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Managementbewertung

Managementbewertung unterstützt Aktivitäten der obersten Leitung

Managementbewertung

Managementbewertung (-review) nach ISO 9001

Die Eingaben der Managementbewertung der ISO 9001 werden im Kapitel 9.3 formuliert. Diese Bewertung sollte mindestens einmal jährlich durchgeführt werden. Grössere Intervalle sind nicht anzustreben. Von Auditoren wird das einfach gefordert, dass diese jährlich durchgeführt wird. Deshalb muss im QM Handbuch oder an einer anderer Stelle beschrieben sein, in welchen Intervall die Managementbewertung durchgeführt werden soll.

Praxisproblem: lästige Pflicht statt Führungsinstrument

In vielen Unternehmen ist die Managementbewertung jedes Mal eine lästige Pflicht. Um die externen Auditoren beim Zertifizierungsaudit zu befriedigen, wird zum Teil eine umfangreiche Berichterstattung erstellt. Der tatsächliche Nutzen bleibt oft aus, weil die Umsetzung der Maßnahmen aus der Managementbewertung gar nicht oder nur sehr schleppend erfolgt.

Aus diesem Grund ist es sinnvoll, den Management Review nicht nur einmal jährlich, sondern möglichst halbjährlich durchzuführen. In diesem Turnus lassen sich Maßnahmen und Trends besser verfolgen. Falls sich negative Entwicklungen abzeichnen, kann die Leitung zeitnah gegensteuern und ist nicht auf eine einmalige Rückschau am Jahresende angewiesen.

Was ist die Managementbewertung

Definition und Zweck

Bei einer Managementbewertung, auch Management Review genannt, handelt es sich um eine Methode zur Bewertung der Zielereichung. Die Managementbewertung ist damit ein wesentlicher Treiber für den Veränderungsprozess im Unternehmen. Sie bündelt Zahlen, Daten und Fakten zu einem strukturierten Bericht, den die Unternehmensleitung nutzt, um den Zustand des Managementsystems zu beurteilen.

Im Mittelpunkt steht die Frage, ob das Managementsystem geeignet, angemessen und wirksam ist, um die Unternehmensziele zu erreichen. Gleichzeitig bildet der Review die Grundlage, um Verbesserungsmaßnahmen abzuleiten und strategische Entscheidungen vorzubereiten.

Geschäftsleitung befasst sich aktiv mit dem Managementsystem

Die Managementbewertung zwingt die Geschäftsleitung, sich mit den Belangen des Managementsystems aktiv auseinanderzusetzen. Statt das Qualitätsmanagement an den QMB zu delegieren, muss die Leitung Verantwortung übernehmen, Kennzahlen lesen, Trends verstehen und Entscheidungen treffen.

Dadurch wird das Managementsystem als Führungsinstrument genutzt und nicht nur als Sammlung von Dokumenten. Die aktive Beteiligung der obersten Leitung ist ein zentrales Element der ISO 9001 und ein Kennzeichen reifer Systeme.

Objektive Bewertung des Managementsystems

Durch die gebündelten Informationen im Review wird eine objektive Bewertung des Managementsystems ermöglicht. Subjektive Eindrücke werden durch konkrete Kennzahlen, Auditergebnisse und Auswertungen ersetzt. Das erleichtert sachliche Diskussionen in der Geschäftsleitung.

Die Organisation kann so nüchtern beurteilen, ob Prozesse, Ressourcen und Regelungen tatsächlich das leisten, was sie leisten sollen, oder ob Anpassungsbedarf besteht.

Transparenz und Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen

Die Managementbewertung schafft eine hohe Transparenz und Nachvollziehbarkeit bei Entscheidungen und Maßnahmen. Die Herleitung von Beschlüssen erfolgt dokumentiert auf Basis von Zahlen, Daten und Fakten.

