Die Wirksamkeitsbewertung von Schulungen ist nach wie vor ein heikles Thema. Wie soll man die Wirksamkeit nach der Schulung am sinnvollsten bewerten? Dazu gibt es viele mögliche Ansätze. Aber zuerst möchte ich kurz darauf eingehen wann eine Wirksamkeitsbewertung von Schulungen überhaupt notwendig ist.
Wissen
Bei internen Audits bemerke ich sehr oft, dass die vorgelegten Schulungspläne überhaupt nichts mit dem Wissen der Organisation zutun haben. Welches Wissen zu Produkten, Prozessen oder zu den zukünftigen Kundenerwartungen wird benötigt? Auf welches Wissen greifen wir intern zurück und welches Wissen holen wir uns von externen Quellen? Erst wenn diese Fragen beantwortet werden, kann ich auf dieser Basis einen vernünftigen Schulungsplan erstellen.
Das geforderte Wissen muss im Unternehmen bei den Führungskräften und Mitarbeitern verankert werden durch Schulungen und Seminare. Ganz egal ob wir das notwendige Wissen aus internen oder externen Quellen abschöpfen. D.h., welches Wissen wird benötigt – welches Wissen ist bereits vorhanden und welches Wissen muss durch Schulungen an die Mitarbeiter weitergegeben werden.
Schulungsplan
Der zukünftige Schulungsplan enthält die Wissenslücken, die das Unternehmen notwendigerweise benötigt, um Produkte, Prozesse oder zukünftige Kundenerwartungen zu erfüllen. Wenn der Schulungsplan erstellt worden ist, dann werden auf deren Basis die Schulungen ganzjährig durchgeführt.
Wirksamkeitsbewertung von Schulungen
Die Wirksamkeitsbewertung von externen Schulungen wird in der Regel durch eine Prüfung kurz nach dem Seminar bewertet. Der Mitarbeiter bekommt ein Zertifikat und kann dadurch die Wirksamkeit der Schulung nachweisen. Aber wie machen wir das bei internen Schulungen? Am einfachsten wäre, wenn man nach einer internen Schulung beispielsweise über eine Multiple-Choice-Prüfung das erlernte Wissen überprüft. Hier finden Sie eine kurze Aufstellung wie man die Wirksamkeitsbewertung durchführen kann:
Schulung | Bewertung der Wirksamkeit |
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Arbeitsplatzbezogene Unterweisung | Überprüfung durch den Vorgesetzten (4-Augen-Prinzip); Wirksamkeitsüberprüfung wird im Formular angegeben (Datum, Unterschrift) |
Inhouse Schulungen durch externe Dienstleister; Beispielsweise Core Tools Schulungen | Die Wirksamkeit kann hier nur über einen längeren Zeitraum erfolgen; Mitarbeiter, die das erlernte Wissen im operativen Tagesgeschäft anwenden, können anhand der Umsetzung regelmäßig bewertet werden. |
Inhouse Schulungen durch interne Fachexperten | Wirksamkeitsbewertung wie unter Punkt 2 anwenden. |
Externe Schulungen bei Dienstleister beispielsweise VDA, DGQ etc. | Prüfung mit Zertifikat; Sollte nur eine Teilnahmebestätigung ausgestellt werden, wie unter Punkt 2 verfahren. |
Mündliche Unterweisung | Wirksamkeitsnachweis mit Unterschrift |
Die in der Tabelle aufgeführten Schulungen können natürlich über eine Multiple-Choice-Prüfung auf deren Wirksamkeit bewertet werden. Die Überprüfung über einen längeren Zeitraum ist sehr aufwendig, da die durchgeführte Wirksamkeitsbewertung dokumentiert werden muss. Wird das erlernte Wissen in Projekten angewendet, kann man Bezug nehmen zur erfolgreichen Umsetzung des Projektes und dadurch auch die Verbindung zur Bewertung der Wirksamkeit herstellen.