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Bindende Verpflichtungen – Bewertung im UMS

Bindende Verpflichtungen
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Bindende Verpflichtungen – Bewertung im Umweltmanagementsystem

Prozess zur Bewertung der Einhaltung bindender Verpflichtungen

Für die Bewertung der Einhaltung bindender Verpflichtungen muss die Organisation einen Prozess aufbauen, verwirklichen und aufrechterhalten. Dieser Prozess legt fest, wie bindende Verpflichtungen erfasst, bewertet und überwacht werden und in welchen Intervallen die Bewertung erfolgt. Verantwortliche Personen oder ein Umweltteam koordinieren den Ablauf.

Unter bindenden Verpflichtungen versteht die Norm alle anwendbaren gesetzlichen und behördlichen Anforderungen, die sich auf das Umweltmanagementsystem beziehen. Diese Verpflichtungen müssen identifiziert, im Rechtskataster dokumentiert und regelmäßig hinsichtlich ihrer Einhaltung überprüft werden.

  • Aufbau eines Bewertungsprozesses Definition von Zuständigkeiten, Abläufen, Bewertungsintervallen und Schnittstellen zu Rechtskataster, Risikoanalyse und internen Audits.
  • Bewertung der Einhaltung Regelmäßige Beurteilung, ob die relevanten Anforderungen eingehalten werden und ob Korrekturmaßnahmen erforderlich sind.
  • Compliance Audit nutzen Durchführung von Compliance Audits, um systematisch zu prüfen, ob Gesetze, Verordnungen und behördliche Auflagen umgesetzt sind.
  • Dokumentation im Rechtskataster Alle bindenden Verpflichtungen werden in einem Rechtskataster oder vergleichbaren Verzeichnis geführt und auf dem aktuellen Stand gehalten.

Kontext, Stakeholder sowie Risiken und Chancen

Die Organisation muss bei der Bewertung bindender Verpflichtungen den Kontext des Unternehmens und die Erwartungen der interessierten Parteien berücksichtigen. Umweltthemen, die sich aus dem Umfeld und den Stakeholdern ergeben, können zusätzliche Verpflichtungen und Erwartungen hervorbringen, die im Umweltmanagement zu beachten sind.

Gleichzeitig sind Risiken und Chancen zu betrachten, die sich aus der Einhaltung oder Nichteinhaltung bindender Verpflichtungen ergeben. Verstöße können zu rechtlichen Konsequenzen, Reputationsschäden oder betrieblichen Risiken führen, während die Erfüllung Chancen für Image, Effizienz und Rechtssicherheit bietet.

  • Kontext der Organisation einbeziehen Berücksichtigung von Marktumfeld, Technologie, Standortbedingungen und gesellschaftlichen Erwartungen bei der Festlegung von Verpflichtungen.
  • Interessierte Parteien berücksichtigen Kunden, Behörden, Nachbarn, Mitarbeitende, Eigentümer und weitere Stakeholder mit ihren Anforderungen und Erwartungen an Umweltleistung und Compliance berücksichtigen.
  • Risiken bei Nichteinhaltung Bewertung möglicher Folgen wie Bußgelder, Stilllegungen, Haftungsrisiken, Imageverluste und Auswirkungen auf Genehmigungen oder Lieferbeziehungen.
  • Chancen durch Erfüllung Stärkung von Vertrauen, verbessertes Image, geringere Störfälle, mehr Planungssicherheit und Wettbewerbsvorteile durch nachweisliche Rechtssicherheit.

Arten bindender Verpflichtungen und Aufbau eines Rechtskatasters

Bindende Verpflichtungen können aus unterschiedlichen Ebenen und Rechtsbereichen stammen. Dazu gehören europäische Richtlinien und Verordnungen, Bundesrecht, Landesrecht sowie kommunale Vorschriften. Die Organisation muss alle relevanten Vorgaben identifizieren und in das Umweltmanagement integrieren.

Um die Vielzahl an Regelwerken handhabbar zu machen, ist ein strukturiertes Rechtskataster erforderlich. In diesem werden alle relevanten Rechtsgebiete und Vorschriften mit Bezug zum Umweltmanagementsystem systematisch erfasst.

  • Rechtsquellen Europäische Richtlinien und Verordnungen, Bundesrecht, Landesrecht, kommunale Gesetze, Satzungen und Auflagen.
  • Wichtige Themenbereiche Kreislaufwirtschaftsrecht, Immissionsschutzrecht, Bodenschutzrecht, Wasserrecht, Gefahrstoff und Gefahrgutrecht, Arbeitssicherheit sowie weitere relevante Vorschriften.
  • Aufbau des Rechtskatasters Strukturierung nach Themengebieten, Verantwortlichkeiten, Standorten und Prozessen. Hinterlegung von Quellen, Zuständigkeiten und Hinweisen zur Umsetzung.
  • Bewertung von Änderungen Regelmäßige Überprüfung neuer oder geänderter Vorschriften und Bewertung der Auswirkungen auf das Umweltmanagementsystem.
  • Umgang mit Sanktionen Berücksichtigung potenzieller Sanktionen und rechtlicher Risiken in der Risikobewertung und im Maßnahmenmanagement.

Freiwillige Verpflichtungen und Nachhaltigkeit im Umweltmanagementsystem

Neben den gesetzlich bindenden Verpflichtungen gibt es freiwillige Verpflichtungen, die sich aus Unternehmenszielen, Leitbildern, Branchenstandards oder gesellschaftlichen Erwartungen ergeben. Diese können jederzeit von der Organisation angepasst oder aufgehoben werden, sollten aber im Umweltmanagement bewusst berücksichtigt werden.

