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Produktionslenkungsplan

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Produktionslenkungsplan Control Plan | SMCT-MANAGEMENT
Produktionslenkungsplan Control Plan | SMCT-MANAGEMENT

Produktionslenkungsplan PLP​

Im Abschnitt 8.5.1.1 stellt die IATF 16949 Forderungen zu einem Produktionslenkungsplan (PLP) und erläutert die grundsätzlichen Inhalte im Anhang A. In diesem Anhang wird in der deutschen Übersetzung auch die Bezeichnung „Produktionslenkungsplan“ in Verbindung mit dem Begriff „Control Plan“ verwendet. Der bereichsübergreifende Ansatz steht im Vordergrund bei der Erstellung eines Produktionslenkungsplanes.

Der multidisziplinäre Ansatz steht im Vordergrund bei der Erstellung eines Produktionslenkungsplanes. Der Zweck eines Produktionslenkungsplanes ist die Bereitstellung aller notwendigen Informationen und somit eine schriftliche Beschreibung für das zur Prüfung von Produkten und Prozessen eingesetzte System. Das Ziel eines PLP ist, Fehler und Prüfkosten bereits in der Entwicklungs- und Vorserienphase durch rechtzeitiges Herausstellen und Vermeiden von Risiken vorzubeugen.

Aufbau Produktionslenkungsplan​

Besteht ein Produkt aus mehreren Bauteilen (Unterkomponenten) muss der PLP auch für alle Ebenen bis zum eingesetzten Material für das zuliefernde Produkt erstellt werden. Es sind für Prototypen, Vorserie und Serie die erforderlichen Prüfungen, Prüfmittel, Prüfintervalle und Prüfumfang zu definieren. Zusätzlich sind Qualifikationsprüfungen (z.B. Korrosionsprüfung, Lebensdauerprüfungen, Sauberkeitsanforderungen, Requalifizierung etc.) zum Nachweis der Funktion im PLP aufzunehmen und nachzuweisen.

Der Produktionslenkungsplan enthält alle Prüfungen und Prozesskontrollen von der Wareneingangsprüfung von Zukaufteilen von Unterlieferanten bis zur Auslieferung an den Kunden. Bei der Festlegung der Prüfungen sind besondere Anforderungen mit hohem RPZ (Risikoprioritätszahl) aus FMEA (Design- und Prozess FMEA) und wichtige Merkmale sowie vom Kunden vorgegebene SC (Signifikante) bzw. CC (kritische) Merkmale zu berücksichtigen.

Verknüpfung PLP und P-FMEA | SMCT-MANAGEMENT
Verknüpfung PLP und P-FMEA | SMCT-MANAGEMENT

Verknüpfung PLP – Materialfluss – P-FMEA

Der Materialfluss wird in einem Flowchart dargestellt und aus der Prozess FMEA abgeleitet. Wichtig ist, dass die Nummerierung der Prozess FMEA, Produktionslenkungsplan und Flowchart zusammenpassen. D.h. die einzelnen Prozessschritte müssen in allen Dokumenten mit den gleichen „Positionsnummern“ versehen werden. Der Flowchart beinhaltet auch den internen Transport zwischen den Prozessschritten. Alle im PLP aufgeführten Prüf- und Messmittel unterliegen der Prüfmittelüberwachung und somit sind für alle im PLP aufgeführten Prüf- und Messsysteme eine MSA durchzuführen. Externe Kalibrierlabore benötigen die Zulassung nach ISO/IEC 17025.

Schulung Inhalte​

Preis auf Anfrage

  • Ziele einer systematischen Qualitätsvorausplanung
  • Zusammenspiel zwischen FMEA und Produktionslenkungsplan (Input – Output)
  • Umgang mit besonderen Merkmalen
  • Anforderungen Inhalte Produktionslenkungsplan
  • Produkt und Prozessmerkmale
  • Reaktion bei Abweichungen
  • Team für Erarbeitung und Umsetzung
  • Vorlage Produktionslenkungsplan
  • Exemplarische Erstellung eines Produktionslenkungsplanes

1-Tagesschulung max. 12 Teilnehmer. Individuelle Gestaltung der Schulung möglich – Vorgaben der Unternehmen werden in der Schulung berücksichtigt. Sprechen Sie mit uns wir gestalten eine individuelle Schulung, abgestimmt auf Ihre Bedürfnisse.

Der Produktionslenkungsplan muss​:

  • die zur Produktionsprozesslenkung verwendeten Parameter aufführen, die Methoden zur Überwachung zur Lenkung besonderer Merkmale enthalten, die vom Kunden und der Organisation festgelegt wurden,
  • die vom Kunden geforderten Informationen, falls zutreffend, enthalten und festgelegte Reaktionspläne auslösen (siehe 8.2.3.1), wenn der Prozess nicht mehr beherrscht oder
  • die statistische Prozessfähigkeit nicht mehr gegeben ist
  • für alle im PLP aufgeführten Prüfmittel muss eine Messsystemanalyse MSA durchgeführt werden
  • Produktionslenkungspläne müssen bewertet und aktualisiert werden
  • Der Produktionslenkungsplan muss eine Verknüpfung zu den Prozessablaufplan (Fertigungsablauf) und anderen relevanten Dokumenten aufweisen
QM Handbuch IATF 16949 | SMCT-MANAGEMENT
QM Handbuch IATF 16949 | SMCT-MANAGEMENT

Versionen Produktionslenkungsplan

Eine Beschreibung der Maßprüfungen sowie der Materialprobungen und Leistungstests, die im Prototypenbau anfallen. Wenn vom Kunden verlangt, muss die Organisation einen Produktionslenkungsplan für den Prototypenbau erstellen. Für die Erstellung eines Prototypen PLP kann in der Regel der vollständige Messbericht KMM verwendet.

  • Produktionslenkungspläne für Prototypen sind eine Darstellung der Maßprüfungen und Material und Leistungstests, die während des Prototypenbaus durchzuführen sind
  • Gewährleisten, dass den besonderen Produkt- und Prozessmerkmalen gesonderte Aufmerksamkeit gewidmet wird
  • Erhalt von Informationen und Erfahrungen, um vorläufige Prozessparameter und Verpackungsvorschriften festzulegen
  • Abstimmung aller Problembereiche, Abweichungen und deren Kostenauswirkungen für den Kunden

In der Vorserienphase werden Prüfungen für die Produkt- und Prozessüberwachung zur Absicherung der Kundenanforderungen und der Qualifikation der Fertigungseinrichtungen festgelegt. Diese Prüfungen werden im Vorserien PLP dokumentiert.

  • Der PLP Vorserie sollte zusätzliche Produkt- und Prozessmerkmale ausweisen, die vor der Validieren des Produktionsprozesses eingeführt werden sollen
  • Zweck des Vorserien PLP ist, mögliche Abweichungen während oder vor dem ersten Produktionslauf einzuschränken
  • Häufigere Prüfungen
  • Höhere Zahl von Zwischen- und Endprüfungen
  • Statistische Auswertungen als Nachweis
  • Erhöhte Anzahl an Audits

Der Serien PLP enthält prozessbegleitende Prüfungen zur Produktprüfung, Prozessüberwachung, Wiederfreigabe und Requalifikation. Diese sind auf der Grundlage der Ergebnisse der Vorserienprüfung festzulegen und zu dokumentieren. Produktionslenkungspläne müssen bewertet und aktualisiert werden, wenn irgendwelche Änderungen eintreten, die das Produkt, den Produktionsprozess, Messgrößen, Logistik, Lieferquellen oder die FMEA beeinflussen können.

  • Der Produktionslenkungsplan für die Serie ist eine umfassende schriftliche Beschreibung der für die Produkt- und Prozessüberwachung eingesetzten Systeme.
  • Er ist ein lebendes Dokument und sollte aktualisiert werden, wenn bei der Produktion von Teilen Erfahrungen gesammelt werden, die ein Hinzufügen oder Streichen von Prüfungen zweckmäßig erscheinen lässt.
  • Der PLP stellt ein Dokumentationsverfahren dar, dass auf ändernden Prozessbedingungen reagiert

Überprüfung Produktionslenkungsplan

  • Bei Kundenbeanstandungen bzw. wenn fehlerhafte Produkte an den Kunden beliefert wurden,
  • Nach Einführung der Korrekturmaßnahmen,
  • Zu festgelegten Zeitpunkten, aufbauend auf einer Risikoanalyse,
  • Bei Änderungen bzgl. Produkt- und Produktionsprozess, Messgrößen, Logistik, Lieferquellen, Produktionsvolumen oder Risikoanalysen (z.B. FMEA) die Konformität von Produkten u./o. Prozessen beeinflusst.
  • Soweit vom Kunden gefordert, muss ein aktualisierter Produktionslenkungsplan vom Kunden freigegeben werden.

Zuständigkeiten

  • Erstellung Prototypen PLP (wenn von Kunden gefordert)
  • Verantwortlich: (Projektleiter)
  • Erstellung Vorserien PLP gemäß Projektplanung
  • Verantwortlich: (Projektleiter, Multidiziplinäres Team)
  • Erstellung Serien PLP gemäß Projektplanung
  • Verantwortlich: (Projektleiter, Multidisziplinäres Team)
  • Aktualisierung PLP
  • Verantwortlich: (Prozesstechniker, Multidisziplinäres Team)

Elemente Produktionslenkungsplan

Die Organisation muss einen Produktionslenkungsplan erstellen, der mindestens folgende Inhalte beinhaltet:

  • Allgemeine Daten
  • Nummer des Produktionslenkungsplans
  • Ausgabe- und Änderungsdatum, falls vorhanden
  • Kundeninformationen
  • Name der Organisation/Standortbezeichnung
  • Teilenummer
  • Teilebezeichnung/-beschreibung
  • Konstruktionsänderungsstand
  • An zuwendete Phasen (Prototypen, Vorserie, Serie)
  • Baustufe und/oder Arbeitsgangnummer (Betriebsmittelnummer)
  • Prozessbezeichnung / Beschreibende Aufgabe
  • Produktlenkung
  • Produktbezogene besondere Merkmale
  • Andere Lenkungsmerkmale (Nummer, Produkt oder Prozess)
  • Spezifikation/Toleranzen
  • Produktionsprozesslenkung
  • Prozessparameter
  • Prozessbezogene besondere Merkmale (Klassifizierte besondere Merkmale)
  • Maschinen, Werkzeuge für Produktion, Vorrichtungen, Werkstückträger
  • Methoden
  • Prüfmethode
  • Fehlersicherheit (Bewertung Prüfsystem)
  • Stichprobengröße und Häufigkeit
  • Methode der Lenkung (Wiederfreigabe, Erststückfreigabe, 100% etc.)
  • Reaktionsplan und Korrekturmaßnahmen
  • Reaktionsplan (aufgeführt und referenziert)
  • Korrekturmaßnahmen
  • Risikoanalyse
  • Merkmale überprüfen hinsichtlich Risiko z.B. Ausfall Prüf- und Messmittel
Prozessablauf Produktionslenkungsplan | SMCT-MANAGEMENT
Prozessablauf Produktionslenkungsplan | SMCT-MANAGEMENT

Bewertung Prüfsystem

  • Diese Spalte im PLP identifiziert das eingesetzte Prüf- /Messsystem
  • Dies kann ein Messmittel, Vorrichtungen, Werkzeuge und/oder Testgeräte einschließen, die zur Messung des Produktes oder Prozesses erforderlich ist
  • Eine Messsystemanalyse MSA muss durchgeführt werden – soweit anwendbar – für alle eingesetzten Prüfsysteme. Damit dem eingesetzten Messsystem Vertrauen geschenkt und Verbesserungen eingeleitet werden können.

Lenkungsmaßnahmen

  • Die Spalte Lenkungsmaßnahmen enthält eine kurze Beschreibung wie der Arbeitsschritt überwacht wird, einschließlich – sofern anwendbar– der Verweise auf mitgeltenden Beschreibungen, bspw. Prüfanweisung, Fehlersammelkarte, SPC-Regelkarte
  • Falls ergänzende umfassende Prüfanweisungen notwendig werden, sollte der PLP auf die Nummer oder die Bezeichnung der betreffenden Prüfanweisung verweisen
  • Signifikante Veränderungen im Prozess oder in der Prozessfähigkeit sollten beispielsweise zu einer Neubewertung des Überwachungsverfahrens führen.

Reaktionspläne

  • Der Reaktionsplan spezifiert die einzusetzenden Sofortmaßnahmen; um die weitere Herstellung von fehlerhaften Produkten oder die Fertigung von Produkten außerhalb der statistischen Kontrolle zu verhindern
  • Diese Maßnahmen sollten normalerweise in der Verantwortung der Mitarbeiter (Einrichter, Werker etc.) liegen, die direkt im Prozess tätig sind
  • Fehlerverdächtige und fehlerhafte Produkte müssen eindeutig identifiziert und aus dem Prozess ausgesondert werden
  • Die Entscheidung darüber muss von der im Reaktionsplan benannten verantwortlichen Person durchgeführt werden

Synonym Control Plan​

Für den Produktionslenkungsplan wird auch das Synonym Kontrollplan bzw. Control Plan verwendet. Die Kontrollpläne werden in der Regel artikelspezifisch angelegt. Unter bestimmten Voraussetzungen sind auch Gruppen Kontrollpläne in Unternehmen zu finden. Die darin enthaltenen Merkmale werden mit einem Verweis auf den Prüfplan angelegt.

Prozessflussdiagramm​

Das Prozessablaufdiagramm (weitere Info’s hier) enthält alle Prozessschritte des PLP. Dadurch ist eine Verknüpfung zwischen den beiden Dokumenten eindeutig geregelt. Auch die Prozess FMEA wurde dementsprechend nummeriert. Für die internen und/oder externen Auditoren ist es jetzt ganz einfach den Materialfluss entlang zu auditieren. Der PLP ist auch Bestandteil der Automotive Core Tools vormals QS 9000 AIAG. Der Band ist erhältlich auf der AIAG Webseite

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Stefan Stroessenreuther

Stefan Stroessenreuther

Consulting Qualitätsmanagement ISO 9001 | IATF 16949 Personenzertifizierter IATF 16949 und VDA 6.3 Auditor | Dozent IMB Integrations Modell Bayreuth | Mitglied DGQ - Deutsche Gesellschaft für Qualität | Lead Auditor ISO 14001 u. ISO 45001

Berechnung der durchschnittlichen Zertifizierungskosten ISO 9001

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