Dadurch entstehen klare Begründungen für Investitionen, personelle Entscheidungen, Prozessanpassungen oder strategische Änderungen. Diese Nachvollziehbarkeit ist wichtig für interne Akzeptanz und für externe Auditoren.

Leistungsverbesserungen bei Prozessen und Dienstleistungen

Ein weiterer Nutzen der Managementbewertung besteht darin, dass sie bei der Identifikation von Leistungsverbesserungen bei Prozessen und Dienstleistungen hilft. Auffällige Kennzahlen, wiederkehrende Fehlerbilder oder Engpässe werden sichtbar.

Aus den Analysen können gezielt Verbesserungsprojekte abgeleitet werden, die die Stabilität und Qualität der Abläufe erhöhen. Die Managementbewertung ist damit direkt mit der kontinuierlichen Verbesserung verknüpft.

Anhaltspunkte für Markteinführung neuer Dienstleistungen

Die Managementbewertung liefert Anhaltspunkte für eine rechtzeitige Markteinführung von neuen Dienstleistungen. Aus Kundenrückmeldungen, Reklamationsmustern oder Marktveränderungen lässt sich erkennen, welche Leistungen gefragt sind oder angepasst werden müssen.

Damit wird die Managementbewertung auch zu einem Instrument für die strategische Weiterentwicklung des Leistungsportfolios und nicht nur zur Rückschau auf das vergangene Jahr.

Fehler vermeiden und frühzeitig erkennen

Durch die systematische Auswertung von Fehlern, Reklamationen und Nichtkonformitäten hilft die Managementbewertung, Fehler zu vermeiden bzw. frühzeitig zu erkennen. Sie macht sichtbar, wo Wiederholfehler auftreten oder wo Korrekturmaßnahmen nicht ausreichend wirken.

Auf dieser Basis lassen sich Ursachenanalysen und vorbeugende Maßnahmen gezielt planen, um zukünftige Fehler zu verhindern und die Fehlerkosten zu senken.

Analyse von Risiken und Chancen

Die Managementbewertung unterstützt die Analyse und Handhabung von Risiken und Chancen. Die im System ermittelten Risiken werden im Review erneut betrachtet und mit aktuellen Daten abgeglichen.

So wird erkennbar, ob Maßnahmen zur Risikominimierung wirksam sind oder ob neue Risiken und Chancen hinzugekommen sind. Der Review verbindet damit operatives Risikomanagement mit der strategischen Sicht der Geschäftsleitung.

Einhaltung gesetzlicher und behördlicher Forderungen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Sicherstellung der Einhaltung von relevanten gesetzlichen und behördlichen Forderungen. In der Managementbewertung wird überprüft, ob das Unternehmen seine Pflichten erfüllt und ob Änderungen im Regelwerk angemessen berücksichtigt wurden.

Dadurch reduziert die Organisation rechtliche Risiken und zeigt gegenüber Kunden, Behörden und Auditoren, dass sie ihre Verantwortung ernst nimmt.

Anforderungen der ISO 9001

Rolle der Managementbewertung im QM-System

Die Managementbewertung ist ein zentraler Bestandteil des Qualitätsmanagementsystems nach ISO 9001. Sie dient dazu, die Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems regelmäßig zu überprüfen und zu bewerten.

Ziel ist es, Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren und die kontinuierliche Verbesserung des Systems zu unterstützen. Die Managementbewertung schließt damit den Regelkreis von Planung, Umsetzung, Überprüfung und Verbesserung.

Status von Maßnahmen aus vorherigen Managementbewertungen

Ein fester Bestandteil der Eingaben ist der Status von Maßnahmen aus vorherigen Managementbewertungen. Hier wird überprüft, ob die im letzten Review beschlossenen Maßnahmen umgesetzt wurden und ob sie die gewünschte Wirkung erzielt haben.

Offene oder verschobene Maßnahmen müssen begründet und neu bewertet werden. So wird sichergestellt, dass der Review kein folgenloses Protokoll bleibt, sondern tatsächlich zu Veränderungen führt.

