Interpretation ISO 9001
Die Interpretation der ISO 9001 ist ein zentraler Bestandteil bei der Einführung und Pflege eines Qualitätsmanagement-Systems (QMS). Obwohl die Norm einen klaren Rahmen vorgibt, steht jedes Unternehmen vor der Aufgabe, die Anforderungen individuell zu deuten und in die betrieblichen Abläufe zu integrieren. Wie diese Interpretation am besten gelingt und worauf bei der Umsetzung zu achten ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Heute möchte ich kurz eine Erläuterung zur Interpretation der ISO 9001 geben. Beim Aufbau eines QM Systems werden die Normforderungen durch die Verantwortlichen nicht im ganzen, sondern als einzelne Forderungen betrachtet. Eine Unternehmensstrategie sucht man vergeblich. Zumindest nicht dokumentiert. Allerdings ist die Unternehmensstrategie der Ausgangspunkt für ein QM System, wenn Sie es nachhaltig und transparent gestalten möchten.
Für viele Unternehmen ist eine ISO 9001 Zertifizierung nicht zwingend notwendig, um trotzdem ein nachhaltiges QM System aufzubauen. Die Kosten kann man auch in andere Dinge investieren. Entscheidend ist, dass Sie sich damit auseinandersetzen mit der Frage: „Was erwarte ich von einem QM System? Welche Stellschrauben müssen bedient werden um ein nachhaltiges System zu installieren.
Unternehmensstrategie
Die Unternehmensstrategie spielt bei der Einführung eines QM Systems eine entscheidende Rolle. Aus der Unternehmensstrategie lassen sich die:
ableiten. Mehr benötigen Sie auch nicht für ein nachhaltiges QM System. Eine gute Unternehmensstrategie liefert die o.g. Punkte frei Haus. Alles was Sie dafür tun müssen, ist einen Rahmen für die Mitarbeiter zu setzen. Im Bild „Interpretation ISO 9001“ habe ich aufgezeigt, wie man das Ziel eines gelebten und nachhaltigen QM Systems erreicht.
Was steckt hinter ISO 9001?
Die ISO 9001 ist eine weltweit anerkannte Norm, die Anforderungen an ein effizientes Qualitätsmanagement-System definiert. Sie konzentriert sich auf Aspekte wie Kundenorientierung, Prozesssteuerung, Führungsverantwortung und kontinuierliche Verbesserung. Eine erfolgreiche Interpretation der ISO 9001 zielt darauf ab, diese Vorgaben so anzupassen, dass sie den spezifischen Bedürfnissen und Zielen des jeweiligen Unternehmens gerecht werden.
Flexibilität als Schlüssel
Entgegen der landläufigen Meinung ist die ISO 9001 keine starr vorgegebene Checkliste, die in jedem Unternehmen identisch umgesetzt werden muss. Vielmehr bietet die Norm einen Rahmen, innerhalb dessen Organisationen eigene Schwerpunkte setzen können. Diese Freiheit macht die Interpretation der ISO 9001 so bedeutsam: Jedes Unternehmen, ob Dienstleister, produzierendes Gewerbe oder Non-Profit-Organisation, kann und sollte die Norm anders auslegen. Ziel ist stets, die Effizienz zu steigern und die Zufriedenheit der Kunden zu erhöhen.
Umsetzung ISO 9001
Nachdem Sie die Unternehmensstrategie erstellt haben – wenn möglich sollten daran auch Führungskräfte beteiligt sein – erstellen wir daraus die Qualitätspolitik oder Unternehmenspolitik (Qualitäts- oder Unternehmenspolitik bedeutet das gleiche, nur eine andere Begrifflichkeit). Ein Passus der Q-Politik lautet:
„Unsere Ideen und unser Wissen schaffen neue Produkte und sichern unsere Zukunft. Damit wollen wir die Probleme der Kunden lösen und deren Anforderungen und Erwartungen erfüllen. Wir sehen in Veränderungen des Marktes eine Chance für mehr Wachstum, um unsere Gewinne und Fähigkeiten in den Dienst der Entwicklung und Bereitstellung innovativer Produkte, Services und Lösungen zu stellen, die den neu entstehenden Ansprüchen unser Kunden gerecht werden.“
Um diesen Passus in die Realität umzusetzen benötigen wir eine Vorentwicklung, Produktentwicklung, Vertrieb, Produktion und Ideen, sowie das notwendige Know-How. Was wiederum einen Kompetenz Prozess beinhaltet.
Wichtige Interpretationsansätze
Erwartungen Prozesseigner
Was erwarten die Prozesseigner der Vorentwicklung und der Produktentwicklung voneinander? Die Produktentwicklung erwartet, dass die Vorentwicklung sich mit dem Markt auseinandersetzt, welche Produkte am Markt verkauft werden können. Am besten in großen Stückzahlen und nicht planlos drauflos entwickelt. Die Vorentwicklung erwartet von der Produktentwicklung, dass Ihre Arbeit wertgeschätzt und die Produkte auch zur Serienreife weiter entwickelt werden. Die Produktion erwartet von beiden, dass die Produkte auch herstellbar sind ohne Komplikationen.
Weiterhin werden Ressourcen benötigt und das notwendige Know-How. Beides muss oder kann nur die Unternehmensleitung in ausreichenden Maße zur Verfügung stellen. Auch hier sind wieder Erwartungen der anderen Prozesseigner, diesmal an die Unternehmensleitung. Auch hier lassen sich die Erwartungen wieder in konkrete Ziele und Risiken umlegen. Eines der Risiken könnte sein, dass das Produkt der Vorentwicklung keine Marktreife bekommt, weil sich der Markt in der Zwischenzeit verändert hat oder weil das Produkt keine Marktreife besitzt.
Tipps für eine gelungene Umsetzung
Praxisbeispiel
Ein mittelständischer Maschinenbauer, der seine Komponenten weltweit vertreibt, interpretiert die Kundenorientierung der ISO 9001, indem er eng mit langjährigen Kunden zusammenarbeitet. Er sammelt regelmäßig Feedback zu Produktverbesserungen und reagiert darauf mit schnell umsetzbaren Änderungen im Produktionsprozess. Diese konsequente Interpretation der ISO 9001 führte zu einer deutlichen Steigerung der Kundenzufriedenheit sowie sinkenden Reklamationszahlen.
Fazit
Die Interpretation der ISO 9001 ist kein bloßes „Abarbeiten“ einer Norm, sondern vielmehr eine strategische Aufgabe. Jedes Unternehmen sollte sich eingehend mit den Anforderungen beschäftigen, eigene Schwerpunkte definieren und die Vorgaben an die jeweilige Organisationsstruktur anpassen. Nur so kann das Qualitätsmanagement-System echten Mehrwert schaffen – in Form höherer Effizienz, nachhaltiger Prozessoptimierung und gesteigerter Kundenzufriedenheit. Weitere Details finden Sie in unserem Beitrag zu ISO 27001 Kosten Nutzen.