Kosten Zertifizierung ISO 14001
Wie setzen sich die Kosten einer ISO 14001 Zertifizierung zusammen
Die Kosten für eine Zertifizierung nach ISO 14001 sind mit anderen Managementsystemen vergleichbar. Sie hängen im Wesentlichen von der Mitarbeiteranzahl, dem Umweltrisiko und der Anzahl der Standorte ab. Zusätzlich können Beratungskosten anfallen, wenn externe Expertise für die Einführung des Umweltmanagementsystems genutzt wird.
Zertifizierungsgesellschaften orientieren sich an vorgegebenen Manntagen, die sich nach der Unternehmensgröße richten. Hinzu kommen Reisekosten für die Auditorinnen und Auditoren sowie gegebenenfalls zusätzliche Aufwände bei komplexen Strukturen oder mehreren Standorten.
- Einflussfaktoren auf die Zertifizierungskosten Anzahl der Mitarbeitenden, Anzahl und Lage der Standorte, Art der Tätigkeiten, Umweltrisiko des Unternehmens sowie die Frage, ob es sich um eine Erstzertifizierung, ein Überwachungsaudit oder ein Wiederholungsaudit handelt.
- Manntage der Zertifizierungsgesellschaft Die Auditdauer wird anhand internationaler Vorgaben in Manntagen berechnet. Daraus ergeben sich die Grundkosten für das Zertifizierungsaudit und die Folgeaudits über den Zertifizierungszyklus.
- Reise und Nebenkosten der Auditoren Zusätzlich zu den Audit Manntagen fallen Reisekosten, gegebenenfalls Übernachtungskosten und Nebenkosten der Auditorinnen und Auditoren an. Diese werden in der Regel im Angebot separat ausgewiesen.
- Beratungskosten für die Einführung Wird ein externer Berater einbezogen, entstehen separate Beratungskosten. Diese hängen unter anderem davon ab, ob das System neu aufgebaut wird oder ob bereits Strukturen aus anderen Normen wie ISO 9001 genutzt werden können.
- Kostenvorteile durch integrierte Systeme Wenn ISO 14001 zusammen mit anderen Normen wie ISO 9001 oder ISO 45001 in einem integrierten Managementsystem auditiert wird, können sich Kombi Audits ergeben. Dadurch sinken die Auditzeiten und die Gesamtkosten der Zertifizierung.
- Interne Aufwände berücksichtigen Neben den externen Kosten sollten interne Aufwände für Projektleitung, Aufbau und Pflege von Dokumentation, Schulungen und interne Audits eingeplant werden. Diese sind ein wesentlicher Teil der Gesamtkosten.
Kostenrechner – ISO 9001 / ISO 14001 / ISO 45001
⚙️ Live-KalkulationUnverbindliche Richtwerte für Beratung & Implementierung. Zertifizierungskosten werden separat geschätzt.
Kostenübersicht (netto)
Was der ISO-Kostenrechner beinhaltet
ISO 9001 – Qualitätsmanagement
Umfasst Aufwände für QM-Handbuch, Prozessbeschreibungen, Risikobewertung, interne Audits und Managementbewertung. Einschließlich Auditplanung gemäß ISO 19011 – praxisnah und nachvollziehbar kalkuliert.
ISO 14001 – Umweltmanagement
Enthält Analyse der Umweltaspekte, Risikobewertung ökologischer Auswirkungen, Bewertung rechtlicher Verpflichtungen, Festlegung von Umweltzielen, Überwachung von Energie- und Abfallströmen sowie Auditplanung gemäß ISO 14001:2015.
ISO 45001 – Arbeits- & Gesundheitsschutz
Beinhaltet Risikobewertung, Notfallabwehr, Maßnahmenplanung, Unterweisungen sowie Wirksamkeitskontrolle – auf Basis der ISO 45001:2018 und mit Fokus auf praxisnahe Umsetzung im Betrieb.
Tabelle 1: Berechnung Manntage
| Anzahl Mitarbeiter | Audittage Stage 1 + Stage 2 | ||
|---|---|---|---|
| Hoch | Mittel | Niedrig | |
| 1 - 5 | 3 | 2,5 | 2,5 |
| 6 - 10 | 3,5 | 3 | 3 |
| 11 - 15 | 4,5 | 3,5 | 3 |
| 16 - 25 | 5,5 | 4,5 | 3,5 |
| 26 - 45 | 7 | 5,5 | 4 |
| 46 - 65 | 8 | 6 | 4,5 |
| 66 - 85 | 9 | 7 | 5 |
| 86 - 125 | 11 | 8 | 5,5 |
| 126 - 175 | 12 | 9 | 6 |
| 176 - 275 | 13 | 10 | 7 |
| 276 - 425 | 15 | 11 | 8 |
| 426 - 625 | 16 | 12 | 9 |
Aufwandsentschädigung für die Zertifizierung nach ISO 14001
Aufwandsentschädigung nach Mitarbeiteranzahl
Die Kosten einer Zertifizierung im Umweltmanagement nach ISO 14001 hängen wesentlich von der Anzahl der Mitarbeitenden ab. Berücksichtigt werden dabei Vollzeitkräfte, Teilzeitkräfte und Zeitarbeitskräfte. Diese Zahl fließt in die Berechnung der Manntage ein, die ein Auditor vor Ort tätig sein muss.
Die Vorgaben zur Berechnung der Auditdauer werden durch das International Accreditation Forum festgelegt. Die Zertifizierungsstellen sind verpflichtet, diese Vorgaben einzuhalten. Vereinfacht gilt: je mehr Mitarbeitende im Unternehmen beschäftigt sind, desto höher ist der Auditaufwand und damit die Aufwandsentschädigung.
- Relevante Mitarbeitendenzahlen In die Berechnung der Auditdauer fließen Vollzeitkräfte, Teilzeitkräfte und Zeitarbeitskräfte ein. Alle Personen, die regelmäßig im System arbeiten, werden berücksichtigt.
- Manntage nach internationalen Vorgaben Das International Accreditation Forum gibt tabellarische Vorgaben vor, wie viele Manntage je nach Unternehmensgröße anzusetzen sind. Zertifizierungsstellen müssen diese Vorgaben anwenden.
- Mehr Mitarbeitende, mehr Auditaufwand Mit steigender Mitarbeitendenzahl vergrößert sich die Komplexität des Unternehmens. Dieser höhere Aufwand spiegelt sich in der Anzahl der Audit Manntage und damit in den Zertifizierungskosten wider.
- Transparente Kalkulation Seriöse Angebote weisen Audit Manntage und Nebenkosten getrennt aus, sodass nachvollziehbar ist, wie sich die Gesamtkosten zusammensetzen.
Aufwandsentschädigung nach Standortfaktoren
Neben der Mitarbeitendenzahl beeinflussen auch Standortfaktoren die Auditdauer und damit die Aufwandsentschädigung. Je nach Branche und Umweltrelevanz werden Unternehmen in Risikokategorien eingestuft. Diese Kategorien entscheiden darüber, ob die Auditzeit erhöht oder reduziert wird.
Üblicherweise wird zwischen hoher, mittlerer und niedriger Umweltrelevanz unterschieden. Branchen mit potenziell hohen Umweltauswirkungen erfordern mehr Prüfaufwand als Dienstleistungs oder Handelsunternehmen mit geringem Umweltrisiko.
- Standortfaktoren mit hohem Umweltrisiko Beispiele sind Bergbau und Steinbrüche, Öl und Gasförderung, Bräunen von Textilien und Bekleidung, Teile der Papierherstellung einschließlich Papierrecycling, Öl Raffination, Chemikalien und Pharmazeutika, Primärproduktion von Metallen, nichtmetallische Verarbeitung und Produkte etwa Keramik und Zement, Kohleerzeugung, Bau und Abriss, Verarbeitung gefährlicher und nicht gefährlicher Abfälle sowie Abwasserbehandlung.
- Standortfaktoren mit mittlerem Umweltrisiko Hierzu zählen Fischerei, Land und Forstwirtschaft, Textilien und Bekleidung ohne Bräunung, Herstellung von Brettern sowie Behandlung und Imprägnierung von Holz, Papierherstellung und Druck ohne Zellstoff, nichtmetallische Verarbeitung und Produkte für Glas, Ton oder Kalk, bestimmte Oberflächenbehandlungen von Metallprodukten und allgemeiner Maschinenbau sowie die Herstellung blanker Leiterplatten.
- Standortfaktoren mit niedrigem Umweltrisiko Ein geringeres Umweltrisiko wird zum Beispiel Hotels und Restaurants, Holz und Holzprodukten ohne Brettherstellung oder Imprägnierung, Papierprodukten ohne Druck und Papierherstellung, Spritzguss und Montage von Gummi und Kunststoff ohne Rohstoffproduktion, sowie Warm und Kaltumformung und Metallverarbeitung ohne chemische Oberflächenbehandlung zugeschrieben. Auch allgemeine Montage im Maschinenbau und Groß und Einzelhandel fallen typischerweise in diese Kategorie.
- Auswirkung auf die Auditdauer Abhängig von der Einstufung in hoch, mittel oder niedrig werden die vorgegebenen Audit Manntage erhöht, unverändert gelassen oder reduziert. Dadurch passt sich der Auditaufwand an das jeweilige Umweltrisiko an.