Änderungen in internen und externen Themen

In der Managementbewertung werden Änderungen in internen und externen Themen betrachtet, die Einfluss auf das Qualitätsmanagementsystem haben könnten. Dazu gehören zum Beispiel neue gesetzliche Anforderungen, Marktveränderungen oder organisatorische Umstrukturierungen.

Durch diese Betrachtung wird geklärt, ob das bestehende Managementsystem noch zu den Rahmenbedingungen passt oder ob Anpassungen erforderlich sind.

Informationen zur Leistung und Wirksamkeit des QM-Systems

Ein weiterer zentraler Punkt sind Informationen über die Leistung und Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems. Dazu zählen die Bewertung von Qualitätszielen, Prozessleistung, Konformität von Produkten und Dienstleistungen, Kundenzufriedenheit, Systemaudit Ergebnisse und die Leistung externer Anbieter.

Diese Daten zeigen, ob das System stabil arbeitet, wo Schwachstellen liegen und in welchen Bereichen sich das Unternehmen verbessert oder verschlechtert hat.

Nichtkonformitäten und Korrekturmaßnahmen

In die Managementbewertung fließen auch eine Analyse von aufgetretenen Nichtkonformitäten, die Ursachen und die eingeleiteten Korrekturmaßnahmen ein. Hier wird betrachtet, ob Probleme einmalig waren oder ob systematische Hintergründe vorliegen.

Die Wirksamkeit der Korrekturmaßnahmen ist dabei ein wichtiger Bewertungsaspekt. Sie zeigt, ob das Unternehmen aus Fehlern lernt oder ob ähnliche Probleme immer wieder auftreten.

Ergebnisse von Risiko- und Chancenbewertung

Die Ergebnisse der Risiko- und Chancenbewertung gehören ebenfalls zu den Eingaben. Die Organisation bewertet, welche Risiken und Chancen im Zusammenhang mit dem Qualitätsmanagementsystem identifiziert wurden und wie wirksam die getroffenen Maßnahmen sind.

Dadurch wird klar, ob das Risikoprofil stabil ist, ob neue Risiken hinzugekommen sind oder ob Chancen genutzt wurden, um Prozesse und Leistungen zu verbessern.

Möglichkeiten zur Verbesserung

Ein eigenes Thema in der Managementbewertung sind die Möglichkeiten zur Verbesserung. Hier werden konkrete Verbesserungspotentiale im Qualitätsmanagementsystem und in den Prozessen der Organisation zusammengetragen.

Die Leitung kann daraus priorisierte Maßnahmen ableiten, Verantwortliche benennen und Termine festlegen. Damit wird die kontinuierliche Verbesserung gezielt gesteuert.

Bedarf an Ressourcen

Schließlich wird der Bedarf an Ressourcen bewertet. Die Organisation prüft, ob Personal, Qualifikation, Infrastruktur, Ausstattung oder finanzielle Mittel angepasst werden müssen, um die Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems aufrechtzuerhalten und zu verbessern.

So wird verhindert, dass das System formal bestehen bleibt, aber praktisch an mangelnden Mitteln scheitert.

Bewertung der Ergebnisse

Zentrale Bedeutung der Ergebnisse

Die Ergebnisse der Managementbewertung sind wesentlich, um die kontinuierliche Verbesserung des Qualitätsmanagementsystems gemäß ISO 9001:2015 zu gewährleisten. Sie bilden die Grundlage, auf der das Top Management fundierte Entscheidungen trifft und Verbesserungen auf den Weg bringt.

Ohne eine klare Auswertung der Ergebnisse bleibt der Review wirkungslos. Erst die bewusste Nutzung dieser Resultate macht die Managementbewertung zu einem Führungsinstrument.

