die Auditarten mit Fokus, Nutzen und typischen Auslösern.
Grundtypen (nach Beteiligten) – First, Second & Third Party
🏠 First-Party-Audit (intern)
Vom Unternehmen selbst (oder in seinem Auftrag) durchgeführt. Ziel: Konformität & Wirksamkeit des QMS prüfen, Verbesserungen anstoßen. Umfasst System-, Prozess- und Produktaudits, in der IATF Pflicht: alle Produktionsprozesse im 3-Jahreszyklus.
🤝 Second-Party-Audit (Lieferant)
Vom Kunden beim Lieferanten: Fokus auf Fähigkeit, Qualität, Termine, CSR/Compliance. In der Automobilindustrie häufig als VDA 6.3 Prozessaudit entlang der Wertschöpfung.
🏛️ Third-Party-Audit (Zertifizierung)
Durch unabhängige Zertifizierungsstelle (z. B. ISO 9001, IATF 16949). Ablauf: Stufe 1 (Dokumente) → Stufe 2 (System wirksam?) → jährliche Überwachung → Rezertifizierung nach 3 Jahren.
Auditkategorien (nach Gegenstand)
🧭 Systemaudit
Prüft, ob das Managementsystem (z. B. ISO 9001) wirkt, Normanforderungen erfüllt und Ziele erreicht. Leitfaden: ISO 19011. Ergebnis: Stärken, Abweichungen, Maßnahmen.
⚙️ Prozessaudit
Beurteilt Effektivität, Effizienz, Konformität einzelner Prozesse. Automobil: VDA 6.3 (inkl. Sternchen-Fragen mit hohem Risiko). Ziel: Risiken erkennen, Prozessleistung stabilisieren.
📦 Produktaudit
Prüft das fertige Produkt gegen Spezifikation/Kundenvorgaben (Funktion, Maße, Sicherheit). Häufig zyklisch (Monat/Quartal) zur Bestätigung der gleichbleibenden Qualität.
Automotive-spezifische Audits & Besonderheiten
🧱 Layered Process Audit (LPA)
Schichtweise Prüfungen vor Ort (Teamleiter, Meister, Führung). Fokus: Standardarbeit, kritische Schritte, Fehlerprävention. Hohe Frequenz, kurzes Format, sichtbare Disziplin.
🚨 Ereignisorientiertes Audit
Ungeplant, anlassbezogen (Reklamation, Serienstörung, Änderung). IATF fordert die Planung/Lenkung solcher Audits im Auditprogramm.
⚖️ Regulatorische & KBA-Audits
Behörden prüfen Gesetzes-/Typgenehmigungsanforderungen. Ergebnisse können direkte Auswirkungen auf Markt-/Freigabestatus haben.
👁️ Witness- & Special Audits
Witness: Überwachung der Zertifizierungsstelle durch Akkreditierer. Special: bei Suspendierung/Abweichungen zur Zertifikatssicherung.
Rollen im Audit – Lead Auditor & Technische Experten
👨⚖️ Lead Auditor
Verantwortlich für Programm, Team, Integrität, Vertraulichkeit. Wählt bei Bedarf technische Experten (z. B. Beschichtung, Schweißen) aus – ohne Interessenkonflikte.
🧠 Technische Experten
Ergänzen das Team mit Tiefen-Know-how (unter Aufsicht des Auditors). Nutzen: fundiertere Feststellungen, sichere Bewertung kritischer Prozesse.
Compliance-, ISO 9001- & IATF-Sicht
🛡️ Compliance-Audit
Prüft Rechts-/Behördenkonformität (häufig ISO 14001/ISO 45001). Ergebnis: Nachweise, Maßnahmen, Konformitätserklärungen.
📘 ISO 9001 – Fokus interne Audits
ISO 9001 fordert regelmäßige interne Audits (System/Prozess/Product nach Bedarf). Produktaudit & Prozessaudit sind nicht explizit normiert – Best Practice je nach Risiko/Kunde.
