Produktaudit – Produktbezogene Audit
Das Produktaudit findet überwiegend in der Automobilindustrie Anwendung. In anderen Branchen der ISO 9001 ist die Anwendung von Produkt-Audits nicht zwingend erforderlich. Die ISO Norm hat hier keinerlei Forderungen. Anders in der Automobilindustrie, wo diese zwingend nach Kundenforderungen und/oder nach eigenen Standard durchgeführt werden müssen.
Sie sind im Auditprogramm zu planen und in regelmäßigen Abständen durchzuführen. Kundenvorgaben gibt es beispielsweise von Volkwagen. Dort sind diese Audits nach VDA 6.5 auszuführen.
Was ist ein Produktaudit?
Was ist ein Produktaudit? Es werden die spezifischen Produkteigenschaften (z.B. Produktmaße, Material, Verpackung, Kennzeichnung) sowie bekannte Kundenerwartungen in einem festgelegten Zustand geprüft (z.B. Verpackt, Neuzustand, nach Gebrauch etc.).
Das Produktaudit dient als Managementwerkzeug der unabhängigen Bewertung von Produkten aus Kundensicht und zur Absicherung gegen Produkt- und Sachmängelhaftungsfälle. Im VDA Band 6.5 ist die Vorgehensweise und die Abgrenzung zwischen Produktaudit und Requalifizierung beschrieben.
Der VDA Band 6.5 orientiert sich an den Leitfaden für das auditieren von Managementsystemen DIN EN ISO 19011. Die derzeit gültige Version ist die Ausgabe 2008. Der Band ist über die Webseite VDA QMC erhältlich. Die Durchführung kann in allen Herstellungsstufen erfolgen.
Audit Durchführung
Die Durchführung des Audits erfolgt gemäß den Auditprogramm oder aus besonderen Anlass. Die Audits können zusammen mit der Requalifikationsprüfung durchgeführt werden. Die Prüfergebnisse werden archiviert und sind Bestandteil der jährlich durchzuführenden Managementbewertung.
Die Teileentnahme des zu auditierenden Produktes erfolgt nach dem Zufallsprinzip. Entnommene Produkte müssen die geplanten Prüfungen im Prozess fehlerfrei durchlaufen und befinden sich somit in einem übergabefähigen bzw. auslieferungsfreien Zustand.
Die Ergebnisse eines Audits sind in einem Bericht zu dokumentieren. Abweichungen sind gewichtet nach Beanstandungsklassen zu beschreiben. Die Bewertung der Ergebnisse des Produktaudits ist von Produkt zu Produkt unterschiedlich sowie vom Einsatz des Produktes abhängig (Z.B. Besondere Merkmale).
Anforderungen Normen
In der IATF 16949 werden die Durchführung von Produkt-Audits explizit gefordert. Siehe Abschnitt 9.2.2.4. „Die Organisation muss in geeigneten Abschnitten der Produktion und des Lieferprozesses in festgelegten Intervallen Produktaudits durchführen …“ In der Praxis haben sich Intervalle von 1x monatlich bewährt. Die Audits sind in den jährlichen Auditplan und im Produktionslenkungsplan aufzunehmen. Die Audits können zum Beispiel über definierte Checklisten erfolgen.
Die ISO 9001:2015 hat im Bezug auf das Durchführen von Produkt-Audits keinerlei Forderungen. Nichtsdestotrotz werden auch durch NON-Automotive Branchen zwischenzeitlich die Umsetzung von Produktaudits gefordert. Auch im Prozessaudit VDA 6.3 sind diesbezüglich Fragestellungen. Da der VDA 6.3 auch branchenneutral immer mehr Anwendung findet, müssen sich auch branchenneutrale Unternehmen zukünftig darauf einstellen, Audits durchzuführen.
Aufgaben Produktauditor
Die Durchführung der Audits erfolgt gemäß den Auditprogramm oder aus besonderen Anlass. Die Überprüfung kann zusammen mit der Requalifikationsprüfung durchgeführt werden. Die Prüfergebnisse werden archiviert und sind Bestandteil der jährlich durchzuführenden Managementbewertung.
Die Teileentnahme des zu auditierenden Produktes erfolgt nach dem Zufallsprinzip. Entnommene Produkte müssen die geplanten Prüfungen im Prozess fehlerfrei durchlaufen und befinden sich somit in einem übergabefähigen bzw. auslieferungsfreien Zustand.
Die Ergebnisse eines Audits sind in einem Bericht zu dokumentieren. Abweichungen sind gewichtet nach Beanstandungsklassen zu beschreiben. Die Bewertung der Ergebnisse des Produktaudits ist von Produkt zu Produkt unterschiedlich sowie vom Einsatz des Produktes abhängig (Z.B. Besondere Merkmale).
Fragenkatalog VDA 6.5
Der Fragenkatalog VDA 6.5 ist über den VDA-QMC erhältlich. Der Band enthält neben der Vorgehensweise auch Hinweise zur Klassifizierung von Abweichungen und die notwendigen Qualifikationen des Auditplaners und der Auditoren. Weitere Hinweise entnehmen sie den Band VDA 6.5.
Requalifizierung
Die Requalifizierung ist kein Produktaudit. Die Requalifizierung von Produkten ist eine Forderung der IATF 16949 – Kapitel 8.6.2. Sie beinhaltet eine vollständige Erstbemusterung VDA inclusive Lebensdauer und Funktionsprüfungen. Die Requalifizierung sollte im Vorfeld (Qualitätsvorausplanung) mit dem Kunden abgesprochen werden (Art und Umfang). Im VDA 6.5 ist die Abgrenzung zwischen Produktaudit und Requalifizierung beschrieben.
Beides sind automotive Standards und in der IATF 16949 implementiert. Schulungen bezgl. Produktaudit werden beim VDA QMC angeboten. Die Bewertung der beiden Prüfungen muss in der Managementbewertung sowie im Auditprogramm berücksichtigt werden. Im Prozessaudit kann ein Produktaudit zum Beispiel für die Gewährleistung von besonderen Merkmalen eingeschlossen werden. Während beim Systemaudit die Anwendung von einem Produkt-Audit eher selten der Fall ist. Ausser es wird während eines Systemaudit festgestellt, dass die Gefahr von NON-Konformitäten bzgl. Produkt und/oder Prozess eintreten könnten.