Entscheidungen und Maßnahmen zur Verbesserung der Wirksamkeit

Ein typisches Ergebnis sind Entscheidungen und Maßnahmen zur Verbesserung der Wirksamkeit des QMS. Basierend auf den analysierten Informationen können Prozesse, Produkte oder Dienstleistungen gezielt optimiert werden.

Wichtig ist, dass diese Maßnahmen konkret formuliert, terminiert und mit Verantwortlichkeiten versehen werden. Nur so lässt sich im nächsten Review prüfen, ob sie umgesetzt und wirksam waren.

Anpassung der Qualitätsziele

Die Managementbewertung kann dazu führen, dass bestehende Qualitätsziele angepasst oder neue Ziele festgelegt werden. Dies ist notwendig, wenn sich interne oder externe Rahmenbedingungen geändert haben oder wenn frühere Ziele erreicht wurden.

So bleiben die Ziele aktuell, herausfordernd und gleichzeitig realistisch. Sie geben dem Unternehmen Orientierung für das kommende Jahr oder die nächste Periode.

Ressourcenbedarf erkennen

Die Bewertung kann aufzeigen, dass zusätzliche Ressourcen benötigt werden, um die Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit des QMS aufrechtzuerhalten oder zu verbessern. Das betrifft Personal, Ausrüstung, Infrastruktur oder finanzielle Mittel.

Die Managementbewertung liefert damit eine fundierte Begründung für Investitionen und Kapazitätsanpassungen, die sonst schwer durchzusetzen wären.

Änderungen am Qualitätsmanagementsystem

Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse können Änderungen am QMS notwendig werden. Dies können Anpassungen von Prozessen, Zuständigkeiten, Dokumenten oder Methoden sein.

Ziel ist es, das Managementsystem besser auf die Anforderungen der Organisation und ihrer Kunden auszurichten und unnötige Komplexität zu vermeiden.

Weiterentwicklung des Risikomanagements

Die Managementbewertung kann aufzeigen, dass Risiken und Chancen neu bewertet oder angepasst werden müssen. Neue Entwicklungen im Markt, in der Technik oder in der Organisation verändern das Risikoprofil.

Durch die Neubewertung wird die Organisation besser auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet und kann rechtzeitig Gegenmaßnahmen planen.

Schulungs- und Weiterbildungsbedarf

Ein häufiges Ergebnis der Managementbewertung ist ein erkennbarer Schulungsbedarf. Aus Fehlern, Auditergebnissen oder Leistungskennzahlen ergibt sich oft, dass Wissen, Fähigkeiten oder Bewusstsein der Mitarbeitenden gestärkt werden müssen.

Die Managementbewertung hilft, diesen Bedarf strukturiert zu erfassen und entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen zu planen.

Kommunikationsbedarf im Unternehmen

Die Ergebnisse der Managementbewertung können auch auf Defizite in der internen oder externen Kommunikation hinweisen. Wenn Anforderungen, Ziele oder Veränderungen nicht verstanden werden, wirkt sich das direkt auf die Wirksamkeit des QMS aus.

Auf dieser Grundlage können Kommunikationswege, Informationsformate und Zuständigkeiten überprüft und verbessert werden.

Dokumentation der Ergebnisse und Reifegrad

Die Ergebnisse der Managementbewertung sollten dokumentiert werden und als Basis für Verbesserungsmaßnahmen sowie zur Aktualisierung des Qualitätsmanagementsystems dienen. Es ist wichtig, dass das Top Management aktiv an der Managementbewertung teilnimmt, um die Bedeutung des Qualitätsmanagements innerhalb der Organisation zu unterstreichen und eine kontinuierliche Verbesserung zu fördern.

Die Ergebnisse müssen eine Möglichkeit zur Verbesserung, den Änderungsbedarf am Qualitätsmanagement System aufdecken und letztendlich den Bedarf an Ressourcen darlegen. Die Bewertung des QM Systems kann über Reifegrade erfolgen. Siehe hierzu den Beitrag Managementdokumentation Reifegrade.

