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Umweltziele und ISO 14001

Unternehmen jeder Größe erkennen die Notwendigkeit, ihre Umweltauswirkungen zu minimieren und die Ressourcen, die sie verbrauchen, effizienter zu nutzen. ISO 14001 bietet einen Rahmen, innerhalb der Organisationen Umweltziele festlegen und umzusetzen. Aber was genau sind diese Umweltziele und wie passen sie in das größere Bild der ISO 14001?

Was ist ISO 14001?

ISO 14001 ist ein internationaler Standard für Umweltmanagementsysteme (UMS). Dieser Standard bietet Unternehmen und Organisationen einen Rahmen, um ihre Umweltauswirkungen zu bewerten und kontinuierlich zu verbessern. Das Hauptziel von ISO 14001 ist es, Organisationen dabei zu helfen, ihre Umweltauswirkungen zu minimieren, gesetzliche und regulative Verpflichtungen zu erfüllen und kontinuierliche Verbesserungen in ihren Umweltleistungen zu erzielen.

Die Rolle der Umweltziele

Umweltziele sind spezifische Ziele, die eine Organisation im Rahmen ihres UMS festlegt. Diese Ziele sind Ausdruck des Engagements einer Organisation, ihre Umweltauswirkungen zu minimieren und einen positiven Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Es ist wichtig zu beachten, dass, obwohl ISO 14001 die Festlegung von Umweltzielen vorschreibt, der Standard keine konkreten Ziele vorgibt. Stattdessen wird von Organisationen erwartet, dass sie ihre eigenen, spezifischen Ziele festlegen, die auf ihre individuellen Umstände und Herausforderungen zugeschnitten sind.

Vorteile der Festlegung von Umweltzielen

  • Verantwortungsbewusstes Handeln:** Unternehmen können ihre Verantwortung gegenüber der Umwelt demonstrieren, indem sie messbare und erreichbare Umweltziele festlegen.
  • Erfüllung gesetzlicher Anforderungen:** Durch die Festlegung und Einhaltung von Umweltzielen können Unternehmen sicherstellen, dass sie alle relevanten Umweltvorschriften einhalten.
  • Kontinuierliche Verbesserung:** Die regelmäßige Überprüfung und Anpassung von Umweltzielen gewährleistet, dass Unternehmen ständig nach Möglichkeiten suchen, ihre Umweltleistung zu verbessern.
  • Wirtschaftliche Vorteile:** Durch Effizienzsteigerungen, Ressourcenschonung und das Vermeiden von Strafen können Unternehmen auch finanziell profitieren.