🚗 IATF 16949 – Automotive-Pflichten
Pflicht: alle Produktionsprozesse im 3-Jahres-Zyklus auditieren, ereignisorientierte Audits steuern, Lieferantenaudits risikobasiert planen. Häufig gefordert: VDA 6.3, qualifizierte Auditoren.
Auditprogramm – so steuern Sie professionell
🗓️ Planung & Risiko
Jahresplan nach Risiko, Performance, Änderungen. In Automotive: Produktionsprozesse abdecken, Lieferkette berücksichtigen, Event-Audits vorsehen.
🔍 Durchführung & Nachweise
Auditziele, -kriterien, -umfang festlegen; Checklisten/Prozessdiagramme nutzen (z. B. Turtle). Ergebnis: Feststellungen, Maßnahmen, Wirksamkeitsprüfung (CAPA).
🎓 Auditorenkompetenz
Nach ISO 19011: Wissen, Fertigkeiten, Verhalten. Automotive: häufig gefordert VDA 6.3-Qualifikation (insb. für 2nd-Party).

| Audit-Typ | Beschreibung | Verantwortliche Partei | Beispiele und Anwendungsbereiche |
|---|---|---|---|
| Internes Audit | Bewertung der Effizienz und Konformität interner Prozesse; Identifizierung von Verbesserungen | Unternehmen selbst | – Überprüfung der Einhaltung interner Qualitätsrichtlinien – Identifizierung von Schwachstellen und Verbesserungspotenzialen |
| Lieferantenaudit | Überprüfung der Einhaltung von Qualitätsstandards, Umweltauflagen und Arbeitssicherheitsvorgaben bei Lieferanten | Unternehmen (Kunde) | – Bewertung der Lieferantenqualität und -leistung – Identifizierung von Risiken in der Lieferkette |
| Externes Audit | Überprüfung der Einhaltung branchenspezifischer Standards wie ISO 9001, ISO 14001 oder IATF 16949 | Unabhängige Zertifizierungsstelle | – ISO 9001 (Qualitätsmanagement) – ISO 14001 (Umweltmanagement) – IATF 16949 (Automobilindustrie) – VDA 6.3 (Prozessaudit) |
| Regulatorisches Audit | Überprüfung der Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen, wie beispielsweise Umweltschutz- und Arbeitssicherheitsvorschriften | Staatliche oder behördliche Institutionen | – Einhaltung von Emissionsstandards – Erfüllung von Sicherheitsanforderungen – Einhaltung von Arbeitsschutzbestimmungen |
| Prozessaudit | Überprüfung der Effizienz, Effektivität und Konformität spezifischer Prozesse | Unternehmen selbst oder externe Experten | – Fertigungsprozessoptimierung – Prüfung der Produktentwicklungsprozesse – Bewertung der Qualitätssicherungsprozesse |
| Produktaudit | Prüfung der Qualität und Konformität von fertigen Produkten oder Komponenten im Hinblick auf Spezifikationen und Kundenerwartungen | Unternehmen selbst oder externe Experten | – End-of-Line-Prüfung – Produktzertifizierung – Kontrolle von Bauteilen und Materialien – Fahrzeug- und Komponententests |
📘 Leitfaden ISO 19011 – Auditieren von Managementsystemen
Die ISO 19011 ist der international anerkannte Leitfaden für das Auditieren von Managementsystemen. Sie legt die Grundsätze, Anforderungen und Methoden fest, nach denen Audits geplant, durchgeführt und bewertet werden. Dabei richtet sich die Norm an alle Organisationen, die interne oder externe Audits in den Bereichen Qualität, Umwelt, Arbeitssicherheit, Energie oder anderen integrierten Managementsystemen durchführen.
Ziel der ISO 19011 ist es, ein einheitliches und transparentes Vorgehen bei Audits zu gewährleisten – von der Auditplanung bis zur Wirksamkeitsprüfung von Maßnahmen. Sie dient als praktisches Handbuch für Auditoren und Managementsystemverantwortliche.