Managementbewertung unterstützt Aktivitäten der obersten Leitung
Managementbewertung unterstützt Aktivitäten der obersten Leitung

Dokumentierte Information – Managementbewertung

Pflicht zur dokumentierten Information

Die Managementbewertung muss als dokumentierte Information gemäß ISO 9001 vorliegen. Dies stellt sicher, dass der gesamte Bewertungsprozess nachvollziehbar ist und die Ergebnisse überprüfbar bleiben. Die Dokumentation dient gleichzeitig als Nachweis dafür, dass die Anforderungen aus Kapitel 9.3 erfüllt wurden.

Aktualisierung bei neuen Erkenntnissen

Ergeben sich während des Jahres neue Erkenntnisse, Änderungen in Prozessen oder aktuelle Risiken, müssen diese in die Managementbewertung aufgenommen werden. Ein laufendes Update verhindert, dass wichtige Informationen erst zum Jahresende betrachtet werden. Dadurch entsteht ein lebendes Dokument, das stets aktuell ist.

Geplanter Durchführungszeitraum

Der Review sollte in geplanten Abständen durchgeführt werden. Viele Unternehmen wählen das erste Quartal eines neuen Geschäftsjahres, da zu diesem Zeitpunkt alle relevanten Kennzahlen des Vorjahres vorliegen. Die Organisation kann diesen Zeitraum jedoch selbst festlegen, solange die Bewertung regelmäßig und planmäßig erfolgt.

Abhängigkeit von Auditergebnissen

Vor der Managementbewertung müssen die internen Audits abgeschlossen sein. Da die Auditergebnisse Teil der Eingaben für den Review sind, ist eine Managementbewertung ohne abgeschlossene Audits nicht vollständig. Fehlende oder unvollständige Daten führen zu Rückfragen und potenziellen Abweichungen im Zertifizierungsaudit.

Zahlen, Daten, Fakten sicherstellen

Die für die Bewertung notwendigen Zahlen, Daten und Fakten müssen korrekt und vollständig vorliegen. Beispielsweise ist eine Kennzahl zu Kundenreklamationen nur dann aussagekräftig, wenn die Anzahl der tatsächlich eingegangenen Reklamationen mit den Daten im Review übereinstimmt. Abweichungen führen zu Zweifeln an der Datenqualität und unangenehmen Fragen durch Auditoren.

Transparenz über vorherige Maßnahmen

Ein wesentlicher Teil der dokumentierten Information ist die Bewertung des Status früherer Maßnahmen. Offene Maßnahmen müssen klar ausgewiesen und neu bewertet werden. Der dokumentierte Review zeigt, wie konsequent die Organisation ihre eigenen Beschlüsse umsetzt.

Nachweis der rechtlichen Konformität

Die Dokumentation muss auch Informationen zu relevanten gesetzlichen und behördlichen Anforderungen enthalten. Der Review dient als Nachweis, dass das Unternehmen seine rechtlichen Verpflichtungen kennt, überwacht und einhält. Dies stärkt die Rechtskonformität und reduziert Risiken.

Basis für zukünftige Entscheidungen

Die dokumentierte Information bildet die Grundlage für strategische und operative Entscheidungen des Managements. Sie zeigt Trends, Entwicklungen, Risiken und Verbesserungspotentiale auf. Dadurch kann die Geschäftsleitung fundierte Entscheidungen treffen und Prioritäten festlegen.

Kontinuität und Nachvollziehbarkeit sichern

Die dokumentierte Managementbewertung schafft Kontinuität, da sie dem Management erlaubt, Entwicklungen über mehrere Jahre hinweg zu verfolgen. Sie stellt zudem sicher, dass Entscheidungen und Bewertungen jederzeit nachvollziehbar bleiben – ein zentraler Punkt bei Rezertifizierungen oder Wechseln in der Unternehmensleitung.