Beispiele Umweltziele

KategorieKennzahlEinheitZiel
EnergieverbrauchGesamtenergieverbrauch pro Monat/JahrKWh/Jahr-5% bis Ende 2025
EnergieverbrauchEnergieverbrauch pro produzierte Einheit oder DienstleistungKWh/1000 Einheiten-10% bis Ende 2025
EnergieverbrauchProzentuale Reduzierung des Energieverbrauchs im Vergleich zum Vorjahr%Jährlich 2% Reduzierung
WasserverbrauchGesamtwasserverbrauch pro Monat/Jahrm³/Jahr-3% bis Ende 2025
WasserverbrauchWasserverbrauch pro produzierte Einheit oder Dienstleistungm³/1000 Einheiten-5% bis Ende 2025
WasserverbrauchProzentuale Reduzierung des Wasserverbrauchs im Vergleich zum Vorjahr%Jährlich 2% Reduzierung
AbfallmanagementGesamtabfallmenge pro Monat/JahrTonnen/Jahr-15% bis Ende 2025
AbfallmanagementAbfallmenge pro produzierte Einheit oder Dienstleistungkg/1000 Einheiten-10% bis Ende 2025
AbfallmanagementRecyclingrate (Prozentsatz des Abfalls, der recycelt oder wiederverwendet wird)%Erhöhung auf 85% bis Ende 2025
AbfallmanagementMenge gefährlicher AbfälleTonnen/Jahr-10% bis Ende 2025
EmissionenGesamtemissionen von Treibhausgasen (THG)Tonnen CO2e/Jahr-20% bis Ende 2025
EmissionenTHG-Emissionen pro produzierte Einheit oder Dienstleistungkg CO2e/1000 Einheiten-15% bis Ende 2025
EmissionenReduzierung der THG-Emissionen im Vergleich zum Vorjahr%Jährlich 3% Reduzierung
MaterialverbrauchMenge der verwendeten RohstoffeTonnen/Jahr-10% bis Ende 2025
MaterialverbrauchProzentsatz des wiederverwendeten oder recycelten Materials im Produktionsprozess%Erhöhung auf 50% bis Ende 2025
Vorfälle und UnfälleAnzahl der umweltbezogenen Vorfälle oder UnfälleVorfälle/Jahr-15% bis Ende 2025
Vorfälle und UnfälleAnzahl der durch den Vorfall verursachten Schäden oder VerstößeVorfälle/Jahr-15% bis Ende 2025
Schulung und BewusstseinProzentsatz der Mitarbeiter, die eine Umweltschulung erhalten haben%Erhöhung auf 95% bis Ende 2025
Schulung und BewusstseinHäufigkeit der Durchführung von UmweltschulungenSchulungen/Jahr2 pro Jahr
ComplianceAnzahl der Verstöße gegen Umweltvorschriften oder -gesetzeVerstöße/Jahr0 Verstöße bis Ende 2025
ComplianceAnzahl der durchgeführten Audits und deren ErgebnisseAudits/JahrMindestens 3 pro Jahr mit 95% positivem Feedback
BiodiversitätAnzahl der geschützten Arten auf dem BetriebsgeländeArten+10% bis Ende 2025
BiodiversitätMaßnahmen zur Erhaltung und Förderung der BiodiversitätMaßnahmen/JahrEinführung von 2 neuen Maßnahmen pro Jahr
Engagement der StakeholderBeschwerden von Stakeholdern zu Umweltthemen%Senkung auf 20% positives Feedback bis Ende 2025
LuftqualitätMengen von emittierten Luftschadstoffen (z.B. SOx, NOx, Partikel)Tonnen/JahrReduzierung um 10% bis Ende 2025
Boden- und GrundwasserschutzAnzahl der Leckagen oder Ausbrüche, die zu Boden- oder Grundwasserkontaminationen führen könntenVorfälle/Jahr0 Vorfälle bis Ende 2025
Boden- und GrundwasserschutzKonzentration bestimmter Kontaminanten im Grundwassermg/lUnterhalb gesetzlicher Grenzwerte
Biodiversität und LandschaftFlächenverbrauch (z.B. wie viel natürliche oder unberührte Fläche durch Unternehmensaktivitäten beeinflusst wurde)HektarKeine zusätzliche Flächenbeanspruchung bis Ende 2025
Biodiversität und LandschaftAnzahl der Naturschutzprojekte oder -initiativen, die das Unternehmen unterstütztProjekte/Jahr+2 Projekte pro Jahr
RessourceneffizienzMenge der wiederverwendeten oder wiederverwerteten Produkte oder MaterialienTonnen/Jahr+10% bis Ende 2025
RessourceneffizienzReduzierung des Rohstoffverbrauchs pro produzierter Einheitkg/1000 Einheiten-5% bis Ende 2025
LärmDurchschnittliche Lärmbelastung in und um BetriebsstättendBReduzierung um 5 dB bis Ende 2025
LärmAnzahl der Beschwerden bezüglich LärmbelästigungBeschwerden/Jahr-50% bis Ende 2025
Transport und MobilitätGesamtkilometer oder -stunden von Transportmitteln (z.B. LKWs, Schiffe)Kilometer oder Stunden-10% bis Ende 2025
Transport und MobilitätDurchschnittlicher CO2-Ausstoß pro transportierter Einheit oder pro Kilometerkg CO
– 10% bis Ende 2025
Risikomanagement und NotfallvorsorgeAnzahl der implementierten Maßnahmen zur Risikominderung oder NotfallvorsorgeMaßnahmen+10% bis Ende 2025
LieferketteProzentsatz der Lieferanten, die eigene Umweltstandards oder -zertifizierungen haben%85% bis Ende 2025
LieferketteMenge der umweltfreundlichen oder nachhaltigen Materialien, die in der Lieferkette verwendet werdenTonnen+20% bis Ende 2025
UmweltinvestitionenInvestitionen in grüne Technologien oder VerfahrenErhöhung um 15% bis Ende 2025
UmweltinvestitionenRendite oder Einsparungen durch umweltfreundliche Investitionen>10% Rendite bis Ende 2025
Erneuerbare EnergieProduzierte Menge an erneuerbarem Strom pro Monat/JahrMWh/Jahr+20% bis Ende 2025
Erneuerbare EnergieProzentualer Anteil erneuerbarer Energie am Gesamtenergieverbrauch%50% bis Ende 2025
Erneuerbare EnergieEinsparung von CO2-Emissionen durch Nutzung erneuerbarer EnergiequellenTonnen CO2e/JahrReduzierung um 30% bis Ende 2025
Erneuerbare EnergieAnzahl der neuen erneuerbaren Energieprojekte oder -anlagen im letzten JahrProjekte/Anlagen+3 bis Ende 2025
Erneuerbare EnergieBetriebs- und Wartungskosten für erneuerbare Energieanlagen-10% bis Ende 2025
Erneuerbare EnergieRendite oder Einsparungen durch Investitionen in erneuerbare Energien%>15% bis Ende 2025
Erneuerbare EnergieLebensdauer und Effizienz der erneuerbaren EnergieanlagenJahre & %>20 Jahre & >85% Effizienz
Erneuerbare EnergieFlächenverbrauch von erneuerbaren EnergieprojektenHektarOptimierung um 10% bis Ende 2025
Erneuerbare EnergieWasserbedarf für erneuerbare Energieprojektem³/Jahr-5% bis Ende 2025
Erneuerbare EnergieLokale Wertschöpfung durch erneuerbare EnergieprojekteArbeitsplätze, €+15% bis Ende 2025
Erneuerbare EnergieAnzahl der durch erneuerbare Energie verursachten Vorfälle oder UnfälleVorfälleReduzierung um 10% bis Ende 2025
Erneuerbare EnergieKapazitätsfaktor der erneuerbaren Energieanlagen%Erhöhung auf 90% bis Ende 2025
Erneuerbare EnergieAnzahl der Anbindungen von erneuerbaren Energiequellen an das NetzAnbindungen+5% bis Ende 2025
Erneuerbare EnergieStabilität und Zuverlässigkeit der erneuerbaren Energiequellen im Netz%95% Stabilität bis Ende 2025

