Änderungen von Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen unterliegen einen Änderungsdienst. Das Änderungsmanagement ist eine Vorgehensweise, die vor allem in der Automobilindustrie angewendet wird. D.h., Wenn Änderungen an Produkte oder Dienstleistungen durchgeführt werden, muss sichergestellt werden, dass zum einen die dokumentierte Informationen aktualisiert werden und zum anderen, dass vor der Änderung, die neuen Spezifikationen auf Wirksamkeit überprüft werden im Bezug auf:
Gründe für Änderungen von Anforderungen
- Neue Erkenntnisse aus Trends, Analysen, Prozessfähigkeiten
- Falsche Annahmen bei der Herstellbarkeitsbewertung
- Kunden- oder Lieferantenwunsch
- Neue Technologien
- Geänderte Rahmenbedingungen z.B. KBA, Gesetze usw.
Vorgehensweise bei Änderungen von Anforderungen
- Erfassung des Änderungswunsches (Kunde, Organisation, Lieferanten)
- Änderungsantrag starten (Workflow) Multidisziplinär
- Analyse der Kostenstruktur (Aufwand, Kosten der Änderung)
- Risikoanalyse im Bezug auf die Änderungswünsche durchführen
- Herstellbarkeitsbewertung aktualisieren bzw. Neubewertung durchführen
- Freigabe des Kunden einholen, soweit notwendig
- Umsetzung der Änderung
- Simulation der Änderung im Bezug auf Produkt und Prozess
- Wirksamkeitsbewertung durchführen
- Bemusterung der Änderung (PPAP, PPF-Verfahren)
- Freigabe Kunde
Relevante Normabschnitte
- ISO 9001
- Abschnitt 8.2.4 Änderungen von Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen
- Abschnitt 8.3.6 Entwicklungsänderungen
- Abschnitt 8.5.6 Überwachung von Änderungen
- IATF 16949
- Abschnitt 8.3.6.1 Entwicklungsänderungen (Ergänzung)
- Abschnittt 8.5.6.1 Überwachung von Änderungen (Ergänzung)
Überwachung von Änderungen
Die Organisation muss über einen dokumentierten Prozess zur Lenkung und Reaktion von Änderungen verfügen. Im Abschnitt 8.5.6.1 ist nochmal ausdrücklich gefordert, dass Änderungen vor der Umsetzung entsprechend validiert werden müssen. Ferner müssen Nachweise zur Risikoanalyse erbracht werden.