Schwerpunkte ISO 9001 Dokumentierte Information - Was muss dokumentiert werden?
Schwerpunkte ISO 9001 Dokumentierte Information – Was muss dokumentiert werden?

PDCA Zyklus in der Managementbewertung

Plan – Planung der Managementbewertung

Die Managementbewertung folgt dem Prinzip der systematischen Planung. Zu Beginn legt die Organisation fest, wann die Bewertung durchgeführt wird, welche Informationen benötigt werden, welche Datenquellen relevant sind und welche Verantwortlichkeiten gelten. Der PDCA Zyklus stellt sicher, dass die Managementbewertung nicht spontan erfolgt, sondern methodisch vorbereitet wird.

Unternehmen bestimmen den Umfang der Daten, definieren Kennzahlen und legen fest, welche Themen aus dem Kapitel 9.3 ISO 9001 in die Bewertung einfließen müssen. Die Planung stellt sicher, dass alle notwendigen Eingaben vollständig und korrekt vorliegen.

Do – Durchführung des Reviews

Im nächsten Schritt erfolgt die Durchführung der Managementbewertung. Hier werden die geplanten Inhalte besprochen, analysiert und bewertet. Die Geschäftsleitung trifft Entscheidungen auf Grundlage der vorliegenden Informationen und zieht Schlussfolgerungen zur Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems.

Die Durchführung umfasst eine strukturierte Präsentation der Daten, eine gemeinsame Diskussion und die Überprüfung der Zielerreichung. Gleichzeitig werden Risiken, Chancen, Abweichungen und Verbesserungspotentiale bewertet.

Check – Bewertung der Ergebnisse

Im Check Schritt des PDCA Zyklus wird die Wirksamkeit der bestehenden Maßnahmen und Prozesse beurteilt. Die Organisation überprüft, ob frühere Maßnahmen umgesetzt wurden, ob diese wirksam sind und ob weitere Anpassungen notwendig sind.

Besonders wichtig ist der Abgleich zwischen Soll und Ist. Abweichungen müssen nachvollziehbar dokumentiert und kritisch bewertet werden. Die Managementbewertung liefert so einen objektiven Überblick über den Leistungsstand des Systems.

Act – Umsetzung von Verbesserungen

Der Act Abschnitt beinhaltet die Ableitung konkreter Maßnahmen zur Verbesserung des Qualitätsmanagementsystems. Diese Maßnahmen betreffen häufig Ziele, Ressourcen, Prozesse, Schulungen oder organisatorische Lösungen.

Im Sinne des PDCA Zyklus werden Maßnahmen eindeutig definiert, Verantwortliche festgelegt und Termine bestimmt. Die Ergebnisse der Managementbewertung sind gleichzeitig Eingaben für den nächsten Review. Dadurch entsteht ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess.

Die halbjährliche oder jährliche Überprüfung gewährleistet, dass die Organisation fortlaufend lernt, Schwachstellen behebt und sich an neue Rahmenbedingungen anpasst.

PDCA Plan-Do-Check-Act | SMCT-MANAGEMENT
PDCA Plan-Do-Check-Act | SMCT-MANAGEMENT

FAQ zur Managementbewertung nach ISO 9001

  • Was ist eine Managementbewertung

    Die Managementbewertung ist eine systematische Bewertung des Qualitätsmanagementsystems durch die oberste Leitung. Sie dient dazu, die Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit des Systems zu prüfen und Verbesserungen einzuleiten. Grundlage dafür sind die Eingaben gemäß ISO 9001 Kapitel 9.3.

  • Wie oft muss die Managementbewertung durchgeführt werden

    Die ISO 9001 schreibt keinen festen Zeitraum vor, fordert aber eine regelmäßige Bewertung. In der Praxis wird die Managementbewertung mindestens einmal jährlich durchgeführt. Viele Unternehmen führen zudem ein halbjährliches Update durch, um Trends frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen wirksam zu steuern.

  • Welche Inhalte gehören in eine Managementbewertung

    Laut ISO 9001 müssen unter anderem diese Punkte bewertet werden: Status früherer Maßnahmen, Änderungen interner und externer Themen, Prozessleistung, Qualitätsziele, Kundenzufriedenheit, Audit Ergebnisse, Risiken und Chancen, Nichtkonformitäten und der Bedarf an Ressourcen. Die Inhalte sind im Kapitel 9.3 festgelegt.

  • Wer ist für die Managementbewertung verantwortlich

    Verantwortlich ist die oberste Leitung. Der QMB oder ein externer Berater kann die Bewertung vorbereiten, Daten aufbereiten und moderieren. Die eigentliche Bewertung und die Ableitung der Entscheidungen müssen jedoch zwingend durch die Geschäftsleitung erfolgen.

  • Warum ist die Managementbewertung wichtig

    Die Managementbewertung ist die zentrale Schnittstelle zwischen Qualitätsmanagement und Unternehmensführung. Sie zeigt auf, ob das System wirksam ist, ob Ziele erreicht wurden und welche Verbesserungen notwendig sind. Außerdem stellt sie sicher, dass rechtliche Anforderungen eingehalten werden.

  • Welche Rolle spielt der PDCA Zyklus in der Managementbewertung

    Die Managementbewertung folgt dem PDCA Prinzip: Planung der Bewertung, Durchführung der Besprechung, Überprüfung der Ergebnisse und Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Organisation systematisch lernt und sich kontinuierlich verbessert.

  • Welche typischen Fehler treten bei der Managementbewertung auf

    Häufig fehlen vollständige Daten, frühere Maßnahmen werden nicht bewertet oder Trends werden nicht erkannt. Auch kommt es vor, dass die Bewertung nur zur Vorbereitung des Zertifizierungsaudits erstellt wird und keinen echten Nutzen bringt. Eine zu seltene Durchführung führt ebenfalls zu Qualitätsverlusten.

  • Muss die Managementbewertung dokumentiert werden

    Ja. Die Managementbewertung ist eine dokumentierte Information. Sie muss vollständig, nachvollziehbar und aktuell sein. Neue Erkenntnisse oder Änderungen während des Jahres müssen nachgetragen werden. Die Dokumentation bildet die Grundlage für die Planung neuer Maßnahmen und für Zertifizierungsaudits.

  • Welche Ergebnisse liefert die Managementbewertung

    Typische Ergebnisse sind Entscheidungen zur Verbesserung des QMS, Anpassungen von Qualitätszielen, Ressourcenbedarf, Änderungen am Managementsystem, Neubewertung von Risiken und Chancen sowie Schulungs- und Kommunikationsbedarf im Unternehmen.

  • Welche Rolle spielt die Kundenzufriedenheit im Review

    Die Kundenzufriedenheit ist ein Pflichtbestandteil der Bewertung. Sie muss durch messbare Kennzahlen oder systematisch erhobene Rückmeldungen nachgewiesen werden. Beschwerden, Reklamationen und Rückmeldungen von interessierten Parteien fließen in die Analyse ein.

Schulung Managementbewertung und Bewertung
Schulung Managementbewertung
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Stefan Stroessenreuther

Stefan Stroessenreuther

Consulting Qualitätsmanagement ISO 9001 | Personenzertifizierter IATF 16949 und VDA 6.3 Auditor | Information Security Officer ISO/IEC 27001 | Dozent IMB Integrations Modell Bayreuth | Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Qualität | Lead Auditor ISO 14001 | Lead Auditor ISO 45001 | Lead Auditor ISO 9001

Berechnung der durchschnittlichen Zertifizierungskosten ISO 9001

Qualitätsmanagement Beratung ISO 9001 - kompetent und flexibel