Freiwillige Verpflichtungen können dazu beitragen, Nachhaltigkeit über die Mindestanforderungen hinaus zu stärken. Dabei rückt die gesamte Lieferkette in den Blick, inklusive Auswirkungen auf Menschen, Umwelt, soziale und ökologische Leistungen.

  • Beispiele freiwilliger Verpflichtungen Selbstverpflichtungen zu höheren Umweltstandards, Teilnahme an Umwelt oder Klimainitiativen, nachhaltige Beschaffungsrichtlinien oder branchenspezifische Kodizes.
  • Verknüpfung mit Unternehmenswerten Ableitung freiwilliger Verpflichtungen aus Leitbild, Strategie und Nachhaltigkeitszielen der Organisation.
  • Berücksichtigung der Lieferkette Einbindung von Lieferanten und Dienstleistern in Nachhaltigkeitsziele, etwa durch Vorgaben zu Umweltleistung, Sozialstandards und verantwortungsvoller Ressourcennutzung.
  • Dokumentation und Kommunikation Festhalten freiwilliger Verpflichtungen in Richtlinien, Vereinbarungen oder Programmen und Kommunikation gegenüber Mitarbeitenden, Kunden und weiteren Stakeholdern.
  • Integration in das Umweltmanagementsystem Aufnahme freiwilliger Verpflichtungen in Ziele, Programme und Bewertungen, um Fortschritte messbar und sichtbar zu machen.

Gesetzliche & behördliche Forderungen

Unter bindenden Verpflichtungen versteht die Norm ISO 14001, dass alle geltenden gesetzlichen und behördliche Forderungen im Bezug auf das Umweltmanagementsystem umzusetzen sind und fortlaufend bewertet werden müssen.

FAQ zu bindenden Verpflichtungen im Umweltmanagementsystem

1
Was sind bindende Verpflichtungen im Umweltmanagementsystem

Bindende Verpflichtungen sind alle anwendbaren gesetzlichen, behördlichen und sonstigen Anforderungen, die sich auf das Umweltmanagementsystem beziehen und von der Organisation eingehalten werden müssen. Dazu gehören Gesetze, Verordnungen, Genehmigungen und relevante Auflagen.

2
Warum benötigt ein UMS einen Prozess zur Bewertung bindender Verpflichtungen

Ein strukturierter Prozess stellt sicher, dass alle relevanten Anforderungen identifiziert, im Rechtskataster erfasst, regelmäßig bewertet und wirksam umgesetzt werden. So können Verstöße, Sanktionen und Risiken frühzeitig erkannt und verhindert werden.

3
Was gehört typischerweise in ein Rechtskataster für das UMS

Ein Rechtskataster enthält eine Übersicht der relevanten Rechtsquellen, zum Beispiel Kreislaufwirtschaftsrecht, Immissionsschutzrecht, Wasserrecht, Bodenschutz, Gefahrstoffrecht, Arbeitssicherheit, Genehmigungen und kommunale Vorgaben sowie Hinweise zur Umsetzung und Zuständigkeiten.

4
Wie oft sollte die Einhaltung bindender Verpflichtungen bewertet werden

Die Häufigkeit hängt von Branche, Risiko und Änderungsgeschwindigkeit der Anforderungen ab. Üblich sind jährliche Bewertungen, ergänzt durch anlassbezogene Prüfungen bei Gesetzesänderungen, neuen Genehmigungen oder relevanten Vorfällen.

5
Welche Rolle spielen Risiken und Chancen bei bindenden Verpflichtungen

Nichteinhaltung kann zu Bußgeldern, Haftung, Betriebsstillstand und Imageverlust führen. Die Erfüllung bindender Verpflichtungen bietet Chancen für Planungssicherheit, Vertrauen bei Kunden und Behörden sowie eine bessere Position im Markt.

6
Was sind freiwillige Verpflichtungen im UMS und wie unterscheiden sie sich

Freiwillige Verpflichtungen ergeben sich aus Unternehmensleitbild, Branchenstandards oder gesellschaftlichen Erwartungen. Sie gehen über gesetzliche Pflichten hinaus und können von der Organisation angepasst oder aufgehoben werden, sollten aber bewusst in Ziele und Programme integriert werden.

7
Wie kann ein Compliance Audit im Umweltmanagement aussehen

Ein Compliance Audit prüft die Umsetzung und Einhaltung der im Rechtskataster dokumentierten Anforderungen. Es umfasst Dokumentenprüfungen, Begehungen, Interviews und Stichproben und bewertet, ob Maßnahmen wirksam und rechtssicher umgesetzt sind.

8
Warum sollten freiwillige Nachhaltigkeitsziele in der Lieferkette berücksichtigt werden

Freiwillige Nachhaltigkeitsziele tragen dazu bei, über gesetzliche Mindestanforderungen hinauszugehen. Werden Lieferanten einbezogen, verbessert dies Umweltleistung, soziale Bedingungen und stärkt das Gesamtbild des Unternehmens in der gesamten Lieferkette.

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Stefan Stroessenreuther

Stefan Stroessenreuther

Consulting Qualitätsmanagement ISO 9001 | Personenzertifizierter IATF 16949 und VDA 6.3 Auditor | Information Security Officer ISO/IEC 27001 | Dozent IMB Integrations Modell Bayreuth | Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Qualität | Lead Auditor ISO 14001 | Lead Auditor ISO 45001 | Lead Auditor ISO 9001

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