Key Facts – Umweltziele nach ISO 14001

Umweltziele sind das Herzstück eines wirksamen Umweltmanagementsystems nach ISO 14001. Sie machen Fortschritte im Umweltschutz sichtbar, messbar und nachweisbar – sowohl intern als auch gegenüber Kunden, Behörden und Stakeholdern.

  • Verpflichtend: ISO 14001 fordert konkrete, überprüfbare Umweltziele.
  • SMART: Ziele sollten spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und terminiert sein.
  • Typische Kennzahlen: Energie- & Wasserverbrauch, CO₂-Emissionen, Abfallmengen, Recyclingquoten, Einsatz erneuerbarer Energien.
  • Verknüpfung: Ziele leiten sich direkt aus den identifizierten Umweltaspekten und Risiken ab.

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FAQ – Umweltziele & ISO 14001

1Was sind Umweltziele im Kontext der ISO 14001?
Umweltziele sind konkrete, messbare Zielsetzungen einer Organisation, mit denen sie ihre Umweltauswirkungen verringern oder Chancen für mehr Nachhaltigkeit wahrnehmen will. Die Norm verlangt, dass diese Ziele erreicht, überwacht und bewertet werden.
2Muss ISO 14001 vordefinierte Umweltziele vorgeben?
Nein. ISO 14001 gibt keine fixen Werte vor. Jedes Unternehmen legt seine Umweltziele selbst fest – basierend auf den eigenen Umweltaspekten, rechtlichen Anforderungen und relevanten Chancen und Risiken.
3Wie sollten Umweltziele formuliert sein?
Sie sollten nach der SMART-Formel gestaltet sein: spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und terminiert. So lassen sie sich leichter kommunizieren, umsetzen und nachhalten.
4Welche Kennzahlen (KPIs) sind typisch?
Beispiele: Energieverbrauch, Wasserverbrauch, CO₂-Emissionen, Abfallmengen, Recyclingquoten, Einsatz erneuerbarer Energien oder Anzahl umweltrelevanter Vorfälle. Diese Kennzahlen machen Zielerreichung transparent.
5Wer ist für Umweltziele verantwortlich?
Die oberste Leitung trägt die Verantwortung. Sie muss sicherstellen, dass Ziele definiert, verfolgt und mit Ressourcen hinterlegt werden. Operativ übernehmen oft Umweltmanagement-Beauftragte, Prozessverantwortliche oder Umweltteams die Umsetzung.
6Wie oft müssen Umweltziele überprüft werden?
In der Regel jährlich – im Rahmen von Audits oder der Managementbewertung. Auch bei Änderungen, z. B. neuen Umweltaspekten oder Vorschriften, sollten Ziele angepasst werden.
7Müssen alle Ziele quantitativ sein?
Nicht zwingend. Manche Ziele können qualitativ formuliert sein, solange überprüfbar bleibt, ob sie erreicht wurden oder nicht. Beispiel: „Bewusstsein der Mitarbeitenden für Ressourcenschonung erhöhen“.
8Wie dokumentiert man die Zielerreichung?
Mit Monitoring-Berichten, Messdaten, Auditprotokollen oder Nachhaltigkeitsreports. Diese Dokumentation dient zugleich als Nachweis für externe Zertifizierungsaudits.
9Dürfen Umweltziele veröffentlicht werden?
Ja, das ist optional. Viele Unternehmen kommunizieren Umweltziele in Nachhaltigkeitsberichten, auf Websites oder gegenüber Stakeholdern, um Vertrauen und Transparenz zu stärken.
10Wie hängen Umweltziele mit Umweltaspekten zusammen?
Umweltziele werden direkt aus den Umweltaspekten und der Bewertung von Risiken & Chancen abgeleitet. Sie steuern gezielt jene Bereiche, die für das Unternehmen die größte Relevanz haben.

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Stefan Stroessenreuther

Stefan Stroessenreuther

Consulting Qualitätsmanagement ISO 9001 | Personenzertifizierter IATF 16949 und VDA 6.3 Auditor | Information Security Officer ISO/IEC 27001 | Dozent IMB Integrations Modell Bayreuth | Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Qualität | Lead Auditor ISO 14001 | Lead Auditor ISO 45001 | Lead Auditor ISO 9001

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