📘 QM Systemaudit nach IATF 16949
Das QM Systemaudit nach IATF 16949 ist ein zentrales Element zur Bewertung der Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems (QMS) in der Automobilindustrie. Es überprüft, ob das Unternehmen die Anforderungen der IATF 16949 vollständig erfüllt und ob Prozesse, Verfahren und Werkzeuge wirksam umgesetzt sind. Grundlage bilden die ISO 19011 (Leitfaden für Auditmanagement) und die Core Tools (AIAG/VDA).
✅ Anforderungen an das QM Systemaudit
Die IATF 16949 fordert, dass Unternehmen interne Systemaudits regelmäßig durchführen, um die Einhaltung der Norm und die Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems sicherzustellen. Diese Audits müssen sich an den Anforderungen der ISO 19011 orientieren und die Anwendung der Core Tools überprüfen.
📋 Berücksichtigung der ISO 19011
Die ISO 19011 definiert die Prinzipien, Planung und Durchführung von Audits. Das Systemaudit muss nach diesen Vorgaben organisiert, dokumentiert und bewertet werden, um Objektivität, Unabhängigkeit und Nachvollziehbarkeit sicherzustellen.
⚙️ Verwendung der Core Tools
Die Core Tools (FMEA, PPAP, SPC, MSA, APQP) müssen integraler Bestandteil des Systemaudits sein. Auditoren prüfen, ob diese Tools korrekt implementiert, dokumentiert und wirksam angewendet werden. Ihre Nutzung ist ein entscheidender Faktor zur Prozessbeherrschung und Produktkonformität.
👥 Qualifikation der Auditoren
Interne Auditoren müssen über fundierte Kenntnisse der IATF 16949, der ISO 19011 und der Core Tools verfügen. Zusätzlich ist Erfahrung in der Auditplanung und -durchführung notwendig. Die Mindestanforderungen an Auditorenqualifikationen müssen dokumentiert und regelmäßig überprüft werden.
🧾 Überprüfung der Korrekturmaßnahmen
Das Systemaudit bewertet auch, ob Korrekturmaßnahmen aus früheren Audits wirksam umgesetzt wurden. Es überprüft die Nachweise, Verifizierungsergebnisse und die Wirksamkeit der Maßnahmen zur Vermeidung von Wiederholabweichungen.
🌍 Kontextbezogene Anforderungen
Das Audit muss die relevanten internen und externen Themen des Unternehmens berücksichtigen, wie gesetzliche und behördliche Vorschriften, Kundenanforderungen und strategische Ziele. Diese Faktoren beeinflussen die Bewertung der Auditkriterien und Prioritäten.
📆 Auditzyklus & Bewertung des QM Systems
Die IATF 16949 verlangt, dass alle Normanforderungen innerhalb eines 3-Jahres-Zyklus auditiert werden. So wird sichergestellt, dass alle Prozesse und Verfahren regelmäßig überprüft und verbessert werden.
🗓️ Strukturierte Auditplanung
Das Auditprogramm sollte risikobasiert geplant werden. Prozesse mit hohem Risiko oder Kundenrelevanz sind häufiger zu auditieren. Ein vollständiger Auditplan muss alle relevanten Prozessverantwortlichen und Auditnachweise berücksichtigen.
📊 Bewertung der Prozesse & Wirksamkeit
Das Systemaudit bewertet die Leistungsfähigkeit aller Prozesse im Hinblick auf Wirksamkeit, Konformität und kontinuierliche Verbesserung. Schwachstellen werden dokumentiert und in den Verbesserungsprozess überführt. Eine Rückverfolgbarkeit der Ergebnisse ist obligatorisch.
🎓 Aufrechterhaltung der Auditorenqualifikation
Die IATF 16949 fordert, dass interne Auditoren ihre Kompetenzen regelmäßig nachweisen und aktualisieren. Nur so kann die Qualität und Objektivität der internen Systemaudits gewährleistet werden.
📚 Regelmäßige Schulungen & Weiterbildung
Auditoren sollten jährlich an Normschulungen und Core-Tool-Trainings teilnehmen, um Wissen zu aktualisieren und auf normative Änderungen vorbereitet zu sein.
🧠 Praktische Audit-Erfahrung
Durch die aktive Durchführung von Audits können Auditoren ihre Methodenkenntnisse vertiefen und Routine in der Bewertung von Prozessen gewinnen. Erfahrung ist entscheidend für objektive Auditergebnisse.
🧾 Leistungsüberprüfung & Zertifizierung
Unternehmen sollten regelmäßig die Leistungsfähigkeit ihrer Auditoren bewerten und dokumentieren. Eine ergänzende Zertifizierung durch das VDA-QMC oder akkreditierte Stellen bestätigt die Fachkompetenz und schafft Vertrauen bei Kunden und Zertifizierern.
🏁 Fazit
Ein QM Systemaudit nach IATF 16949 ist weit mehr als eine Pflichtprüfung – es ist ein wirkungsvolles Werkzeug zur kontinuierlichen Verbesserung. Durch risikobasierte Planung, Anwendung der Core Tools und qualifizierte Auditoren kann ein Unternehmen die Prozessleistung optimieren, Kundenzufriedenheit erhöhen und die Einhaltung der IATF-Anforderungen langfristig sicherstellen.

IATF 16949
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💡 Lessons Learned – QM Systemaudit IATF 16949
Aus zahlreichen durchgeführten QM Systemaudits nach IATF 16949 ergeben sich immer wiederkehrende Erkenntnisse, die helfen, zukünftige Audits gezielter, effizienter und wirkungsvoller zu gestalten. Die folgenden „Lessons Learned“ zeigen typische Stolperfallen, aber auch Best Practices, die eine nachhaltige Auditkultur fördern und zur kontinuierlichen Verbesserung beitragen.
🧩 Fehlende Integration der Core Tools
Viele Unternehmen führen Systemaudits nach IATF 16949 durch, ohne die Core Tools (FMEA, MSA, SPC, PPAP, APQP) konsequent einzubeziehen. Die Folge: Lücken in der Prozessbewertung und unvollständige Nachweise. Erfolgreiche Audits zeigen, dass die wirksame Integration der Core Tools zu einer deutlich besseren Prozessbewertung führt. Tipp: Prüfen Sie, ob jede Prozessbewertung auch die Core-Tool-Anwendung nachweisen kann.
🕒 Fehlende Risikoorientierung bei der Auditplanung
Oft werden alle Prozesse gleich häufig auditiert – unabhängig von Risiko oder Relevanz. Die IATF fordert jedoch eine risikobasierte Auditplanung. Prozesse mit hoher Fehlerquote, Kundeneinfluss oder Sicherheitsrelevanz sollten häufiger geprüft werden. Best Practice: Nutzen Sie Kennzahlen wie Reklamationsrate, PPM-Werte oder Prozessrisiken (FMEA) zur Auditpriorisierung.
👥 Fehlende Nachverfolgung von Korrekturmaßnahmen
Eine häufige Schwachstelle ist die unzureichende Nachverfolgung von Korrekturmaßnahmen aus vorherigen Audits. Ohne Wirksamkeitsprüfung bleibt unklar, ob das Problem nachhaltig gelöst wurde. Tipp: Führen Sie systematische Wirksamkeitsbewertungen durch (z. B. durch Re-Audit, Kennzahlenanalyse oder Vor-Ort-Kontrolle). Dokumentieren Sie diese transparent im Auditbericht.
📋 Fehlende Verknüpfung zwischen System- und Prozessaudit
Systemaudits werden oft isoliert betrachtet – ohne Bezug zu Prozessaudits nach VDA 6.3. Dabei ergänzen sich beide Auditarten. Systemaudits bewerten die Managementebene, während Prozessaudits die operative Umsetzung prüfen. Erfahrung: Unternehmen mit verzahnten Auditstrukturen erkennen Prozessabweichungen früher und vermeiden Wiederholfehler.
🎓 Unzureichende Auditorenqualifikation
Auditoren sind das Rückgrat jedes Systemaudits. Dennoch fehlt häufig die regelmäßige Weiterbildung. Besonders Änderungen in der IATF oder neuen AIAG/VDA-Core-Tool-Versionen werden übersehen. Lesson Learned: Eine jährliche Kompetenzbewertung, ergänzt durch Schulungen, erhält die Objektivität und Qualität der Audits. Auch der Erfahrungsaustausch im internen Auditorenpool wirkt sich positiv aus.
🔄 Fehlende Nutzung der Auditergebnisse für Verbesserungsmaßnahmen
Auditberichte enden oft mit einer Bewertung – ohne Ableitung konkreter Verbesserungsprojekte. Erfolgreiche Unternehmen nutzen ihre Auditergebnisse als Input für das KVP-System (kontinuierlicher Verbesserungsprozess). Empfehlung: Definieren Sie klare Verantwortlichkeiten, Fristen und KPIs, um aus Auditfeststellungen nachhaltige Verbesserungen zu generieren.
🧾 Fehlende Dokumentation & Nachweisführung
Die Nachweisführung im Systemaudit wird häufig unterschätzt. Unvollständige Auditberichte oder fehlende Auditnachweise führen im Zertifizierungsaudit zu Beanstandungen. Tipp: Verwenden Sie Auditchecklisten, strukturierte Berichtsformulare und digitale Audittools (z. B. Auditsoftware nach ISO 19011), um Vollständigkeit und Rückverfolgbarkeit sicherzustellen.
🏅 Qualifikation & Expertise – Stefan Strößenreuther
Mit über 20 Jahren Berufserfahrung in der Industrie und im Qualitätsmanagement berate und begleite ich Unternehmen bei der Einführung, Weiterentwicklung und Auditierung von Managementsystemen nach ISO 9001, IATF 16949 und den VDA-Standards. Mein Fokus liegt auf praxisnaher Umsetzung, normkonformer Dokumentation und nachhaltiger Prozessverbesserung. Als zertifizierter Auditor des VDA QMC stehe ich für Qualität, Kompetenz und Verlässlichkeit.
📘 Lead Auditor ISO 9001
Zertifizierter Lead Auditor nach ISO 9001 mit umfassender Erfahrung in der Durchführung von Systemaudits nach ISO 19011. Schwerpunkt auf Auditplanung, Bewertung von Wirksamkeit und Effizienz sowie Schulung interner Auditoren und Managementsystem-Verantwortlicher. Durchführung von Erst- und Überwachungsaudits in Industrie und Dienstleistung.
🚗 First / Second Party Auditor IATF 16949
Langjährige Erfahrung als 1st / 2nd Party Auditor nach IATF 16949 in der Automobilindustrie. Auditierung von Produktionsstandorten, Lieferanten und Fertigungsprozessen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Fundierte Kenntnisse der AIAG / VDA Core Tools (FMEA, APQP, PPAP, MSA, SPC). Durchführung risikobasierter Prozessaudits, Lieferantenaudits und Gap-Analysen gemäß OEM-Anforderungen.
🔍 Personenzertifizierter Prozessauditor VDA 6.3 – VDA QMC
Zertifizierter VDA 6.3 Prozessauditor (Verband der Automobilindustrie – Qualitäts Management Center). Durchführung und Bewertung von Prozessaudits in der Produktentwicklung, Fertigung und Lieferkette gemäß Modulen P1 – P7. Anwendung der Turtle-Methode und Bewertung nach VDA 6.3-Punktesystem (0–10). Spezialisiert auf Prozessrisikoanalyse, Reifegradbewertung und Lieferantenentwicklung.
⚙️ Personenzertifizierter Prozessauditor VDA 6.7 – Produktionsmittel
Personenzertifiziert nach VDA 6.7 (VDA QMC) mit Fokus auf Produktionsmittel, Anlagen und Werkzeuge. Auditierung von Produktionsmittelherstellern, Werkzeugbau, Instandhaltungsprozessen und Sonderfertigungen. Bewertung der technischen Verfügbarkeit, Instandhaltungsstrategien und Prozessfähigkeit von Maschinen und Anlagen gemäß VDA Richtlinie – mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.
📈 Beratung & Projekterfahrung
Langjährige Erfahrung in der Einführung, Umsetzung und Auditierung von Managementsystemen nach ISO 9001 und IATF 16949. Erfolgreiche Begleitung von über 30 Zertifizierungsprojekten – von der Gap-Analyse bis zur erfolgreichen Auditfreigabe. Praxisorientierte Unterstützung bei Lieferantenentwicklung, Auditvorbereitung und Prozessauditoptimierung.
❓ FAQ – QM Systemaudit nach IATF 16949
Häufig gestellte Fragen zum QM Systemaudit gemäß IATF 16949. Die Antworten fassen wesentliche Punkte zur Durchführung, Anforderungen, Qualifikation der Auditoren und zur praktischen Umsetzung in der Automobilindustrie zusammen.
🔍 Was ist das Ziel eines QM Systemaudits nach IATF 16949?
Das Ziel besteht darin, sicherzustellen, dass das Qualitätsmanagementsystem (QMS) die Anforderungen der IATF 16949 vollständig erfüllt und wirksam umgesetzt ist. Das Systemaudit bewertet die Übereinstimmung aller Prozesse mit der Norm, den internen Vorgaben und Kundenerwartungen. Gleichzeitig dient es als Werkzeug zur Identifizierung von Verbesserungspotenzialen im Managementsystem.
📘 Welche Normen und Leitfäden müssen im Systemaudit berücksichtigt werden?
Grundlage ist die IATF 16949 in Verbindung mit der ISO 9001. Zusätzlich sind die ISO 19011 (Leitfaden für Audits von Managementsystemen) sowie die AIAG/VDA Core Tools (FMEA, APQP, PPAP, MSA, SPC) zu berücksichtigen. Diese Standards bilden die Basis für eine vollständige und praxisgerechte Auditbewertung.
🧩 Was ist der Unterschied zwischen System-, Prozess- und Produktaudit?
Ein Systemaudit prüft das gesamte Qualitätsmanagementsystem auf Normkonformität und Wirksamkeit. Ein Prozessaudit (z. B. nach VDA 6.3) bewertet die Effizienz und Stabilität einzelner Prozesse. Ein Produktaudit untersucht die Konformität des Endprodukts mit Spezifikationen und Kundenanforderungen. Alle drei Auditarten ergänzen sich und bilden zusammen ein umfassendes Qualitätssicherungssystem.
🎓 Welche Qualifikationen müssen Auditoren nachweisen?
Auditoren müssen über eine formale Ausbildung gemäß ISO 19011 verfügen und Kenntnisse der IATF 16949 sowie der relevanten Core Tools nachweisen. Für die Automobilbranche wird zudem eine Zertifizierung als Prozessauditor VDA 6.3 (VDA QMC) empfohlen. Regelmäßige Schulungen und Praxiserfahrung sind notwendig, um die Qualifikation aufrechtzuerhalten.
🕒 Wie häufig müssen QM Systemaudits durchgeführt werden?
Die IATF 16949 fordert, dass alle Anforderungen der Norm innerhalb eines 3-Jahres-Zyklus auditiert werden. Je nach Risiko und Komplexität können bestimmte Prozesse häufiger geprüft werden. Ereignisbezogene oder Sonderaudits (z. B. bei Reklamationen) sind zusätzlich erforderlich, wenn Abweichungen oder Systemänderungen auftreten.
📊 Wie werden die Ergebnisse eines QM Systemaudits bewertet?
Die Bewertung erfolgt anhand der Erfüllung der Normanforderungen, Kundenspezifikationen und internen Zielvorgaben. Abweichungen werden als Hauptabweichung (Major) oder Nebenabweichung (Minor) klassifiziert. Zusätzlich können Beobachtungen und Verbesserungspotenziale dokumentiert werden, um das QMS kontinuierlich weiterzuentwickeln.
🧾 Was passiert nach einem Audit mit den Abweichungen?
Nach dem Audit müssen für jede Abweichung Korrekturmaßnahmen festgelegt, umgesetzt und auf Wirksamkeit überprüft werden. Diese Nachweise sind im Auditbericht zu dokumentieren. In der Regel erfolgt eine Nachprüfung (Follow-up Audit), um sicherzustellen, dass alle Maßnahmen erfolgreich implementiert wurden.
🔄 Was ist der Nutzen eines wirksamen QM Systemaudits?
Ein strukturiertes und professionell durchgeführtes QM Systemaudit stärkt nicht nur die Normkonformität, sondern liefert wertvolle Impulse für die Prozessoptimierung und das Risikomanagement. Es unterstützt die Unternehmensleitung dabei, Qualitätsziele zu erreichen, Kundenanforderungen zu erfüllen und eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung zu fördern.
