
Mit der ISO-14000 Reihe wurden Umweltmanagementnormen geschaffen, die die Unternehmen dabei unterstützen sollen, effiziente Umweltmanagementsysteme einzuführen. Als einzige Spezifikationsnorm der Serie ist über die ISO 14001 eine Zertifizierung möglich. Alternativ ist die EMAS (Öko-Audit) zu erwähnen, die durch die Europäische Union ins Leben gerufen wurde. Eine EMAS Teilnahme ist auch für kleine und mittlere Unternehmen interessant. Im Gegensatz zur EMAS steht Unternehmen frei die Umweltpolitik zu veröffentlichen.
Die anderen Normen, der als zusammenhängend wahrgenommenen ISO 1400ff Serie, bieten diese Möglichkeit nicht. Sie haben eher den Charakter von Leitfäden. Gemäß der Einführung ist es die Zielsetzung der ISO 14001 „den Schutz der Umwelt und die Vermeidung von Umweltbelastungen im Einklang mit sozioökonomischen Erfordernissen zu fördern.
Mit der Einrichtung eines Umweltmanagement Systems werden Organisationsstrukturen und das notwendige Management Instrumentarium bereitgestellt, damit das Management das Unternehmen von einem reaktiven zu einem chancenorientierten, proaktiven Umweltverhalten im Rahmen einer offensiven Umweltschutzstrategie ausrichten kann. Die Einführung und Anwendung eines UM-Systems kann sowohl für das Unternehmen als auch für die Interessenten ein Nutzen sein. Der potentielle Nutzen ergibt sich aus nachfolgend aufgeführten Aspekten:
Gefahrstoffmanagement
Ein wichtiger Teilbereich des Umweltmanagements ist das Gefahrstoffmanagement. Dieses ist gemäß der Gefahrstoffverordnung umzusetzen und kann mittels Vorlagen aus der DIN EN ISO 14001 unterstützt werden. Die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) macht umfangreiche Vorgaben, welche Maßnahmen zum Schutz der Arbeitnehmer zu ergreifen sind. So muss unter anderem definiert und dokumentiert werden, bei welchen betrieblichen Abläufen eine Chemikalie auf welche Weise verwendet wird. Die Mitarbeiter müssen durch Unterweisungen und Sicherheitsdatenblätter darüber informiert werden, welche Gefahren von einem Stoff oder einem Gemisch ausgehen.
Nur durch Beachtung und Umsetzung dieser Maßnahmen kann ein sicherer Umgang mit Gefahrstoffen gewährleistet werden.Unternehmen, welche eine Vielzahl von Gefahrstoffen an verschiedenen Arbeitsplätzen einsetzen, sollten zur Risikobeherrschung ein sorgfältig strukturiertes Gefahrstoffmanagement betreiben. Das Gefahrstoffmanagement befasst sich dabei neben der Erstellung von Gefahrstoffverzeichnissen ebenfalls mit der Recherche zu Alternativstoffen und der kontinuierlichen Evaluation des Gefahrstoffeinsatzes am Arbeitsplatz. Als Kernelement zählt dazu die Benennung eines Gefahrstoffbeauftragten oder die Einrichtung einer internen Gefahrstoffstelle mit folgenden Aufgaben:
Rechtskonformität Umwelt
Rechtskonformität im Umweltbereich. Die Umwelt Norm ist ein Internationaler Standard und spezifiziert die wichtigsten Elemente eines UMS. Die Norm ist, analog zur ISO 9001, für jede Unternehmensgröße und jeden Unternehmenstyp, und somit auch für KMU mit ihren spezifischen Gegebenheiten flexibel anwendbar. Gemäß ISO Norm hat eine Organisation sogar die Freiheit, ihre Grenzen selbst zu definieren. Eine Umsetzung der Norm ist daher auf die gesamte Organisation, bestimmte Betriebseinheiten oder Tätigkeiten der Organisation möglich.

ISO 14001 Umwelt Standard
Die ISO 14001:2015 hat, neben gemeinsamen Managementsystem-Grundsätzen, mit der ISO 9001 viele strukturelle und inhaltliche Gemeinsamkeiten, die sich bis hin zur identischen Nummerierung inhaltlich übereinstimmender Forderungskapitel erstreckt. So bildet analog der Forderungen der ISO 9001 auch im Rahmen der ISO 14001 die Verantwortung der Leitung ein zentrales Element für das effiziente Management.
Auch hier muss die Unternehmensleitung ihrer Verpflichtung durch eine unternehmensweite Umweltpolitik, die Bereitstellung der nötigen Ressourcen und die Festlegung der Verantwortlichkeiten darlegen. Ausgangspunkt für einen kontinuierlichen PDCA-Verbesserungsprozess im Sinne der ISO Norm, der zusammen mit der Einhaltung aller gesetzlichen Verpflichtungen eine der Hauptforderungen des MS darstellt, bilden jedoch nicht die Kundenwünsche sondern die wesentlichen Umweltaspekte des Unternehmens.
Zielsetzungen
Ziel eines UM-Systems, nach DIN EN ISO 14001, ist die Verbesserung der Umweltleistung eines Unternehmens. Die Erfüllung der Mindestanforderungen orientieren sich hierbei an der Erfüllung von Umwelvorschriften aus Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien. Dabei sind die Auswirkungen aller Prozesse, Produkte, Tätigkeiten und Dienstleistungen auf die Umwelt zu bewerten und zu analysieren.
Übergeordnet ist die Zielsetzung, durch das UMS den betrieblichen Umweltschutz zu fördern und Umweltbelastungen zu verhüten, so dass die betrieblichen Umweltleistung nicht nur im Augenblick, sondern ständig den relevanten rechtlichen Forderungen gerecht wird. Damit lassen sich aus der ISO 14001 Kernforderungen in vier Bereichen zusammenfassen:
Kundenforderungen
Viele Automobilhersteller haben ihre Produktionsstandorte bereits nach EMAS oder DIN EN ISO 14001 Umweltmanagement zertifizieren lassen, z.B. Volkswagen, Ford, Porsche und Toyota. Die meisten Hersteller ziehen ihre Lieferanten bereits in ihre Umweltschutzbemühungen ein, einige wie z.B. Ford und General Motors, Volkswagen, Daimler fordern von der Zulieferindustrie ein entsprechendes Zertifikat.
Die Notwendigkeit für Lieferanten der Automobilhersteller, ein anerkanntes Umweltmanagementsystem einzuführen wird immer drängender. Die Voraussetzungen für die Implementierung sind heutzutage besser denn je, da der Aufbau der neuen DIN EN ISO 9001:2015 und der DIN EN ISO 14001:2015 harmonisieren.
Es bietet sich an, neben dem Qualitätsmanagement auch das Umweltmanagement eines Unternehmens zu zertifizieren. Mit der Einführung von Umweltmanagementsysteme können Kosteneinsparmöglichkeiten aufgedeckt werden. Für die Automobilhersteller ist jedoch der Image Effekt auf die Konsumenten (besonders in Westeuropa) ein ebenso wichtiger Faktor wie die Propagierung von Umweltmanagement Systemen bei ihren Lieferanten.