🧭 Grundprinzipien des Auditierens
Die ISO 19011 basiert auf sieben grundlegenden Prinzipien, die die Integrität, Objektivität und Effektivität des gesamten Auditprozesses sicherstellen:
🤝 Integrität – Grundlage professionellen Handelns
Auditoren handeln stets ehrlich, fair und unparteiisch. Die Integrität ist das Fundament jedes Audits und schafft Vertrauen bei allen Beteiligten.
🔍 Objektivität – Unabhängige und faktenbasierte Beurteilung
Feststellungen und Schlussfolgerungen müssen auf nachvollziehbaren Nachweisen beruhen. Persönliche Meinungen oder Interessenkonflikte dürfen das Ergebnis nicht beeinflussen.
📋 Sorgfaltspflicht & Vertraulichkeit
Auditoren müssen die Vertraulichkeit von Informationen wahren und mit Sorgfalt handeln, um den Schutz sensibler Unternehmensdaten sicherzustellen.
📈 Evidenzbasierter Ansatz
Die Ergebnisse des Audits müssen auf überprüfbaren Daten und Nachweisen basieren. Entscheidungen dürfen nicht auf Vermutungen oder Eindrücken beruhen.
🌱 Unparteilichkeit und Unabhängigkeit
Auditoren müssen unabhängig von der zu auditierenden Tätigkeit handeln, um eine neutrale Bewertung zu gewährleisten und Interessenkonflikte zu vermeiden.
🔄 Prozessansatz & systematisches Vorgehen
Audits folgen einem strukturierten Ablauf – von der Planung über die Durchführung bis zur Nachverfolgung. Dieser Ansatz gewährleistet Reproduzierbarkeit und Nachvollziehbarkeit.
🗂️ Planung, Auditprogramm & Auditorenkompetenz
Die ISO 19011 definiert den vollständigen Lebenszyklus eines Audits – von der Auditplanung bis zur Kompetenzentwicklung der Auditoren. Sie bildet die Grundlage für die Auditprogramme nach ISO 9001, ISO 14001, ISO 45001 und IATF 16949.
📅 Auditprogramm erstellen
Basierend auf Risiken, Prozessleistung und Kundenanforderungen wird ein Auditprogramm entwickelt. Dieses legt Verantwortlichkeiten, Frequenz, Methoden und Kriterien fest.
🎓 Kompetenz der Auditoren
Auditoren benötigen Kenntnisse über Normanforderungen, Auditmethoden, Branchenrisiken und Soft Skills wie Kommunikation und Konfliktmanagement. Die ISO 19011 nennt dies die „4 Dimensionen der Kompetenz“.
📋 Auditdurchführung
Jedes Audit folgt einem klaren Ablauf: Eröffnungsgespräch, Befragungen, Beobachtungen, Dokumentenprüfung, Abschlussmeeting, Auditbericht und Maßnahmenverfolgung.
💡 Nutzen der ISO 19011 in der Praxis
Durch die Anwendung der ISO 19011 erreichen Organisationen eine höhere Transparenz, bessere Auditqualität und ein einheitliches Vorgehen im Managementsystem. Besonders wertvoll ist sie bei integrierten Audits (z. B. QMS + UMS + AMS).
🔄 Einheitliche Auditmethodik
Schafft Standardisierung bei internen, externen und kombinierten Audits – unabhängig von Managementsystemtyp oder Branche.
📊 Grundlage für Auditqualität
Durch strukturierte Planung und Bewertung verbessert sich die Qualität der Auditberichte und die Nachvollziehbarkeit von Feststellungen erheblich.
⚙️ Integration in bestehende Systeme
Die ISO 19011 ist kompatibel mit allen Managementsystemen (z. B. ISO 9001, ISO 14001, ISO 45001) und kann flexibel in ein integriertes Auditprogramm eingebunden werden.

⚠️ Typische Stolpersteine bei internen Audits
Interne Audits sind ein zentrales Werkzeug der ISO 9001 und IATF 16949, um die Wirksamkeit des Managementsystems sicherzustellen und Verbesserungspotenziale aufzudecken. In der Praxis zeigen sich jedoch immer wieder wiederkehrende Fehlerquellen und Missverständnisse, die die Qualität und Aussagekraft eines Audits mindern. Nachfolgend findest du die häufigsten Stolpersteine – und wie du sie vermeiden kannst.
🚫 Fehlende Risiko- und Prozessorientierung
Viele interne Audits folgen noch alten Checklistenstrukturen und vernachlässigen den prozessbasierten und risikoorientierten Ansatz nach ISO 9001:2015. Statt Fragen abzuhaken, sollten Prozesse, Wechselwirkungen und Risiken im Fokus stehen – insbesondere mit Blick auf Kundenanforderungen und Unternehmensziele.
🕑 Unzureichende Auditvorbereitung
Fehlende Prozesskenntnis oder oberflächliche Auditpläne führen zu ineffektiven Audits. Eine gute Vorbereitung umfasst die Analyse von Kennzahlen, Abweichungen, Kundenreklamationen und Änderungsständen der Prozesse. Nur wer den Prozess versteht, kann gezielte Fragen stellen.
👥 Mangelnde Unabhängigkeit des Auditors
Ein häufiger Fehler ist, dass Auditoren ihre eigenen Bereiche oder Prozesse auditieren. Dadurch wird die Objektivität gefährdet. Interne Audits sollten durch unabhängige Auditoren oder externe Fachleute erfolgen, um Neutralität und Glaubwürdigkeit zu gewährleisten.
📋 Nur Fokus auf Dokumente statt gelebte Praxis
Ein Audit sollte nicht bei der Dokumentation enden. Entscheidend ist, ob Prozesse im Alltag tatsächlich gelebt und verstanden werden. Auditoren sollten mit Mitarbeitern sprechen, Arbeitsplätze besichtigen und reale Abläufe beobachten.
📉 Fehlende Maßnahmenverfolgung (CAPA)
Der Auditbericht ist nur der Anfang. Viele Organisationen scheitern an der konsequenten Nachverfolgung von Abweichungen und Verbesserungsmaßnahmen. Abhilfe schaffen klare Verantwortlichkeiten, Fristen und Wirksamkeitskontrollen.
🧠 Fehlende Kompetenz oder Routine der Auditoren
Auditoren ohne ausreichende Kenntnisse der ISO- oder IATF-Anforderungen führen häufig zu oberflächlichen Ergebnissen. Regelmäßige Schulungen und Praxisübungen nach ISO 19011 sind Pflicht, um die Qualität interner Audits langfristig zu sichern.
💬 Fehlende Kommunikation & Akzeptanz im Unternehmen
Wenn Audits als Kontrolle statt als Verbesserungswerkzeug wahrgenommen werden, ist die Akzeptanz gering. Eine offene Kommunikation, transparente Zielsetzung und konstruktives Feedback fördern Vertrauen und Mitwirkung der Mitarbeiter.
📅 Fehlende Auditplanung & -priorisierung
Eine unklare oder verspätete Auditplanung führt zu Termindruck und unvollständiger Umsetzung. Das Auditprogramm sollte risikoorientiert, prozessorientiert und realistisch aufgestellt sein – inklusive ereignisorientierter Audits.
✅ Fazit: Effektive interne Audits sind mehr als Pflichtübungen – sie sind ein strategisches Werkzeug zur Prozessverbesserung. Durch Schulung, Vorbereitung und objektive Durchführung werden sie zum Motor der kontinuierlichen Verbesserung im Unternehmen.
🔍 Unterschied zwischen Systemaudit ISO 9001 und IATF 16949
Sowohl die ISO 9001 als auch die IATF 16949 legen Anforderungen an ein wirksames Qualitätsmanagementsystem (QMS) fest – jedoch mit unterschiedlichem Fokus, Detailgrad und Zielsetzung. Während die ISO 9001 den Rahmen für alle Branchen bietet, ist die IATF 16949 eine branchenspezifische Erweiterung für die Automobilindustrie. Die folgende Übersicht zeigt die zentralen Unterschiede in Struktur, Auditansatz und Anforderungen.
📊 Vergleich ISO 9001 vs. IATF 16949 (Systemaudit)
| Kriterium | ISO 9001 – Systemaudit | IATF 16949 – Systemaudit |
|---|---|---|
| Geltungsbereich | Allgemeiner Qualitätsstandard für alle Branchen, unabhängig von Produkt oder Dienstleistung. | Erweiterung der ISO 9001 für die Automobilindustrie mit Fokus auf Serienproduktion und Ersatzteile. |
| Auditfokus | Bewertung der Wirksamkeit des QMS und der Kundenzufriedenheit. | Zusätzlich Prüfung auf Prozessfähigkeit, Fehlersicherheit (Error Proofing) und Einhaltung kundenspezifischer Anforderungen (CSR). |
| Normanforderungen | Enthält allgemeine Anforderungen an Qualitätsmanagement, Risiko- und Chancenbewertung, Prozessmanagement und Kundenzufriedenheit. | Enthält alle Anforderungen der ISO 9001 plus zusätzliche Forderungen der Automobilindustrie, z. B. zu Produktfreigabe, Rückverfolgbarkeit, Notfallplanung und Lieferantenentwicklung. |
| Auditmethode | Flexibel nach ISO 19011; Auditoren prüfen Prozesse, Interviews und Nachweise. | Ergänzt um Prozessaudits nach VDA 6.3, Potenzialanalysen und CSR-Prüfungen; erfordert meist qualifizierte IATF-Auditoren. |
| Auditfrequenz | Nach Bedarf und Risikoanalyse; mindestens jährlich empfohlen. | Pflicht: Alle Produktionsprozesse müssen im 3-Jahreszyklus intern auditiert werden (inkl. Lieferanten, sofern relevant). |
| Bewertung von Abweichungen | Hauptabweichung, Nebenabweichung oder Verbesserungspotenzial nach ISO 19011. | Bewertung nach IATF-Klassifizierung (Major, Minor, Concern) – mit verpflichtendem 8D-Report zur Ursachenanalyse und CAPA-Verfolgung. |
| Kompetenzanforderung Auditor | Nachweis über Schulung in ISO 9001 & ISO 19011, praktische Erfahrung empfohlen. | Pflicht: Qualifizierter IATF-/VDA 6.3-Auditor mit branchenspezifischer Erfahrung (Automotive Core Tools, CSR, PPF, FMEA). |
✅ Fazit: ISO 9001 = Basis, IATF 16949 = Automotive-Exzellenz
Die ISO 9001 schafft den Rahmen für Qualitätsmanagement, die IATF 16949 baut darauf auf und erweitert diesen um die spezifischen Anforderungen der Automobilindustrie. Ein IATF-Systemaudit ist dadurch umfassender, detaillierter und prozessfokussierter.
Unternehmen, die nach IATF 16949 zertifiziert sind, müssen sowohl den Systemauditansatz der ISO 9001 als auch die prozessorientierte Tiefe der IATF kombinieren. Nur so können Qualität, Kundenzufriedenheit und Lieferfähigkeit dauerhaft sichergestellt werden.
🏅 Qualifikation – Lead Auditor ISO 9001, IATF 16949 & Prozessauditor VDA 6.3
Stefan Strößenreuther ist zertifizierter Lead Auditor ISO 9001, IATF 16949 Auditor und Prozessauditor VDA 6.3 (VDA-QMC). Er verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Qualitätsmanagement, in der Auditierung und Prozessoptimierung innerhalb der Industrie- und Automobilbranche. Seine Expertise umfasst die Implementierung, Auditierung und Weiterentwicklung von Qualitätsmanagementsystemen entlang der gesamten Lieferkette.
🎓 Fachliche Qualifikationen
📘 Lead Auditor ISO 9001
Qualifiziert nach den Vorgaben der ISO 19011 für Planung, Durchführung und Nachverfolgung interner und externer Audits. Spezialisiert auf die Auditierung von Managementsystemen und die nachhaltige Verbesserung von Prozessen gemäß den Anforderungen der ISO 9001 und branchenspezifischer Ergänzungen.
🚗 1st / 2nd Party Auditor IATF 16949
Zertifizierter IATF 16949 Auditor mit Fokus auf Qualitätsmanagement in der Automobilindustrie. Durchführung von Audits entlang der Lieferkette mit besonderem Augenmerk auf Prozessperformance, Core Tools (APQP, PPAP, FMEA, SPC, MSA) und die Erfüllung kundenspezifischer Anforderungen. Erfahrung in der Auditierung nach den Vorgaben von OEMs wie VW, BMW und Daimler.
🔍 Prozessauditor VDA 6.3 (VDA-QMC)
Zertifizierter Prozessauditor nach VDA 6.3 über das VDA-QMC (Verband der Automobilindustrie, Qualitäts Management Center). Durchführung von Prozessaudits P1–P7 im Produktentstehungsprozess und in der Serienproduktion. Beurteilung von Prozessrisiken, Schwachstellenanalysen und Lieferantenbewertungen. Anwendung der Turtle-Methodik und Bewertung nach dem VDA-Punktesystem (0–10). Regelmäßige Teilnahme an VDA-QMC-Weiterbildungen zur Sicherstellung der Auditorenkompetenz.
📈 Projekterfahrung & Erfolge 2024–2025
✅ 16 ISO 9001 Projekte erfolgreich abgeschlossen
Planung, Einführung und Auditierung von Qualitätsmanagementsystemen nach ISO 9001. Durchführung von Gap-Analysen, Prozessoptimierungen und Schulungen für Mitarbeiter auf allen Organisationsebenen. Erfolgreiche Vorbereitung und Begleitung von Zertifizierungsaudits durch akkreditierte Stellen.
🚀 6 IATF 16949 Projekte mit erfolgreicher Zertifizierung
Umsetzung anspruchsvoller Projekte in der Automobil- und Zulieferindustrie, inklusive Aufbau von APQP-Prozessen, Auditmanagementsystemen und Lieferantenentwicklungsprogrammen. Jedes Projekt endete mit einer erfolgreichen Zertifizierung nach IATF 16949 durch internationale Zertifizierungsstellen.
🔎 25+ erfolgreiche Prozessaudits nach VDA 6.3
Durchführung von über 25 Prozessaudits in Deutschland, Österreich und Osteuropa. Bewertung von Herstellungs- und Entwicklungsprozessen gemäß VDA 6.3 inklusive Potenzialanalysen (P1). Fokus auf Prozessstabilität, Produktkonformität und Lieferantenqualität – im Einklang mit den Anforderungen der IATF 16949.
❓ FAQ – Häufige Fragen zu Auditarten
Ob Systemaudit, Prozessaudit oder Produktaudit – jedes Audit verfolgt eigene Ziele und Anforderungen. In dieser FAQ findest du Antworten auf die häufigsten Fragen rund um Auditarten, Abläufe und Anforderungen nach ISO 9001 und IATF 16949.
🔍 Was ist der Unterschied zwischen einem System-, Prozess- und Produktaudit?
Ein Systemaudit bewertet das gesamte Qualitätsmanagementsystem einer Organisation. Das Prozessaudit konzentriert sich auf einzelne Prozesse – z. B. Fertigung, Logistik oder Entwicklung – und prüft deren Wirksamkeit und Effizienz. Das Produktaudit hingegen kontrolliert, ob das fertige Produkt alle Kunden- und Qualitätsanforderungen erfüllt.
🏢 Was bedeutet First-, Second- und Third-Party-Audit?
– First-Party-Audit: Internes Audit durch eigene oder beauftragte Auditoren zur Bewertung des eigenen Systems.
– Second-Party-Audit: Vom Kunden durchgeführtes Audit beim Lieferanten (z. B. Prozessaudit VDA 6.3).
– Third-Party-Audit: Audit durch eine unabhängige Zertifizierungsstelle zur Vergabe oder Aufrechterhaltung eines Zertifikats (z. B. ISO 9001, IATF 16949).
🧭 Wie oft müssen Audits durchgeführt werden?
Nach ISO 9001 sollten interne Audits regelmäßig und risikoorientiert durchgeführt werden – mindestens einmal jährlich wird empfohlen. Die IATF 16949 verlangt, dass alle Produktionsprozesse innerhalb eines 3-Jahres-Zyklus auditiert werden. Ereignisorientierte Audits (z. B. nach Reklamationen) ergänzen die geplanten Audits.
⚙️ Was prüft ein Compliance-Audit?
Ein Compliance-Audit überprüft die Einhaltung gesetzlicher, regulatorischer oder vertraglicher Vorgaben – etwa im Umweltmanagement (ISO 14001), im Arbeitsschutz (ISO 45001) oder in der Informationssicherheit (ISO 27001). Ziel ist der Nachweis rechtssicherer und normkonformer Abläufe.
🎯 Was ist der Zweck eines internen Audits?
Interne Audits dienen der Bewertung der Wirksamkeit des Managementsystems, der Erfüllung normativer Anforderungen und der kontinuierlichen Verbesserung. Sie sind kein Kontrollinstrument, sondern ein Werkzeug zur Fehlervermeidung und Prozessoptimierung.
🧩 Welche Qualifikation müssen Auditoren haben?
Auditoren müssen über Fachkenntnisse der jeweiligen Norm (z. B. ISO 9001 oder IATF 16949), über Auditmethoden gemäß ISO 19011 und praktische Erfahrung verfügen. In der Automobilindustrie sind VDA 6.3-Auditoren oder zertifizierte 1st/2nd-Party-Auditoren vorgeschrieben.
📈 Wie unterscheiden sich Prozessaudits nach VDA 6.3 von Systemaudits?
Ein Systemaudit bewertet das gesamte Qualitätsmanagementsystem anhand der Normanforderungen, während das Prozessaudit VDA 6.3 tiefer in die Abläufe und Fertigungsprozesse eingeht. Es prüft die Prozessfähigkeit, Risiken und Wirksamkeit der Prozesslenkung – besonders entlang der Lieferkette.
🗓️ Was sind ereignisorientierte Audits?
Ereignisorientierte Audits werden außerplanmäßig durchgeführt – z. B. bei schwerwiegenden Kundenreklamationen, internen Abweichungen oder nach größeren Prozessänderungen. Sie dienen der Ursachenanalyse und der schnellen Bewertung von Sofortmaßnahmen.
✅ Fazit: Jede Auditart verfolgt ihren eigenen Zweck – ob Systembewertung, Prozessoptimierung oder Produktprüfung. Ein ganzheitliches Auditprogramm nach ISO 19011 kombiniert diese Ansätze und sichert langfristig die Qualität und Compliance im Unternehmen.
🔗 Weiterführende Informationen & Downloads
Vertiefe dein Wissen zu Auditarten, Managementsystemen und IATF 16949. Die folgenden internen Ressourcen bieten praktische Leitfäden, Mustervorlagen und Schulungsunterlagen für Auditoren, Qualitätsmanagementbeauftragte und Prozessverantwortliche.
📘 Qualitätsmanagement-Handbuch IATF 16949
Detaillierte Informationen zur Erstellung, Struktur und Pflege eines QM-Handbuchs nach den Anforderungen der IATF 16949. Mit praxisnahen Beispielen und Tipps zur Dokumentenlenkung.
➡️ Zum Artikel📄 Umsetzung & Nachweisforderungen IATF 16949 (PDF)
Diese Vorlage zeigt, wie Nachweisforderungen der IATF 16949 praktisch umgesetzt werden können. Ideal als Schulungsunterlage oder internes Audit-Tool für Qualitätsverantwortliche.
⬇️ PDF herunterladen🧭 Leitfaden ISO 19011 – Auditarten & Vorgehen
Der ISO 19011 Leitfaden liefert wertvolle Hinweise zur Planung, Durchführung und Bewertung von Audits. Enthält Erläuterungen zu Auditprinzipien, Rollen der Auditoren und Management von Auditprogrammen.
➡️ Zum LeitfadenISO 27001:2022 Standard | ISO 27001:22 Beratung | Checklisten ISO 27001:2022
