Aufbau der DIN/TS 35807
Die DIN/TS 35807 bietet Organisationen eine praxisorientierte Anleitung zur Umsetzung der Lebenswegbetrachtung (Life Cycle Perspective) im Einklang mit der ISO 14001:2015. Sie beschreibt, wie die Lebenszyklusanalyse (LCA) systematisch in das Umweltmanagementsystem integriert werden kann – von der Zieldefinition über Datenerfassung bis hin zur Kommunikation der Ergebnisse.
Der Aufbau der DIN/TS 35807 ist klar gegliedert und ermöglicht Organisationen jeder Größe, die Lebenswegperspektive effizient und auditkonform zu verankern.
1️⃣ Einleitung
Die Einleitung erläutert Zweck, Zielsetzung und Anwendungsbereich der DIN/TS 35807. Sie stellt die Verbindung zu den zentralen Normen der Umweltbewertung her – insbesondere zur DIN EN ISO 14001 und den Normen der ISO 14040/44, die sich auf die Durchführung von Lebenszyklusanalysen (LCA) beziehen.
Ziel ist es, Organisationen eine strukturierte und nachvollziehbare Vorgehensweise zur Integration der Lebenswegbetrachtung in bestehende Umweltmanagementsysteme bereitzustellen.
2️⃣ Begriffe und Definitionen
Dieser Abschnitt definiert alle relevanten Schlüsselbegriffe, die in Zusammenhang mit der Lebenswegbetrachtung und dem Umweltmanagement stehen. Dazu gehören Begriffe wie Lebenszyklusphase, Systemgrenzen, funktionale Einheit und Umweltauswirkung.
Klare Definitionen schaffen Einheitlichkeit in der Anwendung und erleichtern die Kommunikation zwischen Fachabteilungen und Auditoren.
3️⃣ Grundlagen der Lebenswegbetrachtung
Hier werden die Grundprinzipien und Phasen der Lebenswegbetrachtung erläutert. Sie basiert auf den vier Schritten einer Lebenszyklusanalyse (LCA):
- 🎯 Zieldefinition und Abgrenzung
- 📦 Lebenszyklusinventar (LCI)
- ⚖️ Lebenszykluswirkungsabschätzung (LCIA)
- 🔍 Interpretation der Ergebnisse
Diese Grundlagen bilden das methodische Rückgrat jeder Lebenswegbetrachtung und sind Voraussetzung für die Integration in das Umweltmanagementsystem.
4️⃣ Integration der Lebenswegbetrachtung in das Umweltmanagementsystem
Dieser Abschnitt zeigt, wie die Lebenswegbetrachtung in bestehende Umweltmanagementsysteme (UMS) nach ISO 14001 integriert werden kann. Dabei wird erläutert, wie die Lebenswegperspektive bei Planung, Durchführung und Überwachung von Umweltmaßnahmen berücksichtigt werden sollte.
5️⃣ Durchführung einer Lebenswegbetrachtung
In diesem Kapitel werden die vier Hauptphasen der Lebenszyklusanalyse detailliert beschrieben. Es enthält methodische Anleitungen zur Auswahl von Methoden, Datenquellen und Wirkungsabschätzungsverfahren sowie zur Bewertung von Unsicherheiten und zur Interpretation der Ergebnisse.
Damit liefert die DIN/TS 35807 Organisationen eine klare Orientierung, wie Lebenswegbetrachtungen konsistent, reproduzierbar und auditfest umgesetzt werden können.
6️⃣ Datenmanagement
Dieses Kapitel gibt Empfehlungen zur Sicherstellung der Datenqualität und zur Verwendung geeigneter Datenbanken. Es enthält Leitlinien zum Umgang mit Unsicherheiten bei der Datenerhebung und -auswertung.
Eine hohe Datenqualität ist entscheidend, um belastbare Ergebnisse zu erzielen und fundierte Entscheidungen über Umweltmaßnahmen treffen zu können.
7️⃣ Kommunikation und Berichterstattung
Die DIN/TS 35807 erläutert, wie Ergebnisse der Lebenswegbetrachtung transparent an interne und externe Stakeholder kommuniziert werden. Dies umfasst die Auswahl geeigneter Kommunikationskanäle, Berichtsformate und den Umgang mit Unsicherheiten in der Ergebnisdarstellung.
8️⃣ Anwendungsbeispiele
Abschließend bietet die DIN/TS 35807 praxisnahe Beispiele aus verschiedenen Branchen – z. B. Produktion, Energie, Dienstleistungen oder Logistik. Diese Beispiele verdeutlichen, wie Organisationen die Lebenswegbetrachtung erfolgreich in ihre Umweltmanagementprozesse integrieren können.
Sie dienen als Leitfaden für die Umsetzung und zeigen Best Practices zur Verbesserung der Umweltleistung über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg.
Fazit – Nutzen der DIN/TS 35807
Die DIN/TS 35807 bietet Organisationen eine klare Struktur und methodische Unterstützung, um die Lebenswegbetrachtung im Rahmen der ISO 14001 wirksam umzusetzen. Sie trägt dazu bei, Umweltauswirkungen entlang des gesamten Lebenswegs von Produkten und Dienstleistungen zu identifizieren, zu bewerten und gezielt zu reduzieren.
Damit wird die Lebenswegperspektive zu einem zentralelement des Umweltmanagements und ein wirkungsvolles Instrument zur Förderung von Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz.

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