Herstellbarkeitsbewertung
Die Herstellbarkeit ist eine Bewertung, die ihnen die Risiken bei einer Kundenanfrage aufzeigen soll. Im wesentlichen geht es hier um eine IST Aufnahme der Kundenforderungen und ein Abgleich mit dem Soll-Zustand der zukünftigen Produktion der Produkte. In der Herstellbarkeitsbewertung geht es sowohl um technische wie auch kaufmännische Aspekte. Die IATF 16949 fordert expliziet eine Herstellbarkeitsbewertung im Kapitel 8.2.3.1.3.
Diese sollte in einem Multidisziplinären Team erfolgen. Bei geänderten Fertigungsprozess später in der Serie muss eine erneute Herstellbarkeitsbewertung durchgeführt werden – auf Basis der zurückliegenden Bewertung. Sie ist Bestandteil der Vertragsüberprüfung und ist eine Methode aus der APQP Systematik. (Design to Manufacturing; Design to Assembly).
Herstellbarkeit bezieht sich auf die Fähigkeit, ein Produkt effizient und mit hoher Qualität herzustellen. Die Bewertung der Herstellbarkeit gemäß den Anforderungen der IATF 16949 beinhaltet eine Reihe von Aspekten, darunter:
- Design- und Prozessbewertung: Organisationen sollten eine Bewertung von Produkt- und Prozessdesigns durchführen, um sicherzustellen, dass sie für eine effiziente Fertigung und Montage optimiert sind. Dies kann die Analyse von Toleranzen, Materialien, Fertigungstechniken und Montagemethoden umfassen.
- Fertigungsprozess-Planung: Unternehmen müssen einen strukturierten Planungsprozess für Fertigungsprozesse entwickeln und implementieren, der die Herstellbarkeit berücksichtigt. Dies kann die Auswahl von Fertigungstechniken, die Planung von Arbeitsabläufen, die Identifizierung von Ressourcenanforderungen und die Festlegung von Prozesskontrollen umfassen.
- Prototypen- und Erprobung: Organisationen sollten Prototypen und Erprobungen durchführen, um die Herstellbarkeit von Produkten und Prozessen zu validieren und mögliche Probleme oder Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Dies kann die Erstellung von Prototypen, die Durchführung von Testläufen und die Analyse von Testergebnissen umfassen.
- Fehler- und Risikoanalyse: Unternehmen müssen eine systematische Fehler- und Risikoanalyse durchführen, um potenzielle Probleme oder Risiken in Bezug auf die Herstellbarkeit von Produkten und Prozessen zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zur Risikominimierung zu ergreifen. Dies kann die Anwendung von Techniken wie der Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA) umfassen.
- Kontinuierliche Verbesserung: Organisationen sollten einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess implementieren, um die Herstellbarkeit von Produkten und Prozessen ständig zu optimieren. Dies kann die Überwachung von Prozessleistungskennzahlen, die Durchführung von internen Audits und die Anwendung von Qualitätsverbesserungstechniken wie Lean Manufacturing oder Six Sigma umfassen.
Die Bewertung und Sicherstellung der Herstellbarkeit gemäß den Anforderungen der IATF 16949 hilft Organisationen, ihre Fertigungsprozesse zu optimieren, die Produktqualität zu verbessern. Darüber hinaus trägt eine gute Herstellbarkeit dazu bei, die Effizienz zu steigern, Kosten zu reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit der Organisation auf dem Automobilmarkt zu stärken.
Inhalt Herstellbarkeitsbewertung
Aktualisierung Herstellbarkeit
In der Herstellbarkeit wird abgefragt, ob ein nach Zeichnung, Spezifikation angefragtes Produkt unter Serienbedingungen hergestellt werden kann. Die Herstellbarkeitsbewertung muss auch von ihren zukünftigen Lieferanten für Zukaufteile eingefordert werden. Eine Aktualisierung der Herstellbarkeit ist dann erforderlich, wenn sich Änderungen im Fertigungsverfahren, größere Volumenänderungen, oder in den technischen Spezifikationen ergeben.
Mittlerweile fordern alle automotiv Kunden diese Risikobewertung. Sie ist Bestandteil von allen mir bekannten kundenspezifischen Forderungen und wird auch beim Zertifizierungsaudit abgefragt. Sie ist ein Mittel zum Selbstzweck! Diese schützt in der späteren Serienproduktion vor nicht kalkulierbaren Kosten